Versicherungen für Selbstständige und Gewerbetreibende: Welche brauchen Sie wirklich? In diesem Beitrag finden Sie unter anderem drei Fallbeispiele aus der Praxis.
- Personenversicherungen für Unternehmer und Freiberufler
- Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherungen
- Sachversicherungen
- Personenversicherungen für Mitarbeiter
- spezielle Versicherungen, zum Beispiel Cyberversicherungen
Personenversicherungen für Unternehmer
Auch für Selbstständige und Freiberufler ist der Abschluss einer Krankenversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Wer vor Aufnahme der selbständigen Tätigkeit angestellt beschäftigt war, hat die Wahl, ob er freiwillig einer gesetzlichen Krankenversicherung beitreten oder ob er sich privat über eine private Krankenversicherung versichern möchte.
Die Pflegeversicherung ist ebenfalls verpflichtend. Als Mitglied einer Gesetzlichen Krankenkasse sind Sie automatisch pflegeversichert. Haben Sie eine private Krankenversicherung abgeschlossen, benötigen Sie auch eine private Pflegeversicherung.
Die gesetzliche Rentenversicherung ist für selbstständig tätige Lehrer, Handwerker und Hebammen verpflichtend. Gleiches gilt für freiberufliche Künstler und Publizisten, die sich über die Künstlersozialkasse versichern lassen können. Allen weiteren Selbständigen ist freigestellt, wie sie ihre Altersvorsorge gestalten.
Sinnvoll ist zudem der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Können Sie aufgrund einer Krankheit oder nach einem Unfall Ihren Beruf nicht mehr ausüben, deckt die gesetzliche Erwerbsminderungsrente nur einen geringen Teil des bisherigen Einkommens ab. Die Berufsunfähigkeitsversicherung hilft Ihnen, Ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Da jüngere Versicherungsnehmer geringere Prämien zahlen als ältere, empfiehlt es sich, eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits früh abzuschließen.
»Gerade Gründern fällt es schwer, den eigenen Versicherungsbedarf zu ermitteln. Eine unabhängige Beratung hilft, sowohl Unter- als auch Überversicherung zu vermeiden. Auch erfahrene Unternehmer profitieren vom individuellen Versicherungscheck. Wir beraten Sie gerne und zeigen Ihnen, welche Versicherungen Selbstständige wählen sollten.«
Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherungen für Selbstständige
Als Freiberufler und Unternehmer stehen Sie in der Haftpflicht, wenn Dritte durch Ihre berufliche Tätigkeit zu Schaden kommen. Darüber hinaus sollten Sie sich gegen Rechtsstreitigkeiten absichern, die schnell teuer werden können. Im Bereich der Haftpflichtversicherungen und Rechtsschutzversicherungen empfehlen sich folgende Versicherungen für das Gewerbe:
Betriebshaftpflichtversicherung
Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
Directors & Officers-Versicherung
Kfz-Versicherungen für Unternehmen
Produkthaftpflicht
Transportversicherung
Firmenrechtsschutzversicherung
Sachversicherungen für Unternehmen
Schäden an der Betriebsstätte oder dem Büroinventar können dazu führen, dass Sie Ihre Tätigkeit für eine gewisse Zeit unterbrechen müssen. Das bedeutet einen Einkommensverlust, der sich oft nur schwer wieder aufholen lässt. Sachversicherungen sind daher für viele Unternehmer empfehlenswert, insbesondere für Selbstständige, die Mitarbeiter beschäftigen. Die drei wichtigsten Sachversicherungen:
Die Betriebsunterbrechungsversicherung
Die Geschäftsinhaltsversicherung
Die Elektronikversicherung
Personenversicherung für Mitarbeiter
Beschäftigt Ihr Unternehmen Mitarbeiter, sind Sie dazu verpflichtet, für diese Sozialabgaben zu leisten. Bei mehr als zwei Beschäftigten ist es zudem sinnvoll, zusätzlich die folgenden Personenversicherungen für Ihre Mitarbeiter anzubieten:
Beispiel 1: Versicherungen für Freiberufler im Dienstleistungsgewerbe
Nehmen wir an, Sie haben sich als freiberuflicher Kommunikationsberater selbständig gemacht. Sie beraten andere Unternehmen, schreiben Texte für Webseiten und bieten Ihre Dienste im Internet an. Weitere Mitarbeiter beschäftigen Sie nicht.
Sinnvoll sind in diesem Fall neben der Kranken- und Altersvorsorge eine Betriebshaftpflicht- und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Darüber hinaus lohnt sich für Sie der Abschluss einer Media- Haftpflichtversicherung. Die Media-Haftpflicht ist eine branchenspezifische Berufshaftpflichtversicherung, die vor allem für Selbstständige in der Medienbranche gedacht ist. Sie leistet zum Beispiel Schadenersatz, wenn Sie Ihre Klienten falsch beraten, Urheberrechte verletzen oder einen Ausfall der Kunden-Webseite verursachen. In der Regel übernimmt die Media-Haftpflicht sowohl Personen- und Sachschäden als auch Vermögensschäden. Wie andere Haftpflichtversicherungen auch beinhaltet sie zudem einen passiven Rechtsschutz.
Etwa zwei Jahre nach Unternehmensgründung sollten Sie erwägen, auch eine Rechtsschutzversicherung sowie betriebliche Sachversicherungen abzuschließen.
Beispiel 2: Versicherungen für Unternehmen im produzierenden Gewerbe
Sie sind als Softwarehersteller tätig. Ihr Absicherungspaket sollte zu Beginn folgende betriebliche Versicherungen enthalten:
- Betriebs- und Vermögensschadenhaftpflicht
- Produkthaftpflicht
- Media-Haftpflicht
In den Folgejahren können eine Rechtsschutzversicherung, D&O-Versicherung sowie betriebliche Sachversicherungen hinzukommen. Zusätzlich ist der Abschluss einer Cyber-Versicherung sinnvoll. Diese leistet Schadenersatz bei Schäden durch Hacker-Angriffe und sonstige Cyberkriminalität.
Beispiel 3: Versicherungen für den Betreiber eines Online-Vergleichsportals
Sie betreiben ein Online-Vergleichsportal. In diesem Fall empfiehlt sich im ersten Jahr nach der Gründung der Abschluss einer Betriebs- und Vermögensschadenhaftpflicht sowie einer Media-Haftpflicht – zusätzlich zu den gesetzlichen oder privaten Personenversicherungen. In den Folgejahren sollten Sie den Abschluss folgender Versicherungen erwägen: