Was Sie bei der Berufs­unfähigkeits­versicherung und Stress­erkrankungen beachten müssen

Foto von Talke Flörcken
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dauerhafter Stress kann körper­liche und psychische Erkrankungen nach sich ziehen, etwa ein Magen­geschwür, Burn-out oder eine Depression. Oft können Erkrankte dann nicht mehr arbeiten.
  • Stressbedingte Erkrankungen sind vielfältig. Ob und unter welchen Bedingungen Sie eine BU abschließen können, ist vom jeweiligen Risiko für eine Berufs­unfähigkeit abhängig und wird individuell vom Versicherer geprüft.
  • Führt der Stress bis zur Berufs­un­fähig­keit, schützt eine private Berufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung (BU) vor finanziellen Einbußen.

Das erwartet Sie hier

Wie Sie trotz Stress­­erkrankungen eine Berufs­unfähigkeits­­­versicherung (BU) abschließen und wann die Versicherung bei Berufs­unfähigkeit durch Stress zahlt.

Inhalt dieser Seite
  1. Berufsunfähig durch Stress
  2. BU abschließen trotz Stresserkrankung
  3. Zahlt meine BU?
  4. Was gilt eigentlich als Stresserkrankung?

Stress als Ursache einer Berufs­unfähigkeit

64 Prozent der Erwachsenen in Deutschland fühlen sich manchmal oder häufig gestresst. Das ergab eine Umfrage der Techniker Krankenkasse im Jahr 2021. Dabei führen hauptsächlich Schule, Studium und Beruf dazu, dass Menschen in Deutschland Stress haben (47 Prozent). Das Stressempfinden steigt zum Beispiel bei hohen Arbeitszeiten von über 40 Stunden pro Woche oder auch bei unregelmäßigen Arbeitszeiten. Hauptbelastungen am Arbeitsplatz sind etwa viel Arbeit, Termindruck, Unterbrechungen und Störungen (Quelle: Techniker Krankenkasse).

Icon Scheitern

Stress und Berufs­unfähigkeit

Dauerhafter Stress kann sich negativ auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirken:

Icon Gesundheitscheck

Schlechter Gesundheitszustand

Stresslevel und Gesundheitszustand hängen zusammen. Gestresste Menschen leiden häufiger unter einem weniger guten oder schlechten Gesundheitszustand. Von den 38 Prozent der Erwachsenen in Deutschland, die angaben, häufig unter Stress zu leiden, schätzten 22 Prozent, ihren allgemeinen gesundheitlicher Zustand als weniger gut bis schlecht ein (Quelle: Techniker Krankenkasse).

Icon Fast Food

Ungesunde Verhaltensweisen

Wer gestresst ist, achtet weniger auf seine Gesundheit und erhöht somit das Risiko für Krankheiten. Bei vielen Menschen führt Stress zu ungesunden Verhaltensweisen wie mehr Rauchen, ein höherer Konsum von Alkohol oder Energydrinks oder auch vermehrtes Essen ohne Hungergefühl.

Icon Person im Bett

Schwerwiegende Krankheiten

Langanhaltender Stress kann zu Krankheiten wie einem Herzinfarkt, einem Burn-out oder auch einer Depression führen. Durch diese Erkrankungen können viele Menschen ihrem Beruf nicht mehr nachgehen. Erkrankungen der Psyche und des Nervensystems sind mit 35 Prozent die häufigste Ursache für eine Berufs- und Erwerbsunfähigkeit (Quelle: Gesamtverband der Versicherer).

Finanzieller Stress durch Berufs­unfähigkeit

Viele Menschen, die aufgrund von stressbedingten körperlichen oder psychischen Krankheiten berufsunfähig werden, sehen sich dann mit einem weiteren Stressfaktor konfrontiert: Durch das fehlende Einkommen reicht das Geld nicht mehr, um den Lebensstandard zu halten. Zwar haben Sie, wenn Sie Ihrer Erwerbsarbeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nachgehen können, mitunter Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungs­rente der Deutschen Renten­versicherung. Für diese müssen Sie aber hohe Voraussetzungen erfüllen. Zudem fällt sie mit durchschnittlich 1.000 Euro pro Monat verhältnismäßig gering aus.

Bei einer Berufs­unfähigkeits­versicherung können Sie demgegenüber die Höhe der Rente selbst festlegen und sie zahlt bereits, wenn Sie „nur“ berufsunfähig sind und nicht erst, wenn Sie überhaupt nicht mehr arbeitsfähig sind.

