Was Sie bei der Berufs­unfähigkeits­versicherung und Demenz beachten müssen

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Demenz bietet eine private Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung (BU) Schutz gegen die finanziellen Folgen der Erkrankung.
  • Die privat Be­rufs­un­fähig­keits­rente wird durch die Versicherung gezahlt, wenn eine De­menz­erkrankung durch ein ärztliches Attest bescheinigt ist.
  • Die meisten BU-Versicherer lehnen einen Ver­sicherungs­abschluss mit einer an Demenz erkrankten Person ab.

Das erwartet Sie hier

Wann Sie bei Demenz eine BU-Rente erhalten und ob Sie sich trotz Demenz noch mit einer Berufs­unfähigkeits­versicherung absichern können.

Inhalt dieser Seite
  1. Berufsunfähig durch Demenz
  2. BU abschließen trotz Demenz
  3. Zahlt meine BU?
  4. Was ist eigentlich Demenz?

Demenz als Ursache einer Berufs­unfähigkeit

Prognose: Immer mehr Demenz­erkrankungen

2021 lebten in Deutschland 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer: 1,2 Millionen der Erkrankten waren weiblich, 600.000 männlich (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.). Aktuelle Prognose gehen davon aus, dass nicht nur die Anzahl der von Demenz Betroffenen im Alter ab 65 Jahren in den kommenden Jahren immer weiter ansteigen wird: im Jahr 2030 auf bis zu 2 Millionen, im Jahr 2040 auf bis zu 2,4 Millionen und im Jahr 2050 bis zu 2,8 Millionen (Quelle: Robert Koch-Institut).

Icon Graph

Demenz: auch Risiko für jüngere Menschen

Aktuell spielen Erkrankungen des Nervensystems, zu denen auch Demenz gezählt werden kann, mit 7,6 Prozent eine eher untergeordnete Rolle als Ursache von Berufs­unfähigkeit. Deutlich häufiger werden Menschen durch psychische Krankheiten, Krebs oder Erkrankungen des Bewegungsapparates berufsunfähig (Quelle: Gesamtverband der Versicherer). Eine Erklärung dafür könnte sein, dass aktuell Menschen häufig erst im höheren Alter erkranken: Viele Menschen werden dement, wenn sie 65 Jahre oder älter sind. In diesem Alter stehen viele kurz vor der Rente oder sind bereits aus dem Arbeitsleben ausgeschieden. Ab dem 80. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, die Diagnose „Demenz“ zu erhalten, rapide an. Bei über 90-Jährigen liegt sie bei rund 36 Prozent (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V.).

Dennoch gibt es in Deutschland auch nicht wenige Personen, die weit vor dem Rentenalter an Demenz erkranken: Im Jahr 2018 hatten über 73.000 Menschen im Alter zwischen 30 und 64 Jahren eine Demenz (Quelle: Alzheimer Europe).


Icon Scheitern

Demenz und Berufs­unfähigkeit

Demenz ist in den allermeisten Fällen bislang nicht heilbar. Das Fortschreiten der Symptome kann aber meist verzögert und Begleitsymptome können durch Medikamente gelindert werden. Auch können verbliebene Fähigkeiten durch Therapien trainiert werden. Wann eine Betroffene aufgrund einer Demenz berufsunfähig wird, lässt sich nicht pauschal beantworten. Zwar sind Betroffene bei leichten kognitiven Störungen noch arbeitsfähig, jedoch vermindert leistungsfähig. Besonders bei anspruchsvollen Aufgaben oder im sozialen Miteinander im Arbeitskontext macht sich ihre Erkrankung bemerkbar (Quelle: Alzheimer Forschung Initiative). Bei fortschreitender Krankheit wird eine Berufs­unfähigkeit immer wahrscheinlicher.

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Berufs­unfähigkeits­versicherung abschließen trotz Demenz?

BU-Abschluss schwierig

Wer die Diagnose „Demenz“ erhalten hat, hat es beim Abschluss einer Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung oft sehr schwer. Dies liegt daran, da das Risiko von Demenzerkrankten, berufs­unfähig zu werden, extrem hoch ist. Anders als beispielsweise bei einer Depression oder einem Bandscheibenvorfall ist eine Demenz keine Vorerkrankung, die nach Zeit und Behandlung abklingen oder geheilt werden kann. Liegt Demenz als Vorerkrankung vor, wird der BU-Antrag in der Regel abgelehnt.

BU abgelehnt – was tun?

Icon Vertrag kündigen

Gesundheitsfrage zu Demenz

Wer einen Antrag auf eine BU stellen möchte, muss in der Regel umfassende Fragen zu Vor­erkrankungen und zum Gesundheitszustand beantworten. Hier müssen Sie wahrheitsgemäß antworten, sonst verletzten Sie Ihre vorvertragliche Anzeigepflicht und der Versicherer kann die Auszahlung einer BU-Rente im schlimmsten Fall verweigern. Gesundheitsfragen, die Betroffene von Demenz also bejahen müssten, können beispielsweise so aussehen:

„Bestehen Krankheiten, Unfallfolgen oder körperliche Schäden des Gehirns (auch Migräne, Kopfschmerzen [mehr als 12-mal im Jahr oder länger als 48 Stunden], Demenz) oder der Nerven (auch Epilepsie, Lähmung, Multiple Sklerose)?“

Zahlt meine BU bei Berufs­unfähigkeits­­versicherung durch Demenz?

