Das erwartet Sie hier
Was kostet die ideale Gebäudeversicherung, was sollte sie unbedingt leisten und welche Gefahren sind abgedeckt.
Inhalt dieser SeiteDas Wichtigste in Kürze
So gehen Sie beim Abschluss vor
- Überlegen Sie, ob die Absicherung von Nebengebäuden (also Garagen, Schuppen etc.) für Sie wichtig ist. Bei einigen Tarifen kann diese Absicherung einen deutlichen Preisunterschied ausmachen.
- Regionale Unterschiede können beim Preis eine große Rolle spielen! Nutzen Sie unseren Tarifrechner oder kontaktieren Sie unser Berater-Team, um das beste und zugleich das günstigste Angebot zu finden. Die Beratung ist kostenlos und unverbindlich.
Wann lohnt sich eine Gebäudeversicherung?
Eine Gebäudeversicherung bzw. eine Wohngebäudeversicherung ist immer dann ratsam, wenn mögliche Schäden nicht mit finanziellen Eigen- oder Fremdmitteln behoben werden können. Eine Pflicht für eine Gebäudeversicherung besteht zwar nicht, ist aber beispielsweise abzusehen, dass ein Hausbesitzer die Reparaturkosten eines Wasserschadens weder mit eigenen Rücklagen noch mit einem Bankkredit begleichen kann, ist eine Gebäudeversicherung dringend ratsam.
Beachten Sie: Die größten Schäden verursachen zusammengerechnet Leitungswasserschäden in Verbindung mit Frost.
Schadensregulierung durch Wohngebäudeversicherung
Gefahr | Schaden |
---|---|
Feuer | 980 Millionen Euro |
Leitungswasser | 2,34 Milliarden Euro |
Sturm und/oder Hagel | 1,24 Milliarden Euro |
Die Gebäudeversicherung ist keine Pflicht
Bis 1994 war in einigen Bundesländern – beispielsweise Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg – eine Feuerversicherung für Gebäude gesetzlich vorgeschrieben. Die Versicherung wurde bei öffentlich-rechtlichen Versicherungsgesellschaften abgeschlossen, die den Status von Monopolversicherungen besaßen. Dieses Monopol wurde im Zuge der Einführung des EU-weiten Binnenmarktes und der damit verbundenen Liberalisierung des Versicherungsmarktes aufgehoben. Hausbesitzer können seitdem wählen, ob und wie sie ihre Immobilie versichern wollen.
Heute kann eine Versicherung gegen Brandschäden nur im Rahmen einer Gebäudeversicherung abgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Versicherung. Eine gesetzliche Verpflichtung zum Abschluss einer Gebäudeversicherung gibt es nicht.
Ist die Gebäudeversicherung für Vermieter Pflicht?
Auch Vermieter sind nicht gesetzlich verpflichtet, eine Gebäudeversicherung abzuschließen. Sie ist jedoch sehr zu empfehlen, da es im Schadensfall sonst zu schweren finanziellen Folgen kommen kann. Zudem können Vermieter die Kosten für die Gebäudeversicherung komplett auf die Mieter umlegen. Diese zahlen die Gebäudeversicherung dann über die Betriebskosten.
Indirekte Pflicht zur Gebäudeversicherung bei Immobilienfinanzierung
Beim Neubau eines Hauses oder dem Kauf einer Immobilie kann eine Gebäudeversicherung durch die Anforderungen der Banken jedoch zur Pflichtversicherung werden. Baufinanzierungen und Immobilienkredite werden in der Regel durch eine Grundschuld abgesichert. Wenn der Darlehensnehmer den Kredit nicht mehr bedienen kann, ist die Bank zur Zwangsversteigerung des Gebäudes berechtigt, um ihre Kosten ganz oder teilweise zu decken. Damit die Banken auch bei gravierenden Gebäudeschäden oder einem Totalverlust des Hauses ihr Geld zurückerhalten, verpflichten sie ihren Kunden bei einer Immobilienfinanzierung dazu, eine Gebäudeversicherung abzuschließen.
