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Warum wir von einer Sterbegeldversicherung abraten, welche Alternativen besser sind und wo Sie eine Sterbegeldversicherung abschließen können, wenn Sie dennoch eine möchten.
Inhalt dieser SeiteWarum wir von einer Sterbegeldversicherung abraten
Oftmals werden mehr Beiträge eingezahlt, als Kapital ausgezahlt wird
Im Todesfall kommen mitunter beträchtliche Summen für die Bestattung zusammen, die dann auf die Angehörigen zurückfallen, da die gesetzlichen Krankenkassen seit 2004 kein Sterbegeld mehr zahlen. Viele Menschen entscheiden sich daher für eine Absicherung, um ihre Angehörigen im Todesfall zumindest finanziell zu entlasten. Jedoch ist dafür eine Sterbegeldversicherung in den meisten Fällen weniger sinnvoll. Selbst wer bereits mit 50 Jahren eine Sterbegeldversicherung abschließt, hat am Ende mehr eingezahlt, als die Versicherung im Todesfall an die Hinterbliebenen auszahlt. Dies gilt besonders für Personen, die kurz vor der Rente oder später eine Sterbegeldversicherung abschließen. Dazu kommen Hürden wie eine Gesundheitsprüfung, soll diese entfallen dann setzen Versicherer eine Wartezeit und ähnlich wie bei Kapitallebensversicherung kommen hohe Abschluss- und Verwaltungskosten auf Sie zu.
Um zu verstehen, warum sich eine Sterbegeldversicherung in den meisten Fällen nicht lohnt, erklären wir Ihnen zunächst einmal kurz, wie eine solche Versicherungspolice grundlegend funktioniert. Dann fassen wir Ihnen die Vor- und Nachteile noch einmal zusammen. Entscheiden Sie sich dennoch für eine Sterbegeldversicherung, dann beachten Sie unsere Hinweise und Empfehlungen im Abschnitt „Wer sind die besten Sterbegeldversicherer 2023?“ . Weiter unten zeigen wir Ihnen konkrete Alternativen auf, die für die meisten Menschen viel sinnvoller sind, um hohe Bestattungskosten zu versichern.
Wie funktioniert eine Sterbegeldversicherung überhaupt?
Sie als Versicherungsnehmer zahlen bei Abschluss einer Sterbegeldversicherung einen bestimmten monatlichen (oder jährlichen) Betrag in die Sterbegeldversicherung ein. Diese Beiträge leisten Sie in der Regel maximal bis zum 85. Lebensjahr, bei einigen Versicherern ist auch eine Beitragszahlung bis zum 65. oder 75. Lebensjahr möglich – dies wird vertraglich festgehalten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, statt monatlichen oder jährlichen Beiträgen eine größere Einmalzahlung zu leisten. Die Versicherungssummen liegen oftmals bei 3.000 Euro – 10.000 Euro.
Kommt es zum Todesfall, zahlt der Versicherer die vereinbarte Versicherungssumme inklusive möglicher Überschüsse Ihren Angehörigen bzw. einer verfügungsberechtigten Person aus. Damit können Ihre Hinterbliebenen die anfallenden Beerdigungskosten decken. Die Versicherung zahlt auch, wenn Sie bereits während der Beitragsdauer versterben. Denn trotz der begrenzten Beitragsdauer gilt der Versicherungsschutz ein Leben lang.
Wie Gesundheitsprüfung und Wartezeit zusammenhängen
Im Gegensatz zu einer Risikolebensversicherung gibt es bei der Sterbegeldversicherung viele Anbieter, die auf eine Gesundheitsprüfung verzichten. Das heißt, die Versicherung kann beispielsweise auch von bereits erkrankten Menschen abgeschlossen werden.
Allerdings veranschlagen Versicherer, die auf Gesundheitsfragen verzichten im Gegenzug meist eine Wartezeit von bis zu 3 Jahren. Bei Tarifen mit Gesundheitsprüfung entfällt wiederum in der Regel eine Wartezeit. Diese beiden Faktoren bedingen sich also gegenseitig.
