Das erwartet Sie hier
Ab wann gilt man als berufsunfähig, welche Regelungen müssen Sie beachten und wer diagnostiziert die Berufsunfähigkeit.
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Ab wann gilt man als berufsunfähig, welche Regelungen müssen Sie beachten und wer diagnostiziert die Berufsunfähigkeit.
Inhalt dieser SeiteDas Wichtigste in Kürze
Was bedeutet Berufsunfähigkeit?
So definiert es der Gesetzgeber
Wann eine Berufsunfähigkeit eintritt, wird durch das Versicherungsvertragsgesetz geregelt. Der Gesetzgeber gibt hier vor, dass Versicherungsunternehmen in einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung versicherten Personen eine monatliche Rente zahlen müssen, wenn sie ihren bisherigen Beruf aufgrund von Unfall, Krankheit oder körperlichem Verfall nicht mehr wie bisher ausüben können.
Auch psychische Erkrankungen gelten in der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung – anders als für die gesetzliche Erwerbsminderungsrente – als Versicherungsfall. Ein Kräfteverfall liegt vor, wenn Versicherte geistig oder körperlich nicht mehr altersgerecht belastbar sind.
Bedingungen der Berufsunfähigkeit
Die Berufsunfähigkeit muss durch den Versicherungsnehmer anhand ärztlicher Atteste nachgewiesen werden. Die gesundheitlichen Einschränkungen sind dabei direkt auf die Berufsausübung des Versicherten zu beziehen. In der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung wird nicht die Erwerbstätigkeit an sich, sondern der ausgeübte Beruf versichert.
Es gibt 2 zentrale Voraussetzungen für den Erhalt einer Berufsunfähigkeitsrente:
- Die beruflichen Einschränkungen muss mindestens 50 Prozent betragen
- Die (uneingeschränkte) Ausübung des Berufes ist für mindestens 6 Monate nicht möglich.
Beispiel: Berufskraftfahrer, 55 % Einschränkung
Ein Berufskraftfahrer leidet dauerhaft unter Rückenschmerzen, die sich durch medizinische Maßnahmen nicht beheben lassen und ihn in seiner beruflichen Tätigkeit zunehmend belasten. Wenn sein Arzt ihm attestiert, dass er hierdurch zu 55 Prozent zu der Ausübung seines Berufes nicht mehr in der Lage ist, muss ihm – sofern der Vertrag keine auf Rückenschmerzen bzw. Skeletterkrankungen bezogene Ausschlussklausel enthält – seine private Berufsunfähigkeitsversicherung die vertraglich vereinbarte monatliche Rente zahlen.
Wie definieren Versicherer Berufsunfähigkeit?
Anbieter privater Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) müssen sich an die gesetzlichen Vorgaben halten. In ihren Vertragsbedingungen gibt jede Gesellschaft zudem genauere Definitionen einer Berufsunfähigkeit an, oftmals direkt im ersten oder zweiten Paragraphen.
So steht es im Versicherungsvertrag
„§1 Was ist Berufsunfähigkeit im Sinne dieser Bedingungen?
Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn die versicherte Person ihren zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfalls
- voraussichtlich mindestens sechs Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben kann oder
- bereits sechs Monate zu mindestens 50 % nicht mehr ausüben konnte. In diesem Fall gilt dieser Zustand von Anfang an als Berufsunfähigkeit.
Übt die versicherte Person bei Eintritt der Berufsunfähigkeit keine berufliche Tätigkeit aus, gilt die zuletzt ausgeübte berufliche Tätigkeit als versichert.“
Bereits vor Abschluss auf korrekte Definition achten
Bereits vor Vertragsabschluss sollten Sie einen genauen Blick drauf werfen und die Definition prüfen, denn im Ernstfall ist diese die Basis der Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente. Ist die Definition bereits schwammig formuliert, kann sich der Versicherer im Falle der Berufsunfähigkeit von seiner Leistungspflicht herauswinden.
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Wann endet die Berufsunfähigkeit?
Die Berufsunfähigkeitsrente wird so lange gezahlt bis der Versicherte wieder berufsfähig ist, höchstens jedoch bis zum Ende der Vertragslaufzeit. Besonders sinnvoll ist es, wenn Sie die Berufsunfähigkeitsversicherung direkt bis zum Renteneintrittsalter abschließen. Auf diese Weise müssen Sie keine staatliche Überbrückungsleistung beantragen, zumal die Rentenzahlung der Berufsunfähigkeitsversicherung dann nahtlos in die Zahlung der gesetzlichen Rentenversicherung übergeht.
Wie wird eine Berufsunfähigkeit festgestellt?
So wie die Definition von Berufsunfähigkeit letztendlich in der Hand des Versicherers liegt, verhält es sich ebenso mit der Feststellung, dass eine Berufsunfähigkeit vorliegt. Grundsätzlich gilt: Der Arzt kann diagnostizieren, ob und welche gesundheitlichen Beschwerden vorliegen, die eine Berufsunfähigkeit verursachen. Ob und zu welchem Grad eine Berufsunfähigkeit vorliegt, bestimmt der Versicherer. Dies geschieht in der Regel mithilfe von Gutachtern.
Wie wird man berufsunfähig geschrieben?
Je nach gesundheitlicher Beschwerde suchen Sie den entsprechenden Arzt auf. Dieser kann Ihnen dann die Ursache diagnostizieren, die bei Ihnen zu einer Berufsunfähigkeit führt und ein Attest ausstellen. Teilweise kann der Arzt bereits sagen, wie lange die Berufsunfähigkeit andauern wird.
Beachten Sie jedoch, dass letztendlich der Versicherer entscheidet, ob Sie als berufsunfähig gelten und ob Sie Berufsunfähigkeitsrente erhalten.
Experten-Tipp:
„Der Antrag auf Berufsunfähigkeit kann auch abgelehnt werden. Unter anderem, wenn die beruflichen Einschränkungen nicht die 50 Prozent-Hürde erreichen. Aber auch wenn bei der Gesundheitsprüfung relevante Erkrankungen verschwiegen wurden, hat der Versicherer das Recht, die Leistung zu verweigern.“
Wann wird man berufsunfähig?
Früher galten vor allem Menschen, die in Berufen mit starker körperlicher Belastung und hohem Unfallrisiko als gefährdet. Körper und Psyche können jedoch auch in Büro- oder Kreativberufen versagen und eine Berufsunfähigkeit nach sich ziehen. Laut dem GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) gehören Nervenkrankheiten und psychische Erkrankungen zu den häufigsten Ursachen, durch die Personen berufsunfähig werden. Auf Platz 2 liegen Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates.
Die komplette Statistik gibt es hier
Ab wann bin ich berufsunfähig? Auf diese Klauseln sollten Sie dazu im Vertrag achten
Bestimmte Klauseln und Regelungen sollten in den Verträgen für eine private Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst ausgeschlossen werden, damit der Antrag auf Berufsunfähigkeit problemlos gelingt. Dabei handelt es sich insbesondere um die abstrakte und möglichst auch die konkrete Verweisung.
Abstrakte Verweisung
Berufsunfähigkeitsversicherungen, die eine abstrakte Verweisung enthalten, werden de facto zu einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Der Versicherer muss in diesem Fall keine Berufsunfähigkeitsrente zahlen, wenn – analog zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente – bis zur Grenze von einer 50-prozentigen Erwerbsminderung noch die Ausübung einer beliebigen Tätigkeit möglich ist. Der erlernte und bisher ausgeübte Beruf spielt dafür keine Rolle. Beispielsweise kann der Versicherer aufgrund einer abstrakten Verweisung verlangen, dass ein berufsunfähiger Chirurg eine Stelle als Laborassistent akzeptiert. Ein Bäcker kann durch eine solche Klausel zum Beispiel auf eine Tätigkeit in einem Call Center verwiesen werden.
Konkrete Verweisung
Beim Einschluss einer konkreten Verweisung besitzt der Versicherer das Recht, den Versicherten auf eine von ihm noch ausübbare Tätigkeit außerhalb des bisher ausgeübten Berufes zu verweisen, die seinen beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen sowie seiner bisherigen Lebensstellung weitgehend entspricht. Der berufsunfähige Chirurg erhält dann möglicherweise keine Berufsunfähigkeitsrente, wenn er zu einer Tätigkeit in der ärztlichen Leitung einer Klink in der Lage ist.
