Das erwartet Sie hier
Warum die private Krankenversicherung für Rentner nicht teuer werden muss, wie Sie Ihre Kosten auch im Alter gering halten können und welche Maßnahmen Sie bereits jetzt dafür umsetzen sollten.
Das Wichtigste in Kürze
Direkt zum Inhalt
Das erwartet Sie hier
Warum die private Krankenversicherung für Rentner nicht teuer werden muss, wie Sie Ihre Kosten auch im Alter gering halten können und welche Maßnahmen Sie bereits jetzt dafür umsetzen sollten.
Inhalt dieser SeiteDas Wichtigste in Kürze
Private Krankenversicherung für Rentner
Der private Krankenversicherungsschutz bleibt auch im hohen Alter vollständig erhalten. Auch nach Eintritt der Rente dürfen Versicherte in der PKV bleiben. In vielen Fällen müssen sie das sogar, da eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse im fortgeschrittenen Alter in der Regel nicht mehr möglich ist. Rentner müssen sich allerdings auf durch Beitragsanpassungen kontinuierlich steigende Beiträge einstellen.
Kostenentwicklung der PKV im Alter
Alle Versicherten zahlen zwischen dem 21. und 60. Lebensjahr einen Zuschlag von 10 Prozent auf ihre PKV-Beiträge. Dabei handelt es sich um Altersrückstellungen, die später zum Ausgleich der mit dem Alter steigenden Gesundheitskosten eingesetzt werden. Der Zuschlag entfällt automatisch mit dem 61. Lebensjahr. Die gezahlten Zuschläge werden vom Versicherer angelegt und ab dem 65. Lebensjahr des Versicherten dafür genutzt, Beitragserhöhungen zu vermeiden.
Mehr zur privaten Krankenversicherung im Alter
Rechenbeispiel für einen Modellkunden im Rentenalter
Vorgaben:
- Geburtsdatum: 01.03.1950
- Geschlecht: männlich
- Kinder: nein
- Berufsgruppe: Rentner
- Krankenhaus-Leistung: Zweibettzimmer oder besser
Ohne Selbstbeteiligung:
Leistungsumfang | Betrag |
---|---|
Günstigstes Angebot | 820 Euro |
Teuerstes Angebot | 1.200 Euro |
Mit 600 Euro Selbstbeteiligung:
Leistungsumfang | Betrag |
---|---|
Günstigstes Angebot | 680 Euro |
Teuerstes Angebot | 1.015 Euro |
Hinweis: Wer lange in der PKV versichert ist und Altersrückstellungen bildet, zahlt deutlich geringere Beiträge. Je länger Sie in die private Krankenversicherung einzahlen, umso positiver wirken sich die Rückstellungen auf Ihre Beitragskosten aus.
Mehr zu den Rückstellungen im Alter
Widerspruchsrecht bei langjährig Versicherten
Der Zuschlag wurde im Jahr 2000 eingeführt. Versicherte, die sich zum damaligen Zeitpunkt bereits in der PKV befanden, hatten damals ein Widerspruchsrecht, mit dem sie die Zahlung des Alterszuschlags verweigern konnten. Wer zu diesem Zeitpunkt davon Gebrauch gemacht hat, zahlte zwar bis zum Renteneintritt weniger, hat aber ab dem 65. Lebensjahr keine Rückstellungen, um die steigenden Prämien (teilweise) auszugleichen.
Beitragserleichterung durch Wegfall des Krankentagegelds
Mit dem Renteneintritt endet die Krankentagegeldversicherung. Diese sorgt während der aktiven Erwerbstätigkeit dafür, dass bei längerer Erkrankung ein Krankentagegeld gezahlt wird. Da Rentner jedoch nicht mehr erwerbstätig sind, entfällt die Notwendigkeit eines Krankentagegelds. Das reduziert die monatlich anfallenden Kosten für die Versicherung, da der entsprechende Teil des Beitrages vollständig entfällt. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn privatversicherte Rentner auch im Rentenalter noch in einem nennenswerten Umfang weiterarbeiten.
Private Krankenversicherung – Zuschuss für Rentner
Nicht nur gesetzlich versicherte, sondern auch privatversicherte Rentner können von der Rentenversicherung eine Bezuschussung ihrer Krankenversicherungsbeiträge erhalten. Dafür müssen die Versicherten eine gesetzliche Rente beziehen. Für Freiberufler und Selbstständige besteht diese Option also gegebenenfalls nicht, außer sie haben während ihrer Erwerbstätigkeit freiwillig in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt. Der Zuschuss soll vor allem privatversicherte ehemalige Arbeitnehmer entlasten, die bis zum Renteneintritt einen Teil ihrer Kosten durch den Arbeitgeber gezahlt bekommen haben.
