Ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sinnvoll?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Da die gesetzlichen Leistungen im Fall einer Berufs­unfähigkeit sehr gering ausfallen, sollten Sie sich privat für diese Situation versichern.
  • Die Berufs­unfähigkeits­versicherung bietet in einer solchen Situation die umfassendste Absicherung und ist für viele Personengruppen attraktiv.
  • Damit eine Berufs­unfähigkeits­versicherung wirklich sinnvoll ist, sollten Sie auf eine vorteilhafte Vertragsgestaltung, zum Beispiel auf eine ausreichende Berufs­unfähigkeitsrente achten.

Das erwartet Sie hier

Für wen eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sinnvoll ist, für wen sie sich nicht lohnt und auf welche Klauseln und Leistungen Sie achten sollten.

Inhalt dieser Seite
  1. Warum ist die BU überhaupt sinnvoll?
  2. Für wen ist eine BU sinnvoll?
  3. Darauf sollten Sie achten

Darum ist eine private Berufs­unfähigkeits­versicherung sinnvoll

Ihre Arbeitskraft ist Ihr Kapital

Stellen Sie sich vor, dass Sie plötzlich nicht mehr arbeiten können, weil Sie einen Unfall hatten oder an einer schweren Krankheit leiden. Ihr fehlendes Einkommen wird nur teilweise von der gesetzlichen Kranken- und Renten­versicherung ersetzt. Können Sie den Rest problemlos finanziell allein stemmen, um Ihren Lebensstandard zu halten? Lautet die Antwort „nein“, so ist eine private Berufs­unfähigkeits­versicherung für Sie sinnvoll und notwendig. Denn nichts ist wertvoller als Ihre Arbeitskraft.

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Berufs­unfähigkeit kann jeden treffen

Laut statistischen Angaben ist jeder vierte Arbeitnehmer im Verlauf seines Berufslebens von Berufs­unfähigkeit betroffen. Längst sind nicht mehr nur diejenigen von einer Berufs­unfähigkeit bedroht, die körperlich schwere Arbeit leisten, wie etwa Handwerker. Zwar gehören körperliche Beschwerden immer noch zu den häufigsten Ursachen für Berufs­unfähigkeit, jedoch werden psychische Erkrankungen mehr und mehr zur wahrscheinlichsten Ursache. Entsprechend ist die Berufs­unfähigkeits­versicherung auch bei einem Bürojob sinnvoll.

Grundsätzlich gilt: Wer auf sein berufliches Einkommen angewiesen ist, für den ist die Absicherung der Arbeitskraft und damit der Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung notwendig. Das gilt gleichermaßen für Arbeitnehmer, Beamte, Selbständige und Freiberufler.


Ursachen für Berufs­unfähigkeit sind vielfältig

Mit steigendem Alter wächst das Risiko einer Berufs­unfähigkeit, doch auch jüngere Menschen können davon betroffen sein. Gerade Unfälle und psychische Erkrankungen sind Risiken, die für jüngere Altersgruppen sehr relevant sind.


Die gesetzliche Absicherung reicht nicht aus

Im Falle einer Berufs­unfähigkeit sollten Sie sich nicht einzig auf die Unterstützung vom Staat verlassen, denn diese ist in den meisten Fällen zu gering:

  • Ihre Kranken­versicherung kommt nur für Ihre Behandlungskosten auf, damit Sie wieder gesund werden. Sie leistet auch ein Krankengeld, nachdem nach sechs Wochen die Lohnzahlung durch den Arbeitgeber aufhört. Aber auch das Krankengeld ist zeitlich befristet.
  • Die Pflege­versicherung übernimmt lediglich die Kosten für stationäre oder ambulante Pflege, falls Sie pflegebedürftig werden.
  • Die Unfall­versicherung unterstützt Sie nur, wenn Sie bleibende körperliche Schäden nach einem Unfall davontragen.

Während die private Unfall­versicherung Sie auch in der Freizeit und weltweit schützt, zahlt die gesetzliche Unfall­versicherung bei Arbeits- und Wegeunfällen und Berufskrankheiten.

Und was ist mit der staatlichen Erwerbsminderungs­rente?

