Welche Versicherungen braucht man fürs Skifahren?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die wichtigsten Versicherungen für den Skiurlaub sind die Haftpflicht­versicherung, die Auslandskranken­versicherung und die Unfall­versicherung.
  • Aber auch andere Reise­versicherungen sind mitunter sinnvoll: Mit einer Reiseabbruch- oder Reiserücktritts­versicherung verlieren Sie bei einer Stornierung deutlich weniger Geld.
  • Ein Versicherungspaket für den Wintersport-Urlaub kostet beispielsweise ab 35 €.

Das erwartet Sie hier

Welche Reise­versicherungen Sie für Wintersport im Urlaub haben sollten, wo sie Pflicht sind und wie Sie sich günstig versichern.

Inhalt dieser Seite
  1. Diese Versicherungen brauchen Sie im Skiurlaub
  2. Kranken und Unfall­­versicherung
  3. Weitere Versicherungen
  4. Ski­­versicherungen kombinieren
  5. Wie gefährlich ist Wintersport?

Welche Versicherungen braucht man beim Skiurlaub?

Skifahren oder Snowboarden sind beliebte, aber auch gefährliche Sportarten. Entsprechend wichtig ist es, dass Sie ausreichend versichert in den Skiurlaub aufbrechen, um sich vor unberechenbaren Kosten zu schützen. Zum Teil werden Sie dabei von Versicherungen geschützt, die Sie bereits haben oder zumindest haben sollten. Je nachdem, wo es hingehen soll, gibt es jedoch Lücken in Ihrem Versicherungsschutz, die Sie durch Reise­versicherungen schließen können.

Icon Eiszapfen

Welche Ski-Versicherungen sind Pflicht?

In manchen Ländern benötigen Sie eine Haftpflicht­versicherung, um Skipisten benutzen zu dürfen – beispielsweise in Italien müssen Sie bei einer Nutzung ohne Versicherungsnachweis ein Bußgeld zahlen. Den Nachweis erhalten Sie von Ihrem Haftpflicht­versicherer (Quelle: GDV). Selbst wenn keine Pflicht besteht, sollten Sie unbedingt eine private Haftpflicht­versicherung abschließen, da Sie im Fall eines Unfalls mit sehr hohen Schadenersatz­forderungen konfrontiert sein können. Weitere Versicherungen sind optional, aber je nachdem, wie Ihre konkreten Reisepläne aussehen, ebenfalls äußerst sinnvoll.

Alles Wichtige zur privaten Haftpflicht

Die private Haftpflicht­versicherung gilt weltweit und gehört zu den Versicherungen, die Sie ohnehin unbedingt abschließen sollten. Sie zahlt bei Schäden, die Sie schuldhaft anderen zufügen, nötigenfalls in Millionenhöhe. Dabei kostet sie nur wenige Euro pro Monat.


Mögliche Risiken und Versicherungen im Überblick

RisikoRelevante Versicherung
Sie verursachen einen Unfall auf der Piste und schulden nun einer anderen Person Schadenersatz.Private Haftpflicht­versicherung
Sie erkranken oder verunfallen während ihres Winterurlaubs und müssen von einem Arzt oder in einer Klinik behandelt werden (eventuell inklusive Bergung und Krankentransport)Private oder gesetzliche Kranken­versicherung oder Auslandskranken­versicherung
Sie tragen nach einem Unfall während des Skiurlaubs bleibende Schäden davon, die auch in einer finanziellen Belastung resultieren.Private Unfall­versicherung
Sie können die Wintersportreise aus einem wichtigen, unvorhersehbaren Grund nicht antreten. Es fallen hohe Stornokosten an.Reiserücktritts­versicherung
Sie müssen die begonnene Reise aus einem wichtigen, unvorhersehbaren Grund abbrechen, wodurch zusätzliche Kosten entstehen und sie bereits bezahlte Leistungen nicht in Anspruch nehmen können.Reiseabbruch­versicherung
Ihre teure Skiausrüstung wird gestohlen.Außen­versicherung der Hausrat­versicherung oder Gegenstands­versicherung oder Reisegepäck­versicherung
Im Zusammenhang mit einem Skiunfall kommt es zu einem RechtsstreitRechtsschutz­versicherung