BU-Rente bei Berufs­unfähigkeit

Werden Sie aufgrund der Demenz berufsunfähig, erhalten Sie von Ihrer privaten Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung eine monatliche Rentenzahlung – die Berufs­unfähigkeitsrente – die Sie zu Ver­trags­abschluss individuell vereinbart haben. Sie gelten gewöhnlich als berufsunfähig, wenn Sie Ihrem bisherigen Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr nachgehen können und das mindestens für sechs Monate. Um die BU-Rente zu erhalten, muss ein Arzt Ihnen Ihre Berufs­unfähigkeit bestätigen.

So stellen Sie einen Leistungsantrag

Icon Person im Bett

BU-Rente bei Pflegebedürftigkeit

Berufs­unfähigkeit liegt nach gängiger Definition der Berufs­unfähigkeits­versicherer auch vor, wenn der Versicherte pflegebedürftig wird. Bei Demenz liegt dies vor, wenn ein Arzt mindestens einen Schweregrad von 5 bescheinigt. Zudem müssen die Be­dingungen der Pflegebedürftigkeit nach Definition der Versicherer erfüllt sein. Diese sind im Versicherungsvertrag festgehalten.

Das leistet eine BU im Pflegefall

Staatliche Leistungen bei Demenz erhalten

Sind Sie aufgrund einer Demenz nicht mehr in der Lage, zu arbeiten, zahlt die gesetzliche Krankenkasse Ihnen für maximal 78 Wochen Krankengeld. Im Anschluss kann die Krankenkasse Reha­maßnahmen anordnen oder eine gesetzliche Erwerbsminderungs­rente gewähren. Diese ist in der Regel deutlich niedriger als eine private BU-Rente. Zudem sind die Hürden verhältnismäßig hoch: Sie haben auf eine Erwerbsminderungs­rente nur Anspruch, wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, in einem gesetzlich definierten zeitlichen Rahmen einer beliebigen Arbeitstätigkeit nachzugehen. Ist ein ausreichender Pflegegrad gegeben, leistet die gesetzliche Pflege­versicherung. Alle anderen gesetzlichen Absicherungen, wie etwa die Unfall­versicherung, leistet nicht bei einer Demenz, da psychische Erkrankungen ausgeschlossen sind. Daher ist es umso wichtiger, rechtzeitig eine private Absicherung wie die private Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung abzuschließen.


Gezielte Absicherung gegen Demenz

Neben einer privaten Berufs­unfähigkeits­versicherung gibt es noch beispielsweise die folgenden zwei Möglichkeiten sich gegen finanzielle Einbußen aufgrund einer Demenzerkrankung abzusichern:

  • Dread-Disease-Versicherung
    Mit einer Dread-Disease-Versicherung, können Sie sich gegen bestimmte schwere Krankheits­bilder versichern lassen, zu denen in der Regel auch De­menz­erkran­kungen gehören. Wird dann eine Demenz bei Ihnen diagnostiziert, erhalten Sie dann vom Versicherer eine hohe Einmalzahlung.
  • Spezielle Demenz­­versicherungen
    Speziellen Demenz­versicherungen leisten meist unabhängig vom Pflegegrad. Die Leistungen dieser Versicherungen sind oft jedoch geringer als bei einer privaten Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung.

Eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sollte immer die erste Wahl sein. Sollte Ihnen allerdings der Abschluss nicht oder nur unter ungünstigen Bedingungen möglich sein, könnten diese beiden Versicherung eine Alternative sein. Gerne beraten Sie unsere Versicherungsexperten in einem kostenlosen und unverbindlichen Gespräch.

Was ist eigentlich Demenz?

Demenz ist an sich keine Erkrankung, sondern ein Symptom anderer Krankheiten, zum Beispiel Alzheimer. Demenz ist eine Störung im Gehirn und kann sich wie folgt zeigen:

Icon Wegweiser

Gedächtnis- und Orientierungsprobleme

Icon Sprechblase mit X

Sprachstörungen

Icon Fragezeichen

Minderung des Denk- und Urteilsvermögens

Icon Gruppe Personen

Veränderung der Persönlichkeit

Demente Menschen benötigen dann mitunter Hilfe im Alltag oder sind pflegebedürftig. Demenz tritt erst im späten Erwachsenenalter auf. Sehr selten erkranken auch Kinder und Jugendliche. Die meisten Demenz­erkrankungen sind unheilbar. Betroffene haben eine kürzere Lebenserwartung im Vergleich zu Menschen, die nicht an Demenz erkrankt sind. Viele Betroffene sterben nicht an Demenz selbst, sondern an Infektionen, da die Erkrankung ihren Gesundheitszustand schwächt.

Demenz ist nicht zu verwechseln mit Altersvergesslichkeit – diese ist ganz normal und beeinträchtigt die selbständige Lebensführung in der Regel nicht (Quelle: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V.).


Risikofaktoren für Demenz

  • Rauchen
  • Körperliche Inaktivität
  • Alkoholkonsum
  • Übergewicht
  • Luftverschmutzung
  • Kopf­verletzungen
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Schwerhörigkeit
  • Depression
  • Mangelnder Sozialkontakt
  • Bildungsarmut

Quelle: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V.


Weitere mögliche Ursachen für Berufs­unfähigkeit

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Katharina Burnus
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