Zuschuss bei der Rentenversicherung beantragen
Für den Zuschuss gelten die folgenden Richtwerte und Regelungen:
- Der Zuschuss beträgt aktuell 7,3 Prozent (2023) der gesetzlichen Rente
- Zusätzlich gibt es die Hälfte des durchschnittlichen Zusatzbeitrags, aktuell 0,8Prozent (2023)
- Der Beitrag wird in seiner Höhe an der Hälfte der zu zahlenden Beiträge in der PKV gedeckelt
- Seit dem Jahr 2019 findet eine jährliche Erhöhung statt
- Für das Jahr 2023 bemisst sich der Zuschuss dann auf 8,10 Prozent der gesetzlichen Rentenzahlungen
Der Zuschuss ist steuerfrei, muss aber eigenständig beantragt werden. Anders als während der Erwerbstätigkeit wird der Zuschuss demnach nicht automatisch überwiesen. Beantragt wird er bei der Deutschen Rentenversicherung (Quelle).
Zuschuss wird nur innerhalb der EU gewährt
Eine Bezuschussung ist nur dann möglich, wenn die gewählte private Krankenversicherung der deutschen oder europäischen Aufsicht unterliegt. Versicherte, die im Rentenalter nicht in der EU leben, erhalten diesen Zuschuss nicht. Außerdem wird unabhängig davon kein Zuschuss für die Pflegeversicherung gezahlt, selbiger ist also immer eigenständig zu entrichten – und zwar in der vollen Höhe.
Berechnen Sie jetzt kostenfrei Ihre private Krankenversicherung
Sichern Sie sich bei uns bereits ab 165 Euro im Monat ab.
Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.
Möglichkeiten der finanziellen Entlastung im Alter
Obwohl das Krankentagegeld im Regelfall entfällt und die Altersrückstellungen einen Teil der zu erwartenden Erhöhungen ausgleichen, wiegt die private Krankenversicherung bei vielen Rentnern schwer auf dem eigenen Geldbeutel. Da eine Rückkehr in die GKV nach Erreichen des 55. Lebensjahres nahezu unmöglich ist, bieten private Krankenversicherer verschiedene Optionen an, um die Beiträge zu reduzieren.
Option 1: Tarifwechsel
Die erste Option sieht den Tarifwechsel innerhalb der PKV vor. Die Versicherung ist dazu verpflichtet, ihre Versicherten im hohen Alter über alternative, kostengünstigere Tarife zu informieren. Diese Verpflichtung tritt automatisch in Kraft, sobald der Versicherte das 60. Lebensjahr erreicht hat. Im Regelfall entfällt bei einem internen Wechsel in einen Tarif, dessen Leistungsumfang nicht größer ist als beim ursprünglichen Tarif, die Gesundheitsprüfung, weshalb diese Option auch im hohen Alter nichts von ihrer Attraktivität einbüßt. Versicherte sollten jedoch darauf achten, dass der Leistungsumfang nicht reduziert wird. Der Vertrauensmann bei der Versicherung sollte Rentner dahingehend beraten und eine Aufstellung aller in Frage kommenden Tarife anlegen.
Mehr zum Wechsel der privaten Krankenversicherung
Option 2: Wechsel in den Standard- oder Basistarif
Die zweite Option geht mit einem Wechsel in den Standard- oder Basistarif einher. Beide Tarife sind so konstruiert, dass sie in ihren Leistungen eher der GKV ähneln. Die typischen Vorzugsleistungen einer PKV sind bei diesen also nicht enthalten, dafür sind sie weitaus kostengünstiger. Der Standardtarif steht lediglich Versicherten frei, die bereits vor dem Jahreswechsel 2008/2009 in die PKV eingetreten sind und seither ohne Unterbrechung in dieser versichert waren. Der Basistarif ist im Vergleich zum Standardtarif teurer und bietet, wenn überhaupt, nur geringfügige Mehrleistungen. Folglich ist der Standardtarif immer zu bevorzugen. Der Basistarif lohnt sich hingegen meist nur dann, wenn im aktuell gültigen Tarif (sehr) hohe Kosten anfallen.
Mehr zum Basistarif der privaten Krankenversicherung
Experten-Tipp: Selbstbehalt berücksichtigen
Eine weitere Option sieht eine Erhöhung des Selbstbehalts vor. Durch einen höheren Selbstbehalt würden sich die monatlichen Prämien reduzieren. Nachteilig kann das hingegen werden, wenn nahezu jedes Jahr Behandlungen anfallen. Diese müssen dann, bis zum Erreichen der Grenze des Selbstbehalts, aus eigener Tasche gezahlt werden. Aus diesem Grund ist eine Anhebung des Selbstbehalts meist eine sehr risikobehaftete, weniger attraktive Option.
