Das erwartet Sie hier
Ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen möglich? Was sollten Sie bei Versicherungen mit vereinfachter Gesundheitsprüfung und beim Beantworten der Gesundheitsfragen im Allgemeinen beachten?
Das erwartet Sie hier
Ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen möglich? Was sollten Sie bei Versicherungen mit vereinfachter Gesundheitsprüfung und beim Beantworten der Gesundheitsfragen im Allgemeinen beachten?
Inhalt dieser SeiteDas Wichtigste in Kürze
Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen: Ist das möglich?
Keine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Risikoprüfung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die vollständig auf Gesundheitsfragen verzichtet, existiert nicht. Einige Versicherer bieten jedoch Sonderaktionen mit einer vereinfachten Gesundheitsprüfung an oder haben entsprechende Angebote für bestimmte Berufsgruppen, z.B. Studenten. Mehr dazu im Abschnitt „Vereinfachte Gesundheitsprüfungen und Sonderaktionen“. Versicherte müssen in diesem Fall weniger Fragen beantworten, was mehrere Vorteile hat. Auf der anderen Seite bieten diese Versicherungen oft weniger umfassende Leistungen oder eine geringere Berufsunfähigkeitsrente.
Darüber hinaus ermöglichen Tarife, die eine Nachversicherungsgarantie enthalten, eine Erhöhung der Berufsunfähigkeitsrente, ohne dass eine neue Gesundheitsprüfung verlangt wird. Wer jedoch einen neuen Vertrag abschließt, wird sich einer Gesundheitsprüfung stellen müssen.
Keine Gesundheitsfragen bei Änderung bestehender Verträge
Sofern der Versicherungsvertrag eine solche Nachversicherungsgarantie beinhaltet, können Versicherte ihre Rentenhöhe ohne weitere Gesundheitsprüfung erhöhen bzw. dynamisch anpassen. Diese Klausel ist bei Veränderungen wie einem Berufswechsel oder einer Eheschließung wichtig. Nicht alle Versicherungsverträge beinhalten die Nachversicherungsgarantie, doch ist sie aus Sicht der Versicherten sinnvoll.
Warum gibt es eine Gesundheitsprüfung?
Die Gesundheitsprüfung ist Teil des Risikomanagements des Versicherers, da dieser auf der Grundlage der Gesundheitsfragen das Risiko eines Leistungsfalls abschätzt und entscheidet, ob und zu welchen Konditionen er den Antrag akzeptiert. Bestimmte Vorerkrankungen, Tätigkeiten oder Hobbys bedeuten ein erhöhtes Risiko, später berufsunfähig zu werden. Auf dieses reagieren Versicherer je nach Situation mit höheren Prämien, Leistungsausschlüssen oder einer Ablehnung des Antrags.
Was bedeuten die Gesundheitsfragen für Sie?
Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen im Vergleich: Wer würde profitieren?
Grundsätzlich wäre eine Versicherung ohne Prüfung des Gesundheitsrisikos für alle Zielgruppen interessant, die aufgrund bestimmter Risiken mit einer Ablehnung rechnen müssten. Ablehnungsgründe können vielseitig sein und reichen von einem riskanten Beruf über gefährliche Hobbys bis zu gesundheitlichen Beschwerden. Versicherer achten auf sämtliche Aspekte, die einen Leistungsfall wahrscheinlich machen.
Wer hingegen keine Vorerkrankungen hat, noch jung ist und einer Tätigkeit ohne große gesundheitliche Belastungen nachgeht, kann sich in der Regel problemlos und zu günstigen Konditionen versichern. Darum empfiehlt es sich, sich so früh wie möglich um die Berufsunfähigkeitsversicherung zu kümmern, zum Beispiel bereits während der Schulzeit oder des Studiums, und den Vertrag gegebenenfalls später mittels der Nachversicherungsgarantie anzupassen.