Kranken- und Unfall­versicherung für den Skiurlaub

Warum die gesetzliche Kranken­versicherung im Ausland nicht ausreicht

Wenn Sie sich im europäischen Ausland verletzen, sind Sie weiterhin durch die gesetzliche Kranken­versicherung geschützt – allerdings übernimmt diese nur Basisleistungen, sodass trotzdem Zuzahlungen auf Sie zukommen können. Im außereuropäischen Ausland müssen Sie Kosten je nach Land sogar komplett allein tragen. Daher ist es bei Skireisen ins Ausland absolut sinnvoll, eine Auslandskranken­versicherung abzuschließen.

Wenn Sie eine private Kranken­versicherung haben, sind Sie damit in der Regel auch bei Urlaubsreisen ins Ausland geschützt.


Was und wann genau leistet die Reisekranken­versicherung?

Die Reisekranken­versicherung springt ein, wenn Sie während einer Krankheit oder eines Unfalls im Ausland medizinisch behandelt werden müssen, und trägt die entstehenden Kosten. Das beinhaltet:

  • Ambulante und stationäre Behandlungen im Ausland; Stationäre Behandlung inklusive Verpflegung und Unterkunft im Krankenhaus
  • Medikamente und Hilfsmittel
  • Schmerzstillende Zahnbehandlungen
  • Medizinisch sinnvoller Rücktransport
  • Rettungskosten
  • Betreuung von mitversicherten Kindern, während Eltern im Krankenhaus sind
  • Beisetzung im Ausland oder Überführung zurück nach Deutschland im Todesfall
  • Telefonische Beratung und Unterstützung bei Suche nach Ärzten vor Ort

Wo und für wen gilt der Versicherungsschutz?

In der Reisekranken­versicherung können Sie Verträge für sich selbst, aber auch Familien- oder Gruppenverträge abschließen. Sie können sich auch entscheiden, ob Sie einen Vertrag für eine einzelne Reise oder für alle Reisen im Verlauf eines Jahres abschließen möchten.

Reisekranken­versicherer unterschieden zwischen Versicherungsschutz:

  • Im europäischen Ausland
  • Weltweit mit Ausnahme von Kanada und USA
  • Weltweit

Überlegen Sie, welchen Schutz Sie tatsächlich brauchen. Wenn Sie Europa nicht verlassen, brauchen Sie keinen weltweiten Geltungsbereich.

Sie müssen die Versicherung bis zum Antritt der Reise abschließen. Bei einigen Anbietern ist das noch unmittelbar vorher möglich, aber Sie sind auf der sicheren Seite, wenn Sie sich frühzeitig darum kümmern.

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Wann ist die Kranken­versicherung und wann die Unfall­versicherung verantwortlich?

Wenn Sie verunfallen, trägt die Kranken­versicherung oder Auslandskranken­versicherung die Behandlungskosten – aber das sind nicht die einzigen Kosten, die ein Unfall nach sich ziehen kann. Wenn eine Verletzung in bleibenden Schäden resultiert, können zum Beispiel Kosten für eine Umschulung oder einen behindertengerechten Umzug anfallen. Daher lohnt es sich, zusätzlich auch eine Unfall­versicherung abzuschließen.

Icon Wegweiser

Berufs­unfähigkeit nach einem Skiunfall

Wenn ein Unfall auf der Piste dazu führt, dass Sie Ihre bisherige Arbeit nicht länger ausüben können oder um mehr als die Hälfte reduzieren müssen, zahlt sich der Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung aus. Diese leistet auch dann, wenn Sie weiterhin arbeiten können – nur eben nicht in Ihrem zuletzt ausgeübten Beruf.

Berufs­unfähigkeits­versicherung und Sport


Was leistet die Unfall­versicherung?

