Was Sie bei der Berufs­unfähigkeits­versicherung und einer Psychotherapie beachten müssen

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Das Wichtigste in Kürze

  • Psychische Erkrankungen, wie Burn-out und Depressionen, sind die häufigste Ursache für eine Berufs­un­fähig­keit.
  • Bei psychischen Erkrankungen und Psychotherapien ist es schwierig, eine private Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung (BU) zu erhalten
  • Es gibt jedoch auch Versicherer, für die zurückliegende psychische Erkrankungen und Psychotherapien irgendwann verjährt sind, oder die psychische Erkrankungen grundsätzlich differenzierter prüfen.
  • Wenn vor Versicherungsabschluss keine psychischen Symptome bekannt waren und keine Psycho­therapie in Anspruch genommen wurde, sind psychische Erkrankungen durch die BU in der Regel uneingeschränkt versichert.

Das erwartet Sie hier

Wie Sie trotz Psychotherapie eine Berufs­unfähigkeits­­versicherung (BU) abschließen und ob die BU bei Berufs­unfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen zahlt.

Inhalt dieser Seite
  1. Psychische Erkrankungen und Berufs­unfähigkeit
  2. BU trotz Psychotherapie?
  3. Zahlt meine BU?
  4. Was sind eigentlich psychische Erkrankungen?

Psychische Erkrankungen als Ursache einer Berufs­unfähigkeit

Icon Kopfschmerzen

Viele Menschen leiden an psychischen Erkrankungen: Allein jedes Jahr sind in Deutschland 27,8 Prozent der Erwachsenen von einer psychischen Erkrankung betroffen. Insgesamt sind das rund 18 Millionen Menschen. Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählen dabei Angststörungen, gefolgt von Erkrankungen durch deutlich veränderten Stimmungslagen – sogenannten affektiven Störungen – und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentenkonsum (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V.).


Psychische Erkrankungen und Berufs­unfähigkeit

Psychische Erkrankungen können Betroffene in ihrem Beruf stark einschränken. Sie führen oft zu langen Fehlzeiten und häufig zur Berufs- oder sogar Erwerbsunfähigkeit:

Viele Fehltage

Psychische Erkrankungen sind nicht nur häufig, sie führen auch zu verhältnismäßig langen Fehlzeiten im Beruf – oft können Betroffene mehrere Monate ihrer Erwerbsarbeit nicht mehr nachgehen. Dies sind die psychischen Erkrankungen mit den meisten Arbeitsunfähigkeitstagen pro Fall im Jahr 2023:

Tage je FallDiagnose nach ICD-10Anzahl der Fälle
113,9Spezifische Persönlichkeitsstörungen3.622
98,5Phobische Störungen1.891
93,9Rezidivierende (wiederkehrende) depressive Störung31.814
78,6Bipolare affektive Störung2.722
71,8Anhaltende affektive Störungen2.973
58,6Andere Angststörungen29.447
56,9Depressive Episode87.939
42,3Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol7.337
36,9Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung24.289
28,1Andere neurotische Störungen76.375
25,9Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen189.688
(Quelle: Techniker Krankenkasse)

Häufige Berufs­unfähigkeit

Psychische Erkrankungen sind mit 35 Prozent die häufigste Ursache für eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit. Am zweithäufigsten können Menschen wegen einer Erkrankung des Bewegungsapparates nicht mehr arbeiten. 16 Prozent können aufgrund einer Krebserkrankung einer Arbeit nicht mehr nachgehen (Quelle: Gesamtverband der Versicherer). Auch erhalten die meisten Menschen, die jeglicher Arbeit so gut wie gar nicht mehr nachgehen können und daher eine staatliche Erwerbsminderungs­rente erhalten, diese aufgrund einer psychischen Störung (41,8 Prozent) (Quelle: Deutsche Renten­versicherung).


Finanzielle Belastungen durch Be­rufs­un­fähig­keit

Für die meisten Menschen ist das Einkommen die Haupteinnahmequelle. Müssen Sie aufgrund einer Berufs­unfähigkeit darauf verzichten, ist für viele der bisherige Lebensstandard gefährdet. Finanzielle Ängste und Stress können Folge sein, der wiederum psychische Erkrankungen noch verschlimmern kann. Und tatsächlich zeigen Studien, dass durch Erwerbslosigkeit das Risiko für Überschuldung und Armut deutlich steigt (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung; statista).