Ablehnung: Oftmals sind Vorerkrankungen der Grund
In den meisten Fällen sind Krankheiten die Ursache der Berufsunfähigkeit. Hierbei spielen psychische Beschwerden eine immer wichtigere Rolle. Etwa 30 Prozent aller Fälle der Berufsunfähigkeit sind auf Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout zurückzuführen. An zweiter Stelle folgen Beschwerden des Muskel- und Skelett-Apparates. Krebserkrankungen befinden sich an dritter Stelle. In weniger als einem Zehntel aller Fälle ist ein Unfall die Ursache der Berufsunfähigkeit. Aus diesen und anderen Statistiken berechnen Versicherer die Wahrscheinlichkeit des Leistungsfalls. Entsprechend sind folgende Risikofaktoren und Vorerkrankungen ein häufiger Grund für die Ablehnung:
- Psychische Erkrankungen
- Chronische Erkrankungen (beispielsweise Diabetes mellitus)
- Sportverletzungen (auch in der jüngeren Vergangenheit)
- Rückenleiden
- Adipositas
BU ohne Gesundheitsfragen – wer profitiert?
Personen die an obigen oder vergleichbaren gesundheitlichen Beschwerden leiden, würden daher von einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen profitieren. Einige Versicherer werben mit vereinfachten Gesundheitsprüfungen, um auch solche Risikogruppen anzusprechen. Prinzipiell ist es möglich, trotz bestimmter Vorerkrankungen eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.
Tipp: Stellen Sie eine anonyme Risikovoranfrage
Wenn Sie nicht sicher sind, was Ihre Vorerkrankungen für Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung bedeuten, stellen wir gerne für Sie eine anonyme Risikovoranfrage. Auf diese Weise erfahren Sie, ob Sie sich bei einem bestimmten Anbieter versichern können, ohne dass dies im Fall einer Ablehnung Ihren Chancen bei anderen Versicherern schadet. Denn Ablehnungen nicht-anonymer Anfragen werden im Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft (HIS) gespeichert. Stellt sich heraus, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie vorerst nicht möglich ist, beraten wir Sie auch gerne zu alternativen Versicherungen für die Absicherung Ihrer Arbeitskraft.
Vereinfachte Gesundheitsprüfungen und Sonderaktionen
Wie funktioniert das?
Zwar verzichtet kein Anbieter einer Berufsunfähigkeitsversicherung vollständig auf die Gesundheitsprüfung, doch finden sich auf dem Markt einige Aktionen mit deutlich vereinfachten Gesundheitsfragen. Es handelt sich meist um zeitlich befristete Aktionen der Anbieter. Viele Versicherer bieten solche Verträge auch dauerhaft an, aber oft nur für bestimmte Personengruppen, z.B. für:
- Studenten
- Personen bis 30 oder 35
- Ärzte
- Ingenieurberufe
- Personen, welche die Berufsunfähigkeitsversicherung mit einem anderen Produkt wie einer Basisrente oder Immobilienfinanzierung kombinieren
Unterschiede in der Gesundheitsprüfung
Die Ausgestaltung des Versicherungsvertrags beinhaltet zudem bestimmte Einschränkungen. Die reguläre Gesundheitsprüfung ist hierbei durch eine geringe Anzahl einfacher Fragen zur Gesundheit ersetzt. So fragen viele der Versicherer nicht gezielt nach Vorerkrankungen. An Stelle dessen prüfen sie bei potentiellen Kunden, ob eine Behinderung vorliegt oder ob Kunden in den letzten fünf Jahren mehrere Monate in Behandlung waren. Andere Versicherungsanbieter interessieren sich in solchen Aktionen nur für die Erkrankungen der vergangenen 12 Monate. Teilweise verzichten Versicherer auch auf Fragen zu risikoreichen Freizeitaktivitäten.
Insgesamt gibt es große Unterschiede zwischen den entsprechenden Aktionen und Angeboten verschiedener Versicherer. Diese beziehen sich darauf, wer Zugang zu der Versicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen hat, wonach genau gefragt wird, und wie umfassen und flexibel die Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung gestaltet sind. Ein Vergleich lohnt sich.
Beispiel: Diese vereinfachten Gesundheitsfragen werden gestellt
- Wurde bei Ihnen bis heute eine HIV-Infektion (positiver AIDS-Test), eine Krebserkrankung, ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall, eine Multiple Sklerose (MS), eine Leber- oder Stoffwechselstörung, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Epilepsie, eine psychische Störung oder ein Bandscheibenvorfall festgestellt?
- Sind Sie aktuell in einer medizinischen Behandlung, einer laufenden Therapie?
- Nahmen oder nehmen Sie Drogen oder regelmäßig Medikamente?
- Ist eine Operation geplant
- Waren Sie in den letzten 2 Jahren krankheitsbedingt für einen Zeitraum von länger als 2 Wochen arbeitsunfähig?
- Liegt bei Ihnen eine MdE (Minderung der Erwerbsfähigkeit), ein GdS (Grad der Schädigungsfolge) oder ein GdB (Grad der Behinderung) vor?
- Wurden Anträge auf Lebens-, Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits-, Grundfähigkeits- oder Pflegeversicherung nur zu erschwerten Bedingungen angenommen (z. B. mit Klausel oder Zuschlag), zurückgestellt oder abgelehnt?
Voraussetzungen einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen
Versicherer, die ihm Rahmen einer Aktion eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen anbieten oder diese standardmäßig ermöglichen, tun dies in der Regel nur unter bestimmten Voraussetzungen bzw. mit Einschränkungen gegenüber einer „normalen“ Berufsunfähigkeitsversicherung. Das kann beispielsweise so aussehen:
- Es werden nur Versicherungsnehmer berücksichtigt, die bestimmten Berufs- oder Altersgruppen angehören. Welche das sind, ist meist in den Bedingungen beschrieben.
- Die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente ist meist begrenzt.
- Klauseln wie die Nachversicherungsgarantie sind oftmals nicht Gegenstand solcher Verträge.
Entsprechend empfiehlt es sich, bei den Vertragsbedingungen genau hinzusehen.
Vereinfachte Gesundheitsprüfung: Vor- und Nachteile
Geringere Einstiegshürde durch Reduktion der GesundheitsfragenEingeschränkter Umfang der Versicherungssumme. Meist liegt die Jahres-Berufsunfähigkeitsrente bei ca. 12.000 €.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Menschen, denen eine Ablehnung der Berufsunfähigkeitsversicherung droht, haben trotzdem die Chance | Häufig nur an jüngere Menschen gerichtet, die statistisch gesehen ohnehin gesünder sind als ältere. |
Der Anbieter kann gewechselt werden, falls der bestehende Schutz unzureichend und ein Ausbau nicht möglich ist, etwa aufgrund fehlender Klauseln. | Relevante Klauseln und Regelungen sind oftmals nicht Vertragsbestandteil (z. B. Nachsversicherungssgarantie, Beitragsdynamik) |
Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung: Mit diesen Gesundheitsfragen müssen Sie rechnen
Unterschiede zwischen den Anbietern
Bei der regulären Gesundheitsprüfung bei Antrag auf Berufsunfähigkeitsversicherung können sich die Fragen von einem Versicherungsunternehmen zum anderen unterscheiden. Gemeinsam ist ihnen, dass es sich um Zeiträume um meist fünf Jahre handelt, bis zu der rückwirkend Erkrankungen anzugeben sind. Was Krankenhausaufenthalte betrifft, sind diese meist bis zu 10 Jahre lang anzugeben. Gleiches gilt für chronische Erkrankungen. Der Anbieter der Berufsunfähigkeitsversicherung kann hier auch Auskünfte Krankenversicherung oder behandelnder Ärzte anfordern,
Gesundheitsprüfung unterliegt gesetzlicher Verordnung
Das Versicherungsvertragssgesetz (VGV) sieht vor, dass sich Versicherer präzise erkundigen. Hierfür sieht das Gesetz einen bestimmten Rahmen für die Ausgestaltung der Prüfung vor. Die Gesundheitsprüfung darf keine offenen, sondern nur geschlossene Fragen beinhalten. Sie müssen nur die tatsächlich gestellten Fragen beantworten. Achten Sie auch sehr darauf, um welche Zeiträume es bei den Fragen geht. Nach Abschluss des Vertrages auftretende Erkrankungen müssen Sie nicht nachmelden.