Wann eine Gebäudeversicherung doch verpflichtend sein kann:
Gebäudeversicherung für eine Eigentümergemeinschaft
Diese Leistungen deckt eine Gebäudeversicherung ab
Eine Gebäudeversicherung deckt grundsätzlich Schäden ab, die verursacht wurden durch:
- Feuer
- Leitungswasser
- Sturm und Hagel
- Blitzschlag
- Schutz von allen Objekten, die fest mit dem Haus verbunden sind
- Zusätze wie Nebengebäude
Zu den abgedeckten Feuerschäden zählen auch Schäden, die durch zum Beispiel Löscharbeiten entstanden sind. Zu den Leitungswasserschäden zählen wiederum geplatzte Wasserrohre durch Frost. Bei Sturmschäden ist es wichtig, dass mindestens eine Windstärke 8 gemessen wurde. Denn erst ab dieser Windstärke wird ein Sturm auch als solcher eingestuft. Der Leistungsumfang unterscheidet sich mitunter stark von Anbieter zu Anbieter.
Zusätzlich zur Basis-Absicherung können die Hausbesitzer eine Versicherung gegen Elementarschäden abschließen. Der entscheidende Faktor bei den Kosten einer dieser ist die Region, in der sich das zu versichernde Gebäude befindet.
Welche Pflichten und Aufgaben Sie als Versicherungsnehmer haben:
Obliegenheitsverletzung in der Gebäudeversicherung
Absicherung gegen Elementarschäden
Die Gebäudeversicherung kann um eine Elementarschadenversicherung erweitert werden. Dieses lohnt sich immer dann, wenn die Immobilie von Naturgewalten bedroht ist. Eine Absicherung ist möglich gegen zum Beispiel:
- Überschwemmungen durch Hochwasser
- Schneelawinen
- Erdrutsch und Erdbeben
Mitunter werden von den Versicherern verschiedene Sicherheitsvorkehrungen verlangt, um den vollen Versicherungsschutz zu erhalten. Dieses kann zum Beispiel der Einbau von Rückstauklappen zum Schutz vor Überschwemmungen sein. Erkundigen Sie sich hierzu bei Ihrem Versicherungskaufmann.
Expertinnen-Tipp:
„Versicherungsnehmer sollten beachten, dass es für die Gebäudeversicherung bzw. die Wohngebäudeversicherung einen Unterschied macht, ob die Immobilie regelmäßig genutzt wird oder nicht. So spricht man beispielsweise bei Ferienhäusern von einem Sonderrisiko, das mit höheren Prämien verbunden ist. Die Rücksprache mit einem Makler ist hier dringend ratsam, um wirklich das richtige Leistungspaket zu ermitteln.“
Mögliche Zusatzleistungen
Auf Wunsch sind verschiedene Deckungserweiterungen bei den Wohngebäudeversicherungen möglich. Diese können zum Beispiel sein:
- Die Übernahme von Abbruch- und Aufräumarbeiten nach einem Schadensfall
- Die Kostenübernahme für die Entsorgung von belastetem (verseuchtem) Boden
Anzahl Blitz- und Überspannungsschäden und gezahlte Leistungen der Hausrat- und Gebäudeversicherer
Jahr | Anzahl der Blitz- und Überspannungsschäden | Gezahlte Leistungen für Blitz- und Überspannungsschäden |
---|---|---|
2007 | 480.000 | 250 Millionen Euro |
2008 | 430.000 | 250 Millionen Euro |
2009 | 440.000 | 250 Millionen Euro |
2010 | 290.000 | 170 Millionen Euro |
2011 | 380.000 | 230 Millionen Euro |
2012 | 360.000 | 230 Millionen Euro |
2013 | 290.000 | 170 Millionen Euro |
2014 | 380.000 | 250 Millionen Euro |
2015 | 350.000 | 240 Millionen Euro |
2016 | 300.000 | 210 Millionen Euro (vorläufiger Wert) |
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Wie hoch sind die Kosten für eine Gebäudeversicherung?
Als groben Richtwert kann man festhalten: Unter günstigen Umständen ist eine Versicherung für Wohngebäude bei einem seriösen Anbieter schon für unter 200 Euro pro Jahr zu haben.
Die Kosten einer Gebäudeversicherung sind abhängig von mehreren Faktoren, unter anderem vom gewünschten Versicherungsschutz (gemeint: vom Leistungsumfang) und vom Wert der Immobilie. Relevant sind dabei unter anderem: die Größe des Gebäudes, die Anzahl der Stockwerke und die Anzahl sowie die Beschaffenheit eventueller Nebengebäude (Schuppen, Garagen, Carports etc.). Auch der Standort der Immobilie kann ein Kostenfaktor sein – ein Vergleich der Anbieter ist dringend ratsam.