Icon Hand mit Pfeil

Können Sie aufgrund von psychischen Erkrankungen Ihrer Erwerbsarbeit nicht mehr nachgehen, sind Sie mitunter durch eine staatliche Erwerbsminderungs­rente abgesichert. Beachten Sie aber, dass Sie diese erst erhalten, wenn Sie nahezu gar nicht mehr irgendeiner Erwerbsarbeit nachgehen können. Zudem liegt sie monatlich durchschnittlich nur bei 978 Euro. Schließlich wurden 2023 auch rund 43 Prozent der Anträge auf eine Erwerbsminderungs­rente – und damit ein hoher Teilabgelehnt (Quelle: Deutsche Renten­versicherung).

Mehr Sicherheit haben Sie, wenn Sie privat vorsorgen: Eine private Berufs­unfähigkeits­versicherung leistet, bereits bei Berufs­unfähigkeit und nicht erst bei Erwerbsunfähigkeit. Zudem können Sie die Höhe der monatlichen BU-Rente bei Abschluss der Versicherung selbst festlegen. Schließlich werden 80 Prozent aller Anträge auf eine Berufs­unfähigkeitsrente bewilligt (Quelle: Gesamtverband der Versicherer).

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Berufs­unfähigkeits­versicherung trotz Psychotherapie abschließen

Leiden oder litten Sie an einer psychischen Erkrankung und waren oder sind Sie deswegen in therapeutischer Behandlung, kann der Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung schwierig für Sie sein. Zwar gibt es bereits BU-Anbieter, die psychische Vor­­erkrankungen bei der Antragstellung differenzierter betrachten, doch nach wie vor sprechen viele BU-Versicherer pauschal eine Ablehnung aus. Denn Versicherer sehen bei Menschen mit psychischen Erkrankungen ein stark erhöhtes Risiko für eine Berufs­unfähigkeit.

Jeder Versicherer hat jedoch eigene Regeln für die Annahme eines BU-Antrags bei Vor­erkrankungen. Es kann also sein, dass ein Versicherer Ihren Antrag ablehnt, weil er das Risiko für eine Berufs­unfähigkeit als zu hoch einschätzt, ein anderer Sie aber noch versichern würde. In der Regel wird der Anbieter Ihr individuelles Risiko anhand der Diagnose, des Ausmaßes der Erkrankung, des Zeitpunkts und der Dauer der Behandlung abschätzen. Folgende Entscheidungen des Versicherers sind dabei wahrscheinlich:

Icon Sprechblasen

Laufende Therapie

Läuft Ihre Psychotherapie zum Zeitpunkt der Antragstellung noch, können Versicherer Ihr Risiko einer Berufs­unfähigkeit nicht ein­deutig abschätzen. Daher stellt der Versicherer häufig Ihren Antrag zurück. Das bedeutet, dass der BU-Versicherer Ihren Antrag erst bewertet und darüber entscheidet, wenn Sie Ihre Therapie beendet haben und er Ihr Restrisiko einschätzen kann.

Icon Uhr mit Pfeil

Abgeschlossene Therapie

Wer in den vergangenen zwei bis zweieinhalb Jahren in psychotherapeutischer Behandlung war, erhält von den meisten Berufs­unfähigkeits­­versicherern aktuell eine Ablehnung.

Liegt die Therapie mehr als drei Jahre zurück, gibt es einige Versicherer, die einen Abschluss möglich machen. Erfahren Sie mehr über die unterschiedlichen Abfragezeiträume der Versicherer.

Icon Personalbeschaffung

Einmalige Therapie

Die Versicherer bewerten besser, wenn die psychische Erkrankung und die deshalb erforderliche Psycho­therapie ein einmaliges Ereignis war. Aber auch der Anlass der Therapie beeinflusst, ob und unter welchen Bedingungen der Versicherer Ihnen eine Versicherung anbieten. Wenn es sich beispielsweise um eine Therapie aufgrund eines Todesfalls in der Familie handelte, ist oft ein Versicherungsabschluss zu normalen Konditionen möglich.

Icon Person mit Pfeilen

Mehrere Therapien

Für Antragsteller, die bereits mehrere Psycho­therapien für sich genutzt haben, stehen die Chancen für den Abschluss einer Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung nach wie vor ausgesprochen schlecht.