Von der gesetzlichen Renten­versicherung erhalten Sie eine monatliche Rente (Erwerbsminderungs­rente), falls Sie nicht mehr arbeiten können. Jedoch ist diese für die meisten Menschen unzureichend, und zwar aus zwei Gründen:

  1. Sie ist zu gering: Die Erwerbs­minderungs­rente deckt nur einen Teil des letzten Bruttoeinkommens ab, der den meisten Menschen nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Zumal die Lebenshaltungskosten bei einer Berufs­unfähigkeit sogar noch steigen können.
  2. Sie ist zu schwer zu bekommen: Es müssen zahlreiche Bedingungen erfüllt sein, damit die gesetzliche Renten­versicherung zahlt. So darf es beispielsweise keinen Zweifel daran geben, dass die betroffene Person gar keiner beruflichen Tätigkeit mehr nachgehen beziehungsweise nur wenige Stunden pro Woche arbeiten kann. Es muss also nicht nur eine Berufs­unfähigkeit, sondern eine Erwerbsunfähigkeit vorliegen. Darüber hinaus muss die betroffene Person mindestens fünf Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben.

Darum ist die private Berufs­unfähigkeits­versicherung für Sie sinnvoll

Eine private Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung leistet im Gegensatz zur staatlichen Erwerbsminderungs­rente schneller und mehr, denn:

  1. Sie bestimmen die Höhe Ihrer späteren Berufs­unfähigkeitsrente selbst
  2. Der Versicherer leistet bereits, wenn Sie mindestens zu 50 Prozent für mindestens sechs Monate Ihrer aktuellen Tätigkeit nicht mehr nachgehen können

Ein weiterer Vorteil: Die private Berufs­unfähigkeits­versicherung ist die einzige Absicherung, die auch psychische Erkrankungen als Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit versichert.

Gesetzliche Renten­versicherung

  • Erwerbs­minderungsrente (für alle ab 1961 Geborenen) beträgt nur circa 30 Prozent des Brutto­einkommens
  • Staatliche Berufs­unfähigkeitsrente (gibt es nur für alle vor dem 2.1.1961 Geborenen!)
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Private Berufs­unfähigkeits­versicherung

  • Berufs­­unfähig­keits­rente (meist circa 65-75 Prozent des Nettoeinkommens)
  • Je nach Tarifgestaltung inklusive weiterer Leistungen (zum Beispiel Arbeits­unfähigkeitsklausel, Nach­­versicherungs­garantie, Dynamik, Wiedereingliederungshilfe)

Muss es eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sein?

Es gibt auch noch andere Versicherungen, mit denen man die eigene Arbeitskraft absichern kann. Diese sind in der Regel weniger teuer und haben oft auch weniger strenge Annahmekriterien. Sie bieten jedoch weniger umfassenden Versicherungsschutz als die Berufs­unfähigkeits­versicherung, da sie zum Beispiel im Fall der Dread-Disease-Versicherung oder der Unfall­versicherung nur sehr spezifische Risiken abdecken, während die Berufs­unfähigkeits­versicherung ein breites Spektrum von möglichen Ursachen der Berufs­unfähigkeit versichert.

Auch Grundfähigkeiten­versicherungen versichern so wichtige Risiken für die Arbeitsfähigkeit wie psychische Erkrankungen in der Regel nicht. Und für die Leistung einer Erwerbsunfähigkeits­versicherung müssen die gesundheitlichen Einschränkungen so groß sein, dass man nur noch weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten kann.

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Was spricht gegen eine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

Es gibt auch Nachteile und Kritik an der Berufs­unfähigkeits­versicherung. Kritik bezieht sich zum Beispiel auf ihre hohen Kosten für Menschen mit Vor­erkrankungen und bestimmten Berufsrisiken ebenso wie auf das Konfliktpotenzial im Leistungsfall. Wie Kritikpunkte im Detail aussehen, wie oft die Versicherung im Schadensfall nicht leistet und welche Nachteile vermeidbar sind, können Sie hier nachlesen:

Berufs­unfähigkeits­versicherung: Kritik und Nachteile

Mit uns die ideale Berufs­unfähigkeits­versicherung finden

Gemeinsam mit unserem mehrfach ausgezeichneten Partner von Buddenbrock können wir Ihnen kostengünstige und leistungsstarke Berufs­unfähigkeits­versicherungen anbieten:

  • Hohe Leistung im Krankheits­fall
  • Vereinfachte Gesundheitsfragen
  • Besonders günstige Einstiegsbeiträge für junge Leute

Wer braucht eine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

Wer braucht keine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

Personen, deren Einkommen nicht von ihrer Arbeitskraft abhängig ist, benötigen auch keine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung. Neben vermögenden Menschen betrifft das vor allem Rentner und Pensionäre. Auch eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung für Schüler ist erst ab einem gewissen Alter sinnvoll oder überhaupt möglich. Bei Arbeitslosen, Hartz IV-Empfängern und Minijobbern ist die Sachlage nicht mehr so eindeutig. Denn sie können auch wieder ins Berufsleben einsteigen. Allerdings spricht hier die finanzielle Situation häufig gegen eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung.


Für wen ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung notwendig?

  • Angestellte
    Durch ihre regelmäßigen Einzahlungen in die gesetzliche Renten­versicherung haben Angestellte Anspruch auf eine staatliche Erwerbs­minderungs­rente, wenn sie berufsunfähig werden. Diese fällt jedoch so niedrig aus, dass der gewohnte Lebensstandard normalerweise nicht gehalten werden kann.
  • Selbständige
    Für Selbständige ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung ganz besonders wichtig, da sie gar keine staatlichen Leistungen erhalten (weder Krankengeld, noch Erwerbs­minderungs­rente) und sich komplett selbst um ihren Versicherungs­schutz kümmern müssen.
  • Auszubildende
    Azubis erhalten nur in seltenen Fällen eine Erwerbs­minderungs­rente, zum Beispiel bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten. Eine Berufs­unfähigkeits­versicherung zahlt hingegen auch bei nicht durch die Arbeit verursachter Berufs­unfähigkeit.
  • Studenten
    Studierende sind in der Regel nicht über den Staat abgesichert, da sie noch nicht im Berufsleben stehen. Eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sichert sie auch für den Fall ab, dass ein Start in das Berufsleben gar nicht möglich sein sollte.
  • Freiberufler
    Freiberufler (zum Beispiel Ärzte, Juristen und Steuerberater): Auch für sie ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sehr sinnvoll, da die Versorgungswerke nur eine komplette Erwerbsunfähigkeit absichern.
  • Beamte
    Ähnlich wie Angestellte sind Beamte zwar gesetzlich abgesichert, die sogenannte Dienst­unfähigkeits­rente greift jedoch erst nach fünf Jahren Dienstzeit. Für sie lohnt sich eine Berufs­unfähigkeits­versicherung demgemäß vor allem in den ersten fünf Jahren.
  • Schüler
    Auch als Schüler kann es bereits sinnvoll sein, eine Berufs­unfähigkeits­versicherung abzuschließen, da die Tarife für diese Gruppe besonders günstig sind.

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Warum es sich lohnt, sich jung zu versichern

Wer die Berufs­unfähigkeits­versicherung bereits in einem jungen Alter abschließt, profitiert in der Regel von den günstigen Bedingungen für junge Versicherungsnehmer. Auch ist es weniger wahrscheinlich, in diesem Alter bereits Vor­erkrankungen zu haben, die den Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung erschweren. Eine Nach­versicherungsgarantie ermöglicht es, zunächst eine niedrigere Berufs­unfähigkeitsrente zu vereinbaren und entsprechend niedrige Beiträge zu zahlen, jedoch beides später zu erhöhen, sobald man ein höheres Einkommen hat.

Für wen ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sinnvoll, aber schwierig zu bekommen?

Allerdings soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass einige Berufsgruppen Probleme haben, einen bezahlbaren Versicherungs­schutz zu bekommen. Leider betrifft dies nicht selten gerade die Berufsgruppen, bei denen der Schutz besonders wichtig ist. Dies betrifft vor allem Menschen, bei denen körperliche Arbeit im Vordergrund steht, wie zum Beispiel Pflegekräfte oder Handwerker. Auch haushaltsführende Personen werden oft hoch eingestuft, sodass Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rungen für Hausfrauen und -männer teuer sein können. Diese Personengruppen sind mitunter darauf angewiesen, auf eine alternative Versicherung zurückzugreifen.