Regionale Unterschiede bei den Kosten der Gebäudeversicherung
In den verschiedenen Bundesländern spielen die einzelnen Naturgefahren jeweils eine unterschiedlich große Rolle.
Als Faustregel gilt: Je größer das Risiko eines Naturschadens in einer bestimmten Region, desto höher die Kosten der Gebäudeversicherung.
Die Versicherungsgesellschaften können für jede Postleitzahl und in Ballungsgebieten sogar für einzelnen Straßenzügen eine eigene Risikoeinstufung vornehmen.
Eigentümer sollten sich bei der Suche nach einer passenden Gebäudeversicherung über die für sie relevanten Naturgefahren informieren. Dann gibt es keine unangenehme Überraschung, wenn die Kosten der angebotenen Tarife durchweg höher ausfallen als gedacht.
Nur Vermieter können Gebäudeversicherung steuerlich geltend machen
Beim selbst genutzten Eigenheim kann weder die Gebäude- noch die Elementarschaden- oder die Hausratversicherung steuerlich geltend gemacht werden. Denn es handelt sich nicht um Vorsorgeaufwendungen. Bei Mietimmobilien sieht das anders aus: Als Eigentümer und Vermieter kann man die Gebäudehaftpflicht steuerlich geltend machen, denn es handelt sich um Kosten, die im Zusammenhang mit Einkünften aus Vermietung stehen.
Umbauten dem Versicherer melden
Wichtig ist immer, dass Sie der Versicherung melden, wenn sich durch Um- oder Neubau etwas am versicherten Gebäude ändert. Wird der Versicherer nicht darüber informiert, hat dieser die Möglichkeit, die Leistungen erheblich zu kürzen.
Was kostet Sie eine Gebäudeversicherung?
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Versicherungshöhe der Gebäudeversicherung
Die Deckungssumme hängt vom Wert Ihrer Objekte ab und lässt sich nicht pauschal benennen. In Deutschland wird die Versicherungshöhe anhand des Gebäudeversicherungswert 1914 ermittelt, der sicherstellen soll, das durch eine Wertsteigerung im Laufe der Zeit keine Unterversicherung entsteht. Dies bezieht sich aber nur auf den Zeitpunkt des Versicherungsabschlusses. Sie sollten darauf achten, dass Sie mit Ihrer Versicherung einen „gleitenden Neuwert“ vereinbaren, denn nur so ist sichergestellt, dass auch zukünftige Wertsteigerungen des Hauses mitversichert sind. Wird kein gleitender Neuwert vereinbart, besteht die Gefahr, dass Sie im Schadensfall weniger Geld erhalten, als Sie benötigen.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Tarife der Wohngebäudeversicherung vergleichen
Wenn Sie die Tarife der Gebäudeversicherung vergleichen, müssen Sie verschiedene Dinge berücksichtigen. Um effektiv vergleichen zu können, sollten Sie die grundlegenden Informationen zu Ihrer Immobilie vorliegen haben (Baujahr, Wohnfläche, genauer Standort [Postleitzahl] etc.). Bei Bedarf hilft Ihnen unser Versicherungs-Team weiter – kostenlos und unverbindlich.
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Leistungsumfang der Gebäudeversicherung
Ermitteln Sie, welche Leistungsmerkmale Ihnen wichtig sind und welche Gefahren in Ihrer Region besonders abzusichern sind. In Regionen mit erhöhter Hochwassergefahr sollte die Absicherung gegen Hochwasser zum Beispiel im Vordergrund stehen.
Sollen Nebengebäude wie z. B. Schuppen und Gartenhäuschen oder auch Garagen mitversichert werden, sollten Sie dieses bei einem Vergleich von Beginn an berücksichtigen.
Deckungssumme
Die Deckungssumme entscheidet darüber, bis zu welcher Summe die Gebäudeversicherung im Schadensfall zahlt. Ist die Summe zu niedrige angesetzt, bleiben Sie im Schadensfall auf einem Teil der Kosten sitzen. Liegt die Summe wiederum zu hoch, zahlen Sie unnötig viel Geld für Ihren Versicherungsschutz.
Gebäudeversicherung im Test
Die Anbieter der Gebäudeversicherung und ihre Tarife werden in regelmäßigen Abständen von unabhängigen Instituten getestet. Auf dem Prüfstand stehen dabei vor allem der Leistungsumfang und das Preis-Leistungs-Verhältnis, aber auch die Kundenorientierung der Versicherungsunternehmen. Wir haben für Sie alle aktuellen Testergebnisse zusammengetragen und übersichtlich aufbereitet. So können Sie alle Testsieger der Gebäudeversicherung unkompliziert und schnell miteinander vergleichen.
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Darauf sollte man im Schadensfall achten
Wenn eine Notsituation eingetreten ist, zum Beispiel durch einen Wassereinbruch, verschwendet man in der Regel zunächst keinen Gedanken an die Formalitäten. Damit es es später allerdings keine Probleme mit der Wohngebäudeversicherung gibt, sollte man dennoch ein paar Dinge im Blick behalten.
- Sorgen Sie dafür, dass der Schaden möglichst gering bleibt – zum Beispiel durch Sicherung von unbeschädigten Gegenständen und/oder durch Verhinderung von weiterem Wassereintritt (bei akutem Wassereinbruch).
- Verändern Sie die Schadenstelle möglichst so gering wie möglich, um später die Schadensursache möglichst eindeutig feststellen lassen zu können. Halten Sie hier im Zweifelsfall kurz Rücksprache mit Ihrem Versicherer.
- Unterrichten Sie möglichst zeitnah Ihren Versicherer.
- Dokumentieren Sie für die Wohngebäudeversicherung den Schaden idealerweise anhand von Fotos.
- Erstellen Sie ggf. eine Liste mit den Beschädigungen für die Versicherung.
Hat die Versicherung Ihren Leistungsanspruch festgestellt, können Sie oft innerhalb von 14 Tagen mit der Auszahlung rechnen.
Um den vollen Versicherungsschutz der Wohngebäudeversicherung zu erhalten, ist es wichtig, bereits bei Antragstellung sämtliche Fragen wahrheitsgetreu zu beantworten. Ansonsten ist der Versicherungsschutz gefährdet.
Gebäudeversicherung kündigen
Wenn Sie eine bestehende Wohngebäudeversicherung kündigen möchten, um zum Beispiel zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln, können Sie dieses wie auch bei anderen Verträgen innerhalb der Kündigungsfrist problemlos tun. Die Kündigungsfrist bei vielen Wohngebäudeversicherungen beträgt häufig drei Monate zum Ende des Vertragsjahres. Schauen Sie hierzu in Ihre Versicherungsunterlagen. Bei Bedarf hilft Ihnen Ihr Versicherungskaufmann von transparent-beraten.de.
Unter Umständen kann eine Gebäudeversicherung auch außerordentlich gekündigt werden. Dieses ist zum Beispiel möglich:
- nach einem regulierten Schadensfall,
- einem Besitzerwechsel der Immobilie,
- einer Beitragserhöhung der Wohngebäudeversicherung.
Fazit
Auch ohne Versicherungspflicht ist eine Gebäudeversicherung für alle Hausbesitzer sinnvoll. Ohne entsprechenden Versicherungsschutz können die finanziellen Risiken durch die Beschädigung oder Zerstörung eines Hauses sehr schnell existenzbedrohend werden. Die Gebäudeversicherung übernimmt nicht nur alle Reparatur- und Renovierungskosten, die durch die versicherten Risiken entstehen, sondern kommt – beispielsweise nach einem Brand – für den Abriss des Gebäudes und seinen kompletten Neubau auf. Ebenso werden in der Regel die Kosten für die Sicherung des Grundstücks, für Aufräumarbeiten sowie für die Miete eines Ersatzquartiers während der Bauarbeiten übernommen. Ausschlaggebend für die Erstattung von Gebäudeschäden ist der Neuwert des Gebäudes, in dessen Berechnung der aktuelle Marktwert einfließt.
Um den passenden Tarif zum besten Preis für Ihr Gebäude zu finden, nutzen Sie gern unseren unabhängigen Tarifrechner – kostenfrei und unverbindlich.
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