Hinweis: Der Ausschluss einer konkreten Verweisung im Versicherungsvertrag kann problematisch sein. Vor allem im Hinblick auf Nachprüfungen, ob die Gründe für die Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente nach wie vor bestehen, wird kaum ein Versicherer in seinen Versicherungsbedingungen darauf verzichten. Falls eine konkrete Verweisung unumgänglich ist, sollte im Versicherungsvertrag so konkret wie möglich festgeschrieben werden, unter welchen Bedingungen die Anwendung dieser Klausel akzeptabel ist. Beispielsweise sollte die maximal zumutbare Einkommenseinbuße durch eine solche alternative Tätigkeit auf 20 Prozent begrenzt und außerdem eine individuelle Prüfung möglich sein. Im Hinblick auf die bisherige Lebensstellung ist hier auch die Kombination von Einkommen und sozialer Wertschätzung von Bedeutung, da gesundheitliche Probleme, die schließlich zur Berufsunfähigkeit führen, oft schon im Vorfeld einkommensmindernd wirken.
Rückwirkende Leistung sollte enthalten sein
Ein wichtiges Leistungskriterium in der Berufsunfähigkeitsversicherung, welches unbedingt im Versicherungsvertrag enthalten sein sollte, ist das rückwirkende Erbringen von Versicherungsleistungen – ausschlaggebend sollte dafür das Datum der Antragstellung sein. Anderenfalls ist es möglich, dass der Versicherungsnehmer keine Leistungen erhält, solange keine ärztliche Prognose über die Dauer der Berufsunfähigkeit vorliegt.
Berufsunfähig, arbeitsunfähig, erwerbsunfähig: einfach erklärt
Auf der Suche nach der Antwort, ab wann man berufsunfähig ist, stößt man auch auf die Begriffe arbeitsunfähig und erwerbsunfähig. Prinzipiell klingt es, als würden alle Begriffe das gleiche beschreiben: Man ist nicht mehr in der Lage, zu arbeiten.
Unterschiede gibt es dennoch und es ist wichtig, diese zu kennen. Was Berufsunfähigkeit bedeutet, wurde bereits weiter oben erklärt. Im Folgenden die Bedeutung der anderen Begriffe.
Arbeitsunfähigkeit
Arbeitsunfähig ist, wer vorübergehend seiner beruflichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen kann. Die Genesung ist jedoch abzusehen. Für die Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit erhält man vom Arzt eine Krankschreibung – den gelben Schein – den man seinem Arbeitgeber und seiner Krankenversicherung vorlegt. Dies ist wichtig für die Lohnfortzahlung und den Erhalt des Krankengeldes. Auch für diesen Fall kann man bereits seine Berufsunfähigkeitsrente in Anspruch nehmen. Dies ist mit einer Arbeitsunfähigkeitsversicherung bzw. einer BU mit Arbeitsunfähigkeitsklausel möglich.
Erwerbsunfähigkeit
Erwerbsunfähigkeit meint, dass man gar keiner beruflichen Tätigkeit mehr nachgehen kann – und dies dauerhaft. Betroffene können die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beziehen. Die Hürden sind jedoch sehr hoch und die Leistung sehr niedrig. Wer die generelle Erwerbsfähigkeit versichern möchte, entscheidet sich für eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung.
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Die häufigsten Fragen zur Definition von Berufsunfähigkeit
Wann liegt Berufsunfähigkeit vor?
Eine Berufsunfähigkeit liegt dann vor, wenn die versicherte Person ihren zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben kann, und zwar zu mindestens 50 Prozent und für mindestens 6 Monate lang.
Wann ist man zu 50 % berufsunfähig?
Eine 50 prozentige Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn man seine beruflichen Aufgaben zu 50 Prozent nicht mehr erledigen kann. Man kann sich auch daran orientieren, dass man statt beispielsweise 8 Stunden nur noch 4 Stunden am Tag arbeiten kann.
Wie wird die Berufsunfähigkeit festgestellt?
Ein Arzt diagnostiziert und stellt eine Berufsunfähigkeit aufgrund einer bestimmten Ursache fest. Dafür stellt er ein Attest aus. Die Diagnose wird von einem Leistungsprüfer der Versicherung eingehend kontrolliert. Erst die Versicherung entscheidet, ob der Versicherte als berufsunfähig gilt und wenn ja, zu welchem Grad und Umfang.
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