Wichtig: Bei Unfalltod entfällt meistens die Wartezeit oder wird deutlich gekürzt. Außerdem zahlen einige Versicherer bei Versterben innerhalb der Wartezeit nur die eingezahlten Beiträge aus – abzüglich einiger Kosten.
Diese Kosten werden vom Versicherer übernommen
Der Sterbegeldversicherer kommt im Todesfall für die Kosten für folgende Positionen auf:
- Sarg
- Grabstein und Grabnutzung/Friedhofsgebühr
- Trauerfeier
- Trauerkränze
- Traueranzeige
- Sterbeurkunde
Das kostet eine Beerdigung
Wie teuer eine Beerdigung wird, hängt natürlich von vielen persönlichen Faktoren ab. Beachten Sie folgende Tabelle zur Orientierung.
Mindestkosten | Maximalkosten | |
---|---|---|
Bestatter | 900 € | 4.000 € |
Florist | 200 € | 800 € |
Steinmetz | 300 € | 4.000 € |
Grabstein | 1.500 € | 5.500 € |
Friedhofsgärtner | 200 € | 11.550 € |
Gasthof | 240 € | 800 € |
Friedhofsverwaltung | 400 € | 4.000 € |
Trauerfeier/Kirche | 20 € | 400 € |
Gesamt | 3.760 € | 37.100 € |
Bereits zu Lebzeiten können Sie sich Gedanken machen, wie Sie Ihr Begräbnis gestalten möchten – und damit auch, wie hoch die Kosten werden. Sie können bereits vorab konkrete Vereinbarungen treffen und die Kosten so festlegen. Vergleichen Sie dazu am besten mehrere Bestatter und ihre Angebote.
Die Vorteile und Nachteile der Sterbegeldversicherung im Überblick
Diese Nachteile birgt eine Sterbegeldversicherung
Diese Vorteile kann eine Sterbegeldversicherung dennoch haben
Die besten Sterbegeldversicherungen: Testsieger 2023
Die besten Sterbegeldversicherungen 2022 laut Segura Life
Das Fachmagazin für Sterbegeld Segura Life hat 2022 diverse Tarife der Sterbegeldversicherung und Bestattungsvorsorge überprüft und bewertet. Der Qualitätsfaktor zeigt an, wie die Tarife im Vergleich zueinander abschneiden. Der maximal zu erreichende Qualitätsfaktor liegt bei 90. Im Folgenden finden Sie die Sterbegeldversicherungen mit dem höchsten Qualitätsfaktor.
Versicherer | Tarif | Qualitätsfaktor |
---|---|---|
LV 1871 | SV (SterbeGeld) | 84 |
die Bayerische | T 22841 | 83 |
Ideal | SterbeGeld | 82 |
Dela | Dela sorgenfrei Leben m.G. | 80 |
Allianz | Bestattungsschutzbrief | 78 |
Signal Iduna | SI TFV m.G. | 77 |
Debeka | L1 | 75 |
Nürnberger | Bestattungsvorsorge | 75 |
VPV | SGB | 75 |
Produkt des Monats 04/2020: Dela
Im April 2020 wird die Sterbegeldversicherung der Dela Lebensversicherung ausgezeichnet. Die Experten der Versicherungsprofis, die unter der Dachmarke der Focus Money arbeiten, loben besonders, dass Hinterbliebene von der Dela-Sterbegeldversicherung direkt bei der Organisation einer angemessenen Bestattung unterstützt werden. Dafür kooperiert der Versicherer mit dem DBF, der Deutsche Bestattungsfürsorge (Quelle).
Sterbegeldversicherung der Testsieger abschließen
Nürnberger Lebensversicherung
Qualitätsfaktor 75/90 bei Segura Life
Dela Lebensversicherungen
„Produkt des Monats“ 04/2020
Dela übernimmt Monuta
Die Dela hat zum 01. November 2022 das deutsche Versichertenportfolio des Sterbegeldversicherers Monuta übernommen. Die vollständige Integration in das Deutschlandgeschäft der Dela soll voraussichtlich bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
Der Verkauf des Portfolios hat jedoch keine Auswirkungen auf bereits bestehende Sterbegeldversicherungen mit der Monuta. Diese werden ohne Anpassungen sowie mit unveränderten Beiträgen und Laufzeiten von der Dela übernommen.