  • Invaliditätssumme (einmalige Auszahlung einer Geldsumme entsprechend des Umfangs Ihrer dauerhaften Einschränkungen)
  • Unfallrente
  • Bergungskosten
  • Tagegelder
  • Kosmetische Operationen
  • Reha-Maßnahmen

Bei Unfällen im Urlaub leistet die gesetzliche Unfall­versicherung nicht, sodass Sie eine private Absicherung brauchen. Sie können für diesen Zweck eine Reiseunfall­versicherung abschließen, aber meist dürfte die normale private Unfall­versicherung sinnvoller sein. Diese bietet rund um die Uhr und weltweit Schutz.

Alles Wissenswerte zur Unfall­versicherung

Achten Sie darauf, dass auch Unfälle durch Eigenbewegung versichert sind und dass die Versicherung eine ausreichend hohe Summe für Such-, Rettungs- und Bergungskosten vorsieht.

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Weitere Versicherungen für den Skiurlaub

Was leisten die Reiseabbruch- und Reiserücktritts­versicherung?

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Reiserücktritts­versicherung

Eine Reiserücktritts­versicherung erstattet Ihnen die Stornokosten, wenn Sie eine geplante Reise doch nicht antreten können. Versicherte Gründe sind zum Beispiel eine Krankheit, ein Todesfall in der Familie oder ein Verlust des Arbeitsplatzes. Wichtig ist, dass sie unerwartet sind.

Icon Zug

Reiserücktritts­versicherung

Die Reiseabbruch­versicherung hingegen zahlt, wenn Sie Ihre Reise aus einem triftigen, zuvor nicht absehbaren Grund vorzeitig abbrechen oder verlängern müssen. Sie trägt dann zum Beispiel die Kosten für Flugumbuchungen oder nicht genutzte Leistungen. Häufig werden sie und die Reiserücktritts­versicherung kombiniert angeboten.

Wann sind Reiseabbruch- und Reiserücktritts­versicherung sinnvoll?

Reiseabbruch- und Reiserücktritts­versicherungen lohnen sich vor allem in den folgenden Situationen:

  • Es handelt sich um eine weite, teure Reise.
  • Sie haben bereits mehrere Aktivitäten gebucht und auch schon Anzahlungen geleistet.
  • Bei einer Stornierung bekommen Sie nur einen kleinen Teil Ihres Geldes zurück, wenn überhaupt.

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Skiausrüstung versichern

Beim Ski- oder Snowboarding-Urlaub kommt auch teure Ausrüstung zum Einsatz. Die Außen­versicherung der Hausrat­versicherung schützt diese, allerdings nur, wenn sie aus verschlossenen Räumen gestohlen werden. Bei einfachem Diebstahl kommt sie nicht für den Schaden auf.

Wer also mit besonders teurer oder hochwertiger Ausrüstung unterwegs ist, kann über eine passende Gegenstands­versicherung nachdenken. Eine solche Versicherung ist auch in vielen Versicherungspaketen für den Wintersport enthalten. Achten Sie darauf, wie hoch die Versicherungssumme ist und wann genau die Versicherung leistet.

Allerdings ist Versicherungsschutz für die Ausrüstung nicht notwendig. Anders als zum Beispiel bei Versicherungsfällen der Haftpflicht- oder der Kranken­versicherung, die ohne den Versicherungsschutz zu sehr hohen finanziellen Schäden führen können, ist der Verlust von Skiausrüstung in der Regel auch ohne Versicherung zu verschmerzen – das rät auch die Verbraucherzentrale (Quelle: Verbraucherzentrale).

Versicherungspakete für Wintersport

Reise­versicherungen gibt es oft auch in Versicherungspaketen und darunter sind auch solche, die auf die Bedürfnisse von Wintersportlern zugeschnitten sind. Diese enthalten dann neben typischen Reise­versicherungen zum Beispiel auch eine Gegenstands­versicherung für die Skiausrüstung.

Icon Paket

Versicherungspaket oder einzelne Versicherungen?