So können psychische Vor­er­krankungen bewertet werden

Eingehende Prüfung erforderlichAngst-/Zwangsstörung, Bulimie, Depressionen, chronisches Müdigkeitssyndrom, Stress-/Erschöpfungszustand, Burn-out-Syndrom, psychosomatische Beschwerden
Prüfung mit psychiatrischem BefundberichtNeurosen, Persönlichkeitsstörung, Suizidversuch
Annahme unwahrscheinlich, eventuell mit ErschwerungBestehende Psychosen
AblehnungDemenz

So läuft die Gesundheitsprüfung ab

Bevor Sie eine Berufs­unfähigkeits­versicherung abschließen können, führt der Versicherer eine Gesundheitsprüfung bei Ihnen durch. Diese besteht aus einem Fragebogen mit Gesundheitsfragen zu Ihrer Kranken­geschichte, Beschwerden, Behandlungen oder auch Ope­rationen. Grundsätzlich ist bei einem BU-Antrag mit Psychotherapie ein Abschlussbericht der Therapie notwendig. Typische Gesundheitsfragen zu psychischen Erkrankungen sehen zum Beispiel so aus:

„Bestehen oder bestanden in den letzten X* Jahren Krankheiten der Psyche (auch Angst­störung, Essstörung, Schlafstörungen [mehr als 5-mal im Monat], Er­schöpfungs­zu­stände, Auf­merk­sam­keits­defizit­syndrom, Selbst­tötungs­versuch)?“

„Sind Sie in den letzten X* Jahren von Ärzten, Psychologen, Krankengymnasten oder Heil­praktikern über die bereits gemachten Angaben hinaus untersucht, beraten oder behandelt worden?“

„Sind oder waren Sie in den letzten 5 Jahren in Beratung, Behandlung oder Untersuchung bei Ärzten, Heilpraktikern, Physio-, Psycho- oder sonstigen nichtärztlichen Therapeuten wegen Krankheiten oder Unfallfolgen der Psyche, des Gehirns, des Nervensystems (z. B. Depressionen, Neurosen, Persönlichkeitsstörungen, Psychotherapien, Bulimie, Essstörungen, Suizidversuch, Multiple Sklerose, Anfallsleiden, Lähmungen, Schlaganfall)?“

„Haben Sie innerhalb der letzten zehn Jahre einen Selbsttötungsversuch unternommen?“

„Besteht oder bestand innerhalb der letzten zehn Jahre ein Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch?

*Der Betrachtungszeitraum kann je nach Anbieter variieren. Häufig sind drei, fünf oder zehn Jahre.

Mehr zu typischen Gesundheitsfragen in der BU

Experten-Tipp:
Fragen immer wahrheitsgemäß beantworten

„Eine frühere Psychotherapie, die in den von der Versicherung abgefragten Zeitraum fällt, dürfen Sie bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen auf keinen Fall verschweigen. Ansonsten kann der Versicherer bei einer Berufs­unfähigkeit die Auszahlung der BU-Rente verweigern. Grundsätzlich müssen Sie alle Fragen dem Versicherer wahrheitsgemäß beantworten, nicht nur die zu psychischen Erkrankungen – ansonsten verletzen Sie Ihre vorvertragliche Anzeigepflicht.“

Foto von Achim Wehrmann
Berater

Vorteilhafte Abfragezeiträume wählen

Icon Kalender

Müssen Sie psychische Erkrankungen oder auch eine Psychotherapie bei den Gesundheitsfragen im BU-Antrag angeben, hat dies oft schlechtere Vertragskonditionen oder gar eine Ablehnung des Antrags zur Folge. Ob diese Erkrankungen und Therapien wiederum überhaupt angegeben werden müssen, hängt von den Abfragezeiträumen der Versicherer ab – in der Regel liegen sie bei fünf bis zehn Jahren. Es gibt aber auch Versicherer, die kürzere Zeiträume – zum Beispiel drei Jahre – abfragen.

Es kann für Sie also Sinn ergeben, einen Anbieter mit kurzem Abfragezeitraum zu suchen, da so Psychotherapien oder psychische Erkrankungen schneller als verjährt gelten und Sie sie nicht mehr angeben müssen.


Mit vereinfachten Gesundheitsfragen zur BU

Müssen Sie mit einer Ablehnung Ihres BU-Antrags aufgrund Ihrer Antworten auf die Gesundheitsfragen zu psychischen Erkrankungen und Psychotherapien rechnen, hätten Sie auf einem anderen Weg die Chance, doch noch eine BU abzuschließen: Es gibt BU-Angebote, in denen keine Fragen zu früheren psychischen Erkrankungen oder auch Psychotherapien gestellt werden. Diese BUs richten sich allerdings meist nur an eine bestimmte Zielgruppe, oder sie sind nicht so leistungsstark:

  • Aktionsangebote
    Versicherer bringen regelmäßig Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rungen mit ver­ein­fachten Gesundheitsfragen als Aktionsangebote auf den Markt. Es werden dann meist keine Fragen zu früheren psychischen Behandlungen gestellt. Nach laufenden Therapien wird allerdings gefragt. Personen, deren Psychotherapie noch nicht so lange zurückliegt, haben so mitunter die Chance eine BU abzuschließen. Diese Angebote richten sich allerdings fast ausschließlich an jüngere Versicherte bis zum Alter von 45 Jahren, die außerdem mit einer reduzierten Versicherungssumme rechnen müssen.
  • Betriebliche BU
    Vielleicht bietet Ihr Arbeitgeber auch an, eine betriebliche Berufs­unfähigkeits­versicherung abzuschließen. Dabei handelt es sich um spezielle Rahmenverträge, die Versicherer für Firmen anbieten, die mehrere Personen versichern möchten. Bei einer betrieblichen BU werden in der Regel entweder gar keine oder nur wenige Gesundheitsfragen gestellt, sodass Personen mit Vor­erkrankungen eine Chance auf eine BU haben, wenn sie diese privat nicht bekommen. Mitunter kann die BU als Zusatzbaustein in eine betriebliche Altersvorsorge integriert werden.

Vermeiden Sie Ablehnungen mit einer anonymen Risikovoranfrage

Lehnt ein Versicherer den Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung aufgrund Ihrer psychischen Erkrankungen und therapeutischen Behandlung ab, können Sie Schwierigkeiten haben, bei einem anderen Anbieter noch eine BU abzuschließen. Denn jede Ablehnung macht Sie als Versicherungsnehmer weniger attraktiv.

Zwar wird jeder Versicherer Ihr Risiko auf eine Berufs­unfähigkeit individuell prüfen: Es kann also sein, dass ein Anbieter Ihren BU-Antrag annimmt, Ihr Risiko einem anderen aber zu groß ist. Der Versicherer wird Sie in der Regel nach abgelehnten BU-Anträgen fragen und mit hoher Wahrscheinlichkeit bisherige Ablehnungen in einer gemeinsamen Datenbank der Versicherer einsehen können. Daher sollten Sie Ablehnungen vermeiden, zum Beispiel mit einer anonymen Risikovoranfrage.

Mit einer anonymen Risikovoranfrage können Sie eine offizielle Ablehnung durch den Versicherer vermeiden und gleichzeitig Ihre Chancen auf eine BU ausloten. Versicherungsberater stellen dafür bei mehreren aussichtsreichen Anbietern eine Art Testantrag mit Ihren Gesundheitsdaten, aber ohne Ihren Namen und Adresse. Die Versicherer antworten dann, ob und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen Sie Ihnen eine BU trotz Psychotherapie anbieten können. Haben Sie sich für ein Angebot entschieden, können Sie ohne Risiko einer Ablehnung einen offiziellen Antrag auf eine BU stellen. Gerne führen unsere BU-Berater eine anonyme Risikovoranfrage für Sie durch – kontaktieren Sie uns einfach direkt.

Icon Fragezeichen

Unsere Tipps zum BU-Abschluss trotz Psychotherapie im Überblick

  1. Achten Sie darauf, dass die letzte Therapiebehandlung vor dem für den Versicherer abgefragten Zeitraum liegt.
  2. Lassen Sie einen qualifizierten Experten eine anonyme Risikovoranfrage bei mehreren Versicherern für Sie stellen. Unsere BU-Berater führen diese gerne für Sie durch.
  3. Fordern Sie so mehrere Angebote für eine Berufs­unfähigkeits­versicherung an und vergleichen Sie sie.
  4. Prüfen Sie auch, ob eine betriebliche Berufs­unfähigkeits­versicherung eine passende Absicherung für Sie wäre.
  5. Sollte der BU-Abschluss nicht klappen, finden Sie hier mehr Informationen zu Alternativen.