Diese Angaben müssen Sie zumeist machen
- Körpergröße
- Körpergewicht
- Risikofaktoren, darunter das Rauchen
- Riskante Hobbys wie Bergsteigen oder Tauchen
- Beschwerden oder Chronische Erkrankungen
- Behandlungen und Untersuchungen der letzten 5 Jahre
- Stationäre Behandlungen der letzten 10 Jahre
- Operationen der letzten 10 Jahre
- Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten
Experten-Tipp:
„Ob vereinfachte oder komplette Gesundheitsprüfung: Grundsätzlich sollten Versicherungskunden auf eine lückenlose und korrekte Beantwortung achten. Sollten sich Angaben als fehlerhaft oder unvollständig ausweisen, kann der Versicherungsschutz entfallen. Der Versicherer kann sich im Falle der Berufsunfähigkeit auf die Anzeigepflicht berufen und die Zahlung der BU-Rente verweigern. Dies gilt auch, wenn die Berufssunfähigskeit in keinem Zusammenhang mit der ausgelassenen Komponente steht.“
Ist die Gesundheitsprüfung der Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich so schlimm?
Viele Menschen, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen wollen, sorgen sich wegen der Gesundheitsprüfung. Sie haben Angst, dass aufgrund ihrer Erkrankungen ihr Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt wird oder dass sie horrende Beiträge zahlen müssen. Andere befürchten, sie könnten etwas Wichtiges vergessen und somit unwissentlich die vorvertragliche Anzeigepflicht verletzen. Diese Sorgen sind häufig unbegründet bzw. gibt es Möglichkeiten, sich abzusichern:
- Es ist in der Tat wichtig, dass Sie die Gesundheitsfragen vollständig und wahrheitsgemäß beantworten – andernfalls kann der Versicherer die Leistung verweigern, wenn sie diese brauchen. Damit ihre Angaben korrekt sind, können Sie um Auskunft bei Ihrer Krankenversicherung und Ihren behandelnden Ärzten bitten. So vergessen Sie nicht, Behandlungen oder Krankenhausaufenthalte der letzten 5 bzw. 10 Jahre anzugeben.
- Wenn Sie an leichter Migräne, Asthma oder einer Tierhaarallergie leiden oder regelmäßig Fußball spielen oder Wandern gehen, brauchen Sie nichts zu befürchten. Diese Erkrankungen und Hobbys führen nicht zu Risikozuschlägen oder Ablehnungen.
- Schwierig wird der Abschluss eines Vertrages mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Epilepsie, Multiple Sklerose oder Diabetes oder Hobbys wie der Teilnahme an Kampfsport-Wettkämpfen.
- Bei mittleren Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder chronischer Bronchitis sowie Sportarten wie Bergsteigen hingegen können Sie sich in der Regel versichern, aber müssen mit höheren Beiträgen oder Leistungsausschlüssen rechnen.
- Wenn Sie unsicher sind, dann holen Sie sich Hilfe von Experten. Unsere Versicherungsberater stehen Ihnen auch bei der Antragstellung und der Beantwortung der Gesundheitsfragen zur Seite.
Mehr dazu, wie sich welche Vorerkrankung beim Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung auswirkt, können Sie hier nachlesen:
Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Vorerkrankung
Berechnen Sie jetzt kostenfrei Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung
Sichern Sie sich bei uns bereits ab 39 Euro im Monat ab.
Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.
Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung
Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung ermöglicht einen geringen Beitragssatz
Zahlreichen Beschäftigten wird gewöhnlich der Zugang zur Berufsunfähigkeitsversicherung, aufgrund ihres Alters, Berufs oder existierender Vorerkrankungen verwehrt. Eben dieser Tatsache können Arbeitgeber mit dem Abschluss einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung entgegenwirken. Durch die Vereinbarung eines Gruppenvertrages erhalten die Arbeitnehmer bessere Leistungen sowie eine vereinfachte Gesundheitsprüfung und bessere Tarife.
Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung: Vor- und Nachteile
Dienstobliegenheitserklärung anstelle von Gesundheitsfragen
Im Unterschied zur Beantwortung der üblichen Gesundheitsfragen kommt ein anderes Prozedere beim Berufsschutz über die betriebliche Altersvorsorge zum Tragen. Hierbei werden die Arbeitnehmer zur Unterzeichnung sogenannter Dienstobliegenheitserklärungen verpflichtet. Dabei handelt es sich um ein Abkommen zwischen Arbeitgeber und Angestellten, welches die gesundheitliche Arbeitsfähigkeit des Arbeitnehmers bestätigt.
Zwei mögliche Formen der betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung
Arbeitgeberfinanzierte Versicherung
Werden 50 Prozent des fälligen Versicherungsbeitrags von den Unternehmensmitarbeitern gezahlt, so gilt der Gruppenvertrag als arbeitgeberfinanziert. Dabei kommt ein kleiner Gruppenvertrag bereits ab einer Anzahl von fünf bis neun Mitarbeitern zustande. Gruppenverträge, die eine Mitarbeiterzahl zwischen 10 und 100 bereithalten, erlangen den Versicherungsschutz zu besseren Annahmevoraussetzungen und einer vereinfachten Gesundheitsprüfung. Unternehmen mit über 500 Arbeitnehmern wird ein noch attraktiverer Gestaltungsspielraum geboten. In dem Zusammenhang können sie die Bedingungen zur Gesundheitsprüfung oder den Leistungsbausteinen individuell vereinbaren. Dabei erfolgt eine eventuelle Erhöhung der versicherten Berufsunfähigkeitsrente über die Dynamik oder eine Nachversicherungsgarantie ohne Gesundheitsprüfung.
Direktversicherung als Entgeltumwandlung
Neben der arbeitgeberfinanzierten Variante, kann der Berufsunfähigkeitsschutz auch in Form einer Entgeltumwandlung abgeschlossen werden. Dabei kommt der Vorsorgebeitrag unmittelbar aus dem Bruttolohn des Arbeitnehmers und bleibt bis zu einem Betrag von 564 Euro steuer- und 282 Euro sozialversicherungsfrei. Dadurch fällt die Nettobelastung geringer aus. Je nach Bruttolohn und Steuerklasse können Beitragsvorteile zwischen 45 und 50 Prozent realisiert werden. Zeigt sich der Arbeitgeber besonders kulant, beteiligt er sich bestenfalls noch zusätzlich am Beitrag. Zudem ermöglicht die Entgeltumwandlung einen individuell auf den Mitarbeiter zugeschnittenen Versicherungsschutz.
Achtung: Nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter
Jedoch hat dieses Verfahren eine nachgelagerte Besteuerung im Rentenalter zur Folge. Dabei ist zu beachten, dass auch die Vorsorgeprodukte der Sparte Berufsunfähigkeitsversicherung zum Zeitpunkt der Auszahlung besteuert werden. Nichtsdestotrotz lohnt sich die Entgeltumwandlung. Durch den unmittelbaren Abzug und dem damit einhergehenden Steuervorteil erhöht sich das Nettoeinkommen des Arbeitnehmers.
Berufsunfähigkeitsversicherung und ihre Alternativen
Diese Alternativen gibt es
Wer auch bei vereinfachten Gesundheitsfragen keinen Versicherungsschutz durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung erhält, hat mehrere Alternativen, um die eigene Arbeitskraft zumindest gegen einige wichtige Risiken abzusichern. Dazu gehören die folgenden Versicherungen:
- Erwerbsunfähigkeitsversicherung
- Private Unfallversicherung
- Grundfähigkeitsversicherung
- Funktionsinvaliditätsversicherung
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung greift, wenn Versicherte generell nicht mehr erwerbsfähig sind. Der ausgeübte Beruf spielt bei dieser Versicherung keine Rolle. Die Versicherer leisten jedoch erst dann, wenn Versicherte nicht mehr imstande sind, mehr als drei Stunden pro Tag zu arbeiten.