Ob ein Versicherungspaket oder einzelne Versicherungen für Sie sinnvoller sind, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Ein Paket ist nützlich, wenn Sie dadurch Geld sparen können oder sich weniger Gedanken machen müssen. Gleichzeitig kann es zu Dopplungen oder unnötigen Ausgaben kommen, wenn Sie im Paket enthaltene Versicherungen bereits haben oder aus anderen Gründen nicht benötigen. Außerdem haben Sie anders als bei einer individuellen Zusammenstellung nicht die Möglichkeit, sich jeweils den leistungsstärksten Tarif innerhalb einer Sparte auszusuchen.

Wintersport­versicherung des DSV

Der DSV bietet seinen Mitgliedern – oder Menschen, die es mit dem Abschluss der Versicherung werden möchten – ein Versicherungspaket für den Skiurlaub an. Es verbindet mehrere Versicherungen, die auf der Piste relevant sind und schützt Sie weltweit. Insbesondere, wenn Sie ohnehin Mitglied werden wollten, ist das durchaus kostengünstig – der günstigste Tarif kostet 35 Euro für einen zehntägigen Skiurlaub, wovon circa 20 Euro auf die Mitgliedschaft für ein Jahr und 15 Euro auf die Versicherung entfallen. Die Leistungen der drei zur Auswahl stehenden Tarife können Sie in unserem Rechner vergleichen.

Das sind die enthaltenen Versicherungen

  • Haftpflicht­versicherung
  • Geräte­versicherung
  • Unfall­versicherung
  • Kranken­versicherung
  • Rechtsschutz­versicherung
Icon Kreis abgehakt

Beachten Sie, dass die Leistungen der integrierten Auslandskranken­versicherung gegenüber den Leistungen anderer Auslandskranken­versicherungen beschränkt sind.

Wie gefährlich ist Wintersport?

Skifahren = Risikosportart

Skifahren ist eine Risikosportart. Nicht nur passiert jeder fünfte Sportunfall beim Skifahren, diese Unfälle resultieren auch besonders häufig in komplizierten, langwierigen Verletzungen, was wiederum hohe Kosten bedeutet.

Typische Verletzungen beim Skifahren betreffen unter anderem Schultern, Knie, Unterschenkel und Kopf, wobei es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, welche Verletzungen besonders typisch sind. Es sind auch besonders schwere Unfallfolgen wie Wirbelsäulen­verletzungen, komplexe Frakturen und Schädel-Hirn-Traumata möglich (Quelle: Versicherungsbote). Um die finanzielle Belastung durch die Behandlung und die Folgen eventueller bleibender Schäden zu reduzieren, ist also eine leistungsstarke Kranken- und Unfall­versicherung wichtig.

So vermeiden Sie Verletzungen auf der Piste

Wenn Sie sich an die folgenden Tipps und Regeln halten, sinkt das Verletzungsrisiko:

  • Sport zur Vorbereitung
    Fangen Sie spätestens acht Wochen vor Reisebeginn mit Gymnastikübungen an, um Ihren Körper auf die Belastung beim Skifahren vorzubereiten – so reduzieren Sie das Risiko von Bänderrissen und ähnlichem.
  • Die richtige Ausrüstung
    Investieren Sie in gute Schutzkleidung und setzen Sie auf jeden Fall einen Helm auf. Achten Sie darauf, dass Ihre Ausrüstung in gutem Zustand ist. Wenn Sie Kinder haben, achten Sie darauf, dass diese keine Ausrüstung benutzen, die ihnen schon zu klein geworden ist.
  • Kennzeichnung beachten
    Bewegen Sie sich nur auf ausgewogenen Pisten und Loipen und beachten Sie deren Einteilung in Schwierigkeitsgrade: Blaue Tafeln bezeichnen einfache, rote mittelschwierige und schwarze schwierige Abfahrten. Wählen Sie Laufstrecken und Abfahrten, die zu Ihrem Erfahrungs- und Erschöpfungsniveau passen.
  • Vorsichtig Fahren
    Fahren Sie langsam und seien Sie beim Überholen anderer Skifahrer oder Snowboarder vorsichtig.

Die Stiftung Sicherheit im Skisport hat eine Liste von Verhaltensregeln für Skifahrer und Snowboarder erstellt, an dem Sie sich orientieren sollten.

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Katharina Burnus
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