Welche Alternativen zur Sterbegeldversicherung sind sinnvoll?
1. Vorsorgevertrag mit Bestatter schließen
Der große Vorteil einer Sterbegeldversicherung ist, dass das Kapital als zweckbestimmte Bestattungsvorsorge gilt. Dies erzielen Sie aber auch mit einem Vorsorgevertrag, den Sie direkt mit einem Bestattungsunternehmen schließen. Auch hier gilt als Voraussetzung, dass das Geld der Bestattung dient und die Summe der Person angemessen ist. Ganz wichtig dabei ist, dass Sie das Geld nicht auf das Konto des Bestatters einzahlen sondern auf ein Treuhandkonto. Ein solches bekommen Sie beispielsweise hier:
- Verband unabhängiger Bestatter (VuB)
- Bundesverband der Deutschen Bestatter (DBD)
- Deutsche Institut für Bestattungskultur (DIB)
- Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG
- Ihre Bank, via Sparkonto mit Sperrvermerk
Durch einen solchen Bestattungsvorsorgevertrag können Sie auch gleich die Umstände Ihrer Bestattung regeln, wie etwa die Form der Bestattung und die Art des Sarges. Für diese Leistungen legt der Bestatter eine Summe fest. Diese zahlen Sie dann sofort in das Treuhandkonto ein, sofern Sie das Geld Verfügung haben.
2. Sparkonto mit Sperrvermerk
Sie können auch direkt bei Ihrer Bank ein Sparkonto anlegen und dort regelmäßig einzahlen. Damit das angesparte Geld dort auch nur für Ihre Bestattung genutzt wird, versehen Sie das Konto mit einem Sperrvermerk. So hat die begünstigte Person nur Zugriff auf das Geld, wenn entsprechende Belege des Bestatters vorgewiesen werden. Achtung: Trotz Sperrvermerk kann das Sozialamt auf die Summe zugreifen, sprechen Sie hier die Bank auf mögliche Optionen an. Diese Alternative verhält sich also so wie der Vorsorgevertrag, nur ohne das Bestattungsunternehmen. Vergessen Sie nicht, schriftlich festzuhalten, dass das Geld auf diesem Konto für Ihre Bestattung vorgesehen ist.
Beachten Sie auch: Diese Option hat den Nachteil, dass Sie versterben können, bevor eine ausreichende Summe für die Beerdigungskosten angespart wurde.
3. Geld anlegen und selbst sparen
Natürlich können Sie auch „einfach so“ Geld für Ihre Bestattung zur Seite legen. Dazu richten Sie sich ein entsprechendes Konto ein und zahlen darin monatlich Ihren gewünschten Betrag ein. Dafür bieten sich beispielsweise folgende Konten an:
- Tagesgeldkonto
- Festgeldkonto
- Depotkonto (zur Anlage am Kapitalmarkt)
- Sparbuch
Beachten Sie bei Geldanlagen das derzeitige Zinsniveau: Während der Niedrigzinsphase sind auch Zinsen auf sicherheitsorientierte Sparprodukte meist zu niedrig, um die Inflation auszugleichen – dies gilt vor allem für Sparbücher und Tagesgelder. Die meiste Rendite erzielen Sie noch mit der Anlage am Kapitalmarkt über beispielsweise ETFs. Das Risiko ist hier jedoch etwas höher. Auch sollten Sie auf Möglichkeiten achten, wie Sie vorzeitig an das Geld herankommen, falls es doch einmal kurzfristig nötig wird. Dies erübrigt sich jedoch für Tagesgelder und Depotkonten, da hier das Geld täglich verfügbar ist. Sparbücher und Festgelder haben hingegen oft eine festgelegte Vertragslaufzeit. Auch hier sollten Sie den Zweck dieses Geldes schriftlich für Ihren Todesfall festhalten. Und auch hier sollten Sie beachten, dass Sie bei einem frühzeitigen Versterben möglicherweise nicht genug Kapital angespart haben, um die vollen Bestattungskosten zu decken.