Die private Unfallversicherung
Die private Unfallversicherung leistet, wenn Versicherte für mindestens drei Jahre infolge eines Unfalls eine körperliche Beeinträchtigung haben. Sie deckt ein wichtiges Risiko ab und ist eine gute Ergänzung zu bestehenden Versicherungen.
Die Grundfähigkeitsversicherung
Auch die Grundfähigkeitsversicherung kann den Verlust bestimmter Fähigkeiten (beispielsweise Sehen oder Hören) durch Unfall oder Krankheit absichern. Die Rentenzahlung ist unabhängig von der Ursache des Fähigkeitsverlusts.
Die Funktionsinvaliditätsversicherung
Einen etwas größeren Versicherungsschutz bietet die Funktionsinvaliditätsversicherung. Diese kombiniert einzelne Leistungen aus der Unfall- Grundfähigkeits- und Dread-Disease-Versicherung. Versicherer zahlen nur, wenn die körperlichen Einschränkungen von Dauer und nicht heilbar sind. Varianten dieser Versicherung sind die Existenzschutzversicherung und die Multi-Rente. Einen ausführlicheren Überblick über die Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung finden Sie hier:
Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Eingeschränkter Versicherungsschutz
Bei diesen Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist zu beachten, dass diese nur ausgewählte Risiken absichern. Ein vollumfänglicher Schutz gegen Invalidität und Berufsunfähigkeit ist bei diesen Angeboten unter Umständen nicht gegeben. Zwar bieten sie einen grundlegenden Schutz gegen gravierende physische Beeinträchtigungen, es ist jedoch zu berücksichtigen, dass vermeintlich kleinere Beschwerden wie etwa Rückenprobleme sowie psychische Erkrankungen weitaus häufiger die Ursache für eine (vorübergehende) Berufsunfähigkeit sind und gerade diese Risiken sind durch Funktionsinvaliditäts-, Unfall- und Grundfähigkeitsversicherungen nicht abgedeckt.
Fazit
Die Entscheidung, ob man es mit einem Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen versucht, sollte sorgfältig überlegt sein, da es hier unter Umständen gravierende Nachteile zu beachten gilt. Jedoch ist eine solche Absicherung besser als gar keine, gehört die Absicherung der eigenen Arbeitskraft doch zu den wichtigsten Versicherungen für Privatpersonen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet hier den umfassendsten Schutz, doch im Fall einer Ablehnung ist eine weniger umfassende, aber dennoch empfehlenswerte Absicherung über andere Versicherungen möglich.
Unsere Experten helfen Ihnen weiter
Was im individuellen Fall die optimale Absicherung ist, können Sie mit Hilfe unserer Versicherungsexperten herausfinden. Unsere Experten für die Arbeitskraftabsicherung beraten Sie gern. Auch kennen sie den Versicherungsmarkt und können Ihnen Berufsunfähigkeitsversicherer mit vereinfachten Gesundheitsfragen vermitteln oder gegebenenfalls Alternativen aufzeigen. Kontaktieren Sie uns einfach direkt oder nutzen Sie auch gern unser kostenfreies Vergleichsformular, um ein individuelles Angebot anzufordern.
Berechnen Sie jetzt kostenfrei Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung
Sichern Sie sich bei uns bereits ab 39 Euro im Monat ab.
Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.
Haben Sie alles gefunden?
Hier finden Sie weitere interessante Inhalte zum Thema:
Schnelle Frage, Kritik oder Feedback?
Wir helfen Ihnen gerne. Professionelle Beratung von echten Menschen. Rufen Sie uns zum Ortstarif an oder schreiben Sie uns per E–Mail.