Mit uns die ideale Berufs­unfähigkeits­versicherung finden

Gemeinsam mit unserem mehrfach ausgezeichneten Partner von Buddenbrock können wir Ihnen kostengünstige und leistungsstarke Berufs­unfähigkeits­versicherungen anbieten:

  • Hohe Leistung im Krankheits­fall
  • Vereinfachte Gesundheitsfragen
  • Besonders günstige Einstiegsbeiträge für junge Leute

Berufs­unfähigkeits­versicherung abschließen trotz Stress

Möchten Sie eine Berufs­unfähigkeits­versicherung abschließen, wird jeder Versicherer zunächst Ihr individuelles Risiko für eine Berufs­unfähigkeit einschätzen:

  • Hohes Risiko
    Ist Ihr Risiko aus Sicht des Versicherers zu hoch, wird er Ihren Antrag ablehnen.
  • Erhöhtes Risiko
    Bei einem erhöhten Risiko durch stressbedingte Krankheiten, wird der Versicherer Ihnen in der Regel einen Vertrag anbieten, der dieses Risiko ausgleicht, zum Beispiel durch höhere Beiträge (Risikozuschläge) oder indem bestimmte Ursachen für eine Berufs­unfähigkeit ausgeschlossen werden (Leistungsausschlüsse).
  • Durchschnittliches Risiko
    Ist Ihr Risiko für eine Berufs­unfähigkeit trotz Stress durchschnittlich, wird der Versicherer Ihnen in der Regel einen Vertrag zu normalen Konditionen anbieten.

So prüfen Versicherer Ihr Risiko

Der Versicherer prüft Ihr Risiko für eine Berufs­unfähigkeit, indem er Ihnen Fragen etwa zu Ihren Vor­erkrankungen stellt. Die abgefragten Zeiträume können je nach Erkrankung, aber auch je nach Versicherer variieren und bis zu zehn Jahre zurückreichen. So können typische Gesundheitsfragen zu stressbedingten Erkrankungen aussehen:

„Sind oder waren Sie in den letzten 5 Jahren in Beratung, Behandlung oder Untersuchung bei Ärzten, Heilpraktikern, Physio-, Psycho- oder sonstigen nichtärztlichen Therapeuten wegen Krankheiten oder Unfallfolgen des Herzens, des Kreislaufs oder der Blutgefäße (z. B. erhöhter Blutdruck, Schmerzen in der Herzgegend, Migräne, Herzfehler, Herzinfarkt, Herzkranzgefäße, Durchblutungsstörungen, Venenleiden)?“

„Fanden in den letzten 5 Jahren Behandlungen, Beratungen, Untersuchungen bei Ärzten, sonstigen Behandlern* oder im Krankenhaus statt wegen Krankheiten oder Unfallfolgen: der Psyche (z. B. Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen, Essstörungen, Suizidversuch, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Burn-out, Erschöpfungszustände), oder wurden oder werden Sie wegen einer Suchterkrankung (Konsum von Drogen, drogenähnlichen Substanzen, Medikamenten oder Alkohol) behandelt oder beraten?“

„Sind oder waren Sie in den letzten 5 Jahren in Beratung, Behandlung oder Untersuchung bei Ärzten, Heilpraktikern, Physio-, Psycho- oder sonstigen nichtärztlichen Therapeuten wegen Krankheiten oder Unfallfolgen des Rückens, der Wirbelsäule und Bandscheiben (z. B. Skoliose, HWS-/BWS-/LWS-Syndrom, Rücken-/Nackenschmerzen, Lumbago, Hexenschuss, Bandscheibenvorfall, Ischias)?“

Icon Achtung

Der Impuls, stressbedingte Krankheiten im Antrag nicht anzugeben oder zu schönen, um den Abschluss der BU nicht zu gefährden, ist verständlich. Bitte beachten Sie aber, dass Sie gesetzlich verpflichtet sind, die Fragen des Versicherers wahrheitsgemäß zu beantworten (Quelle: Versicherungs­vertrags­gesetz § 19). Sollte der Versicherer zu einem späteren Zeitpunkt feststellen, dass Ihre Angaben nicht korrekt waren, kann er vom Vertrag zurücktreten und die Auszahlung der Berufs­unfähigkeitsrente verweigern. Lassen Sie sich am besten von unseren erfahrenen BU-Experten beraten und bei der Antragstellung unterstützen.

Ablehnung vermeiden – Risikovoranfrage nutzen

Unsere Berater können für Sie einen anonymen Testantrag bei mehreren Versicherern stellen. Mit dieser sogenannten Risikovoranfrage können Sie erfahren, welcher Versicherer Sie trotz stressbedingter Vor­erkrankungen und unter welchen Bedingungen versichern würde, ohne das Risiko einzugehen, dass Ihr Antrag abgelehnt wird.

Icon Fragezeichen

Zahlt meine BU bei Berufs­unfähigkeit durch Stress?