4. Vorsorgeversicherung mit Hinterbliebenenschutz abschließen
Es gibt auch eine Reihe an Versicherungen, die eine Hinterbliebenenabsicherung beinhalten können. Dazu gehören etwa:
- Risikolebensversicherung (dient explizit diesem Zweck)
- Kapitallebensversicherung (wenn der Versicherungsnehmer das Ende des Vertrages nicht mehr erlebt)
- Private Rentenversicherungen
- Unfallversicherungen
In diesen Verträgen kann eine bezugsberechtigte Person eingetragen werden, die im Todesfall der versicherten Person die Summe des Vertrages samt möglicher Überschüsse (oder eine vereinbarte Todesfallsumme) ausgezahlt bekommt, wenn Versicherungsschutz noch besteht. Auch kann beispielsweise in eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder auch in eine betriebliche Altersvorsorge der Hinterbliebenenschutz integriert werden. Beachten Sie, dass sich einige dieser Absicherung entweder nur für junge Kunden eignen oder die Laufzeit der Versicherungen lediglich bis zum Rentenalter vereinbart werden kann.
Sprechen Sie uns hierzu gern an – wir achten darauf, dass wir eine Versicherung mit der passenden Hinterbliebenenvorsorge für Sie finden.
Fazit
Eine Sterbegeldversicherung ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll. Wer sich nicht gerade bereits in jungen Jahren mit seinen Bestattungskosten auseinandersetzt, zahlt meistens mehr in die Versicherung ein, als die Angehörigen im Todesfall ausgezahlt bekommen. Zudem sind die Versicherungssummen eher niedrig.
Um einiges sinnvoller ist es, das Geld entweder anzulegen und selbst zu sparen, einen Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsunternehmen zu schließen oder eine andere Vorsorgeversicherung mit Hinterbliebenenschutz abzuschließen.
Die häufigsten Fragen zur Sterbegeldversicherung
Wie sinnvoll ist eine Sterbegeldversicherung?
Wenn man mit 50 Jahren oder später eine Sterbegeldversicherung abschließt, ist diese meist nicht sinnvoll. Je älter man bei Versicherungsabschluss ist, desto höher ist das Sterberisiko für den Versicherer und umso höher sind die Beiträge. Damit läuft man Gefahr, über die Jahre mehr einzuzahlen, als die Angehörigen im Todesfall an Kapital ausgezahlt bekommen. Sinnvoll ist eine Sterbegeldversicherung wenn überhaupt dann nur, wenn sie in jungen Jahren abgeschlossen wird. Doch auch dann lohnen sich andere Formen der Altersvorsorge oder Geldanlage meist mehr, um seinen Angehörigen genug Geld für die eigene Bestattung zu hinterlassen.
Wie viel kostet eine Sterbegeldversicherung?
Die Kosten einer Sterbegeldversicherung liegen bei einem Eintrittsalter von 45 Jahren zwischen etwa 30 und 50 Euro monatlich. Es gilt: Je älter man bei Abschluss ist, desto höher sind die Versicherungsbeiträge.
Wann sollte man eine Sterbegeldversicherung abschließen?
Wenn man unbedingt eine Sterbegeldversicherung abschließen möchte, dann in möglichst jungen Jahren. Einige Versicherer setzen Altersgrenzen. So ist nicht bei allen ein Abschluss vor 40 Jahren möglich. Andere wiederum bieten eine Sterbegeldversicherung bereits ab 18 Jahren an.
Wie lange zahlt man eine Sterbegeldversicherung?
Die Beitragsdauer läuft bei den meisten Versicherern entweder bis zum 65. oder 85. Lebensjahr. Dies wird vertraglich festgehalten. Der Versicherungsschutz erstreckt sich jedoch auf das ganze Leben. Auch gibt es die Option der Beitragsfreistellung: Wenn man irgendwann die Beiträge nicht mehr zahlen kann, kann man diese aussetzen. Dadurch verringert sich die Versicherungssumme, da man ja nicht mehr einzahlt. Neben der Sterbegeldversicherung, in die man monatlich oder jährlich einzahlt, gibt es auch die Option, eine Sterbegeldversicherung mit einer größeren Einmalzahlung abzuschließen.
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