Alternativen zur Berufs­unfähigkeits­versicherung

Bis zu welchem Alter ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sinnvoll?

Man kann auch noch in einem relativ hohen Alter eine Berufs­unfähigkeits­versicherung abschließen, sofern Vor­erkrankungen oder stark risikobehaftete Tätigkeiten oder Hobbys nicht zu einer Ablehnung führen. Es kann sich auch durchaus noch lohnen. Allerdings fallen die Kosten durch das gestiegene Alter und eventuelle Vor­erkrankungen oft höher aus als für jüngere Versicherungsnehmer. Wenn Sie kein finanzielles Polster für die letzten Jahre vor der Rente haben, sollten Sie darauf achten, bis zum Renteneintritt versichert zu sein.

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Diese Klauseln und Leistungen sind sinnvoll

So behalten junge Versicherte ihre Vorteile

Wie bereits erwähnt, kann es sehr vorteilhaft sein, frühzeitig eine Berufs­unfähigkeits­versicherung abzuschließen beziehungsweise die Eltern eine Versicherung abschließen zu lassen. Studenten, Auszubildende und Eltern, die eine Versicherung für ihre Kinder abschließen, sollten jedoch darauf achten, dass keine erneute Gesundheitsprüfung und Risikoprüfung vorgesehen ist und dass Berufswechsel nicht meldepflichtig sind.

Das sollten Sie vermeiden

  • Kopplung der Berufs­unfähigkeits­versicherung mit einer anderen Versicherung: Diese Art der Vertragsgestaltung kostet Sie viel Flexibilität und kann auch weitere Nachteile haben. Vorteilhafter sind hier separate Verträge.
  • Abstrakte Verweisung: Diese Klausel ist mittlerweile relativ ungebräuchlich. Achten Sie aber trotzdem darauf, dass sie nicht in Ihrem Vertrag steht. Denn sie ermöglicht es dem Versicherer, mit einem Verweis auf die theoretisch mögliche Arbeit in einem anderen, gleichwertigen Beruf, nicht zu zahlen.
  • Zu kurze Laufzeit und Leistungsdauer: Idealerweise sollte Ihre Berufs­unfähigkeits­versicherung bis zum Renteneintritt zahlen.
  • Zu niedrige Berufs­unfähigkeitsrente: Da eine hohe Rente auch die Beiträge in die Höhe schnellen lässt, ist die Versuchung groß, eine geringere Berufs­unfähigkeitsrente zu vereinbaren. Diese muss aber für die Lebenserhaltungskosten und Altersvorsorge reichen. Eine Berufs­unfähigkeitsrente unter 1.000 Euro ist in der Regel nicht sinnvoll.

Sinnvolle Klauseln und Ergänzungen

Folgende Klauseln und Leistungen sollten hingegen enthalten sein:

  • Nach­versicherungsgarantie (Option, Berufs­unfähigkeitsrente zu bestimmten Anlässen ohne eine erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen)
  • Beitragsdynamik (kontinuierliche Erhöhung von Berufs­unfähigkeitsrente und entsprechend auch Versicherungsbeiträgen, um die Inflation auszugleichen)
  • Kurzer Prognosezeitraum (Rentenzahlung ab einer Prognose von sechs Monate anhaltender Berufs­unfähigkeit)
  • Rückwirkende Zahlung bei verzögerter Feststellung der Berufs­unfähigkeit
  • Pauschalregelung bei der Rentenzahlung (Auszahlung der vollen Berufs­unfähigkeitsrente ab einer Berufs­unfähigkeit von 50 Prozent)
  • Keine befristete Anerkennung der Berufs­unfähigkeit
  • Keine Anzeigepflicht erhöhter Risiken nach Vertragsschluss

Eine detailliertere Erklärung zu diesen und weiteren Klauseln der Berufs­unfähigkeits­versicherung finden Sie hier:

Klauseln und Bedingungen der Berufs­unfähigkeits­versicherung

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