Können Sie aufgrund von stressbedingten körperlichen oder psychischen Erkrankungen Ihrem letzten Beruf nicht mehr nachgehen, dann haben Sie mitunter Anspruch auf eine Berufs­unfähigkeitsrente aus Ihrer privaten Berufs­unfähigkeits­versicherung. Hierfür müssen Sie allerdings folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Mindestens 50 Prozent
    Sie gelten als berufsunfähig, wenn Sie infolge von zum Beispiel Krankheit Ihren zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, nicht mehr zu mindestens 50 Prozent ausüben können.
  • Mindestens sechs Monate
    Ihre Berufs­unfähigkeit muss voraussichtlich auf Dauer sein und in der Regel mindestens sechs Monate anhalten.
  • Ärztlich bestätigt
    Ein Arzt muss Ihnen schriftlich bestätigen, dass eine Berufs­unfähigkeit im Sinne Ihrer privaten Berufs­unfähigkeits­versicherung vorliegt.
  • Ohne Verweisungen und ohne Ausschlüsse
    Prüfen Sie Ihren BU-Vertrag: Es können Klauseln oder Regelungen enthalten sein, die Ihre Chancen auf eine Berufs­unfähigkeitsrente verringern. Haben Sie zum Beispiel einer sogenannten abstrakten Verweisung zugestimmt, dann darf der Versicherer die Auszahlung der Rente verweigern, da Sie theoretisch noch eine andere vergleichbare berufliche Tätigkeit ausüben könnten. Ebenso kann es sein, dass Sie sich mit dem Versicherer auf Leistungsausschlüsse geeinigt haben. Das bedeutet, dass der Versicherer bestimmte, zum Beispiel stressbedingte Erkrankungen als Ursache einer Berufs­unfähigkeit vertraglich ausgeschlossen hat.

Mehr zum Thema: Wann ist man berufsunfähig?

Um eine Berufs­unfähigkeitsrente von Ihrer privaten BU zu erhalten, müssen Sie einen Antrag beim Versicherer stellen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, können Sie auf unserer Seite zum Thema „Leistungsantrag für die Berufs­unfähigkeits­­versicherung“ nachlesen.

Was gilt eigentlich als Stresserkrankung?

Icon Kopfschmerzen

In stark fordernden Situationen reagieren die meisten Menschen mit Stress. In Stresssituationen wird der Körper in Alarmbereitschaft versetzt zum Beispiel beschleunigt sich der Herzschlag und die Atmung und die Muskulatur wird mit Nährstoffen versorgt – so können wir die Herausforderung besser meistern. Stress muss also erst mal nicht negativ sein. Ist ein Mensch jedoch dauerhaft Stress ausgesetzt, dann überfordert dies: Körperliche und psychische Krankheiten können entstehen. Dauerstress kann sich also negativ auf die Gesundheit auswirken.


Typische Beschwerden bei Stress

  • Angstzustände
  • Niedergedrückte Stimmung oder Depression
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Tinnitus beziehungsweise Ohrgeräusche
  • Herz−Kreislauf−Erkrankungen beziehungsweise Bluthochdruck
  • Erschöpfung
  • Muskelverspannungen oder Rückenschmerzen
  • Nervosität/Gereiztheit
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen oder Migräne

Stress bewältigen

Es gibt viele Möglichkeiten, Stress zu bewältigen. Da Stress von jedem Menschen anders empfunden wird, ist es sinnvoll individuell Strategien gegen Stress zu entwickeln. Folgende Strategien gegen Stress haben sich allerdings bewährt und werden oft empfohlen:

Icon Lupe

Stressauslöser finden und beseitigen

Icon Kalender

Mit Zeit­management Überblick behalten

Icon Yoga

Entspannungs­techniken wie Yoga oder Meditation

Icon Fußball

Bewegung im Alltag oder Sport

Icon Farm Bauernhof

Bewegung an der frischen Luft

Icon Tasse

Pausen einlegen

Icon Gemüsekiste

Gesunde Ernährung

Icon Sprechblase mit Gesicht

Soziale Kontakte pflegen

(Quelle: gesund.bund.de)


Weitere mögliche Ursachen für Berufs­unfähigkeit

Mit uns die ideale Berufs­unfähigkeits­versicherung finden

Gemeinsam mit unserem mehrfach ausgezeichneten Partner von Buddenbrock können wir Ihnen kostengünstige und leistungsstarke Berufs­unfähigkeits­versicherungen anbieten:

  • Hohe Leistung im Krankheits­fall
  • Vereinfachte Gesundheitsfragen
  • Besonders günstige Einstiegsbeiträge für junge Leute

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Katharina Burnus
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