Zahlt meine BU bei Berufs­unfähigkeit durch psychische Erkrankungen?

Icon Hand mit Euromünze

Werden Sie berufsunfähig, zahlt der Versicherer Ihnen eine Berufs­unfähigkeitsrente aus, wenn vor Vertragsabschluss nachweislich keine psychischen Erkrankungen bestanden und Sie eine Psychotherapie erst benötigten, als die Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung bereits abgeschlossen hatten. Allgemeine Voraussetzung für eine BU-Rente ist, dass die psychische Erkrankung die Berufsfähigkeit zu mindestens 50 Prozent für mindestens sechs Monate mindert. Dies muss Ihnen ein Arzt schriftlich bestätigen. Diese ärztlichen Bescheinigungen sollten Sie in jedem Fall dem Leistungsantrag beifügen, den Sie beim Versicherer einreichen müssen, um die BU-Rente zu erhalten.

So stellen Sie den Leistungsantrag

Vertragsbedingungen genau prüfen

Prüfen Sie auch Ihren Versicherungsvertrag, denn bestimmte Klauseln und Regelungen können die Auszahlung einer BU-Rente verhindern. Ist in dem Vertrag etwa eine konkrete oder abstrakte Verweisung enthalten, muss die Versicherung erst zahlen, wenn Sie weder in der Lage sind, den im Vertrag versicherten Beruf auszuüben, noch eine andere vergleichbare Arbeitstätigkeit. Wurden wiederum sogenannte Leistungsausschlüsse vereinbart, ist es von der Ursache der Berufs­unfähigkeit abhängig, ob Sie die BU-Rente erhalten. Werden Sie etwa aufgrund von psychischen Erkrankungen berufsunfähig, wurden diese als Ursache einer Berufs­unfähigkeit jedoch vertraglich ausgeschlossen, wird Ihnen keine BU-Rente ausgezahlt.

Weitere Klauseln und Regelungen in BU-Verträgen

Was sind eigentlich psychische Erkrankungen?

Es gibt eine Vielzahl psychischer Erkrankungen: Sie reichen von Demenz, über Belastungsstörungen oder auch Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen bis hin zur Schizophrenie. Hier sehen Sie einige Beispiele für psychische Erkrankungen:

Beispiele für psychische Erkrankungen

  • Psychosen
  • Depressionen
  • Schizophrenien
  • Bipolare Störungen
  • Angst- und Zwangsstörungen
  • Wochenbettdepression

Eine Übersicht über alle „Psychische und Verhaltensstörungen“ findet sich in der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandten Gesundheitsprobleme (ICD-10) unter dem Code F (Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte).


So werden psychische Störungen definiert

Da psychische Erkrankungen sehr unterschiedlich sein können, ist eine Definition meist eher allgemein formuliert. In der fünften Version des „Diagnostischen und statistischen Leitfadens psychischer Störungen“ (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM)) werden psychische Störungen etwa wie folgt definiert:

„Eine psychische Störung ist definiert als Syndrom, welches durch klinisch signifikante Störungen in den Kognitionen, in der Emotionsregulation und im Verhalten einer Person charakterisiert ist. Diese Störungen sind Ausdruck von dysfunktionalen psychologischen, biologischen oder entwicklungsbezogenen Prozessen, die psychischen und seelischen Funktionen zugrunde liegen. Psychische Störungen sind typischerweise verbunden mit bedeutsamen Leiden oder Behinderung hinsichtlich sozialer oder berufs-/ausbildungsbezogener und anderer wichtiger Aktivitäten.“

Wichtige Anzeichen einer psychischen Störung sind also, dass Gefühle, Denken, Aufmerksamkeit oder auch Gedächtnis von der Normalität abweichen, die Abweichung sich negativ auf soziale, berufliche, schulische und andere wichtige Aktivitäten auswirkt und die Betroffenen darunter leiden.


Weitere mögliche Ursachen für Berufs­unfähigkeit

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  • Super flexibel und hohe Leistung im Krankheits­fall
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Katharina Burnus
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