Private Krankenversicherung für Rentner im Test – die Besten (2023)
Testberichte unabhängiger Institute sind bei Wahl einer privaten Absicherung eine gute Orientierungshilfe. Sie können Versicherungsnehmern einen Überblick über die angebotenen Leistungen, aber auch über die Finanzstärke und Servicequalität eines Versicherungsunternehmens geben. Gerade für angehende Rentner und Personen im Ruhestand kann es ratsam sein, sich mit den Angeboten der einzelnen Versicherer auseinanderzusetzen. Alle aktuellen Testergebnisse haben wir daher hier für Sie zusammengestellt:
PKV für Rentner vergleichen
Die Anzahl an PKV-Anbietern ist groß und der Tarifdschungel nicht immer leicht verständlich. Um so wichtiger ist es, die Bedingungen der Tarife zu kennen und die einzelnen Angebote hinsichtlich ihrer Leistungen und Kosten zu vergleichen. Dafür sollten angehende Rentner oder Personen im Ruhestand genau wissen, welche Leistungen ihnen besonders wichtig sind. Bis zu welcher Höhe soll die Versicherung etwa Kosten für Zahnersatz oder Heilpraktiker übernehmen?
Wird Ihnen ein Ein-/Zweibettzimmer bzw. eine Chefarztbehandlung im Alter wichtiger? Denken Sie auch darüber nach, wie viel Sie für die private Absicherung während der Rente bezahlen können. Bei all diesen und weiteren Fragen sind Ihnen unsere Versicherungsexperten gerne behilflich. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf und lassen Sie sich unverbindlich und kostenfrei beraten.
Berechnen Sie jetzt kostenfrei Ihre private Krankenversicherung
Sichern Sie sich bei uns bereits ab 165 Euro im Monat ab.
Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.
Ist die Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse für Rentner möglich?
Aufgrund des im Rentenalter reduzierten Einkommens sowie der steigenden Beiträge der PKV erachten viele Rentner einen Wechsel in die GKV als wünschenswert. Dieser gestaltet sich aber ausgesprochen schwierig. Entscheidend hierfür ist die Vorversicherungszeit. Wer in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens mindestens 90 Prozent der Zeit in der GKV pflichtversichert war, könnte in diese zurückkehren.
Kinder können Vorversicherungszeit verlängern
Eine Besonderheit ergibt sich durch das im August 2017 verabschiedete „Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung“. Selbiges sorgt dafür, dass in die Welt getragene Kinder fortan mit drei Jahren angerechnet werden. Die Vorversicherungszeit lässt sich also „künstlich“ erhöhen, wenn in der Vergangenheit Kinder großgezogen wurden. Wer beispielsweise zwei Kinder hat, würde so behandelt werden, als wäre er sechs Jahre (2 x 3) in der GKV pflichtversichert gewesen.
Wechsel zurück in die GKV nicht möglich
Für Kinderlose, die in der Vergangenheit in der PKV versichert waren, besteht hingegen keine realistische Möglichkeit eines Wechsels. Das begründet der Gesetzgeber mit dem Solidarprinzip. Die Idee dahinter ist, dass sich die Höhe der Beiträge prozentual am Einkommen bemisst. Gutverdiener zahlen also mehr für ihre GKV. Im Gegenzug zahlen sie dann im Rentenalter weitaus weniger, erhalten aber die identischen Leistungen. Würde ein Rentner nun von der PKV in die GKV wechseln, hätte er sein zuvor erzieltes Einkommen nie in die Krankenkasse eingezahlt, würde aber Leistungen aus dieser beziehen. Aus diesem Grund ist es mit steigendem Alter immer schwieriger, wieder in die GKV zu wechseln, da der Gesetzgeber die gesetzliche Krankenkasse gegenüber dieser Mehrbelastung schützt.
Private Krankenversicherung – Besonderheiten für Beamte in Pension
Beamte profitieren auch im Alter erheblich von ihrer Stellung. Als Pensionäre sind sie berechtigt, einen Beihilfezuschuss vom Gesetzgeber zu erhalten. Dessen Höhe kann je nach Bundesland variieren, normalerweise beiträgt sie 70 Prozent. Das bedeutet, dass Beamte im Ruhestand lediglich 30 Prozent ihrer Kosten für die PKV zahlen müssen, der Rest wird vom Staat übernommen. Außerdem müssen sie hinsichtlich der Leistungen keine Abstriche in Kauf nehmen, können also uneingeschränkt weiter die Mehr- und Vorteilsleistungen der PKV erhalten. Selbiges gilt auch für Ehepartner oder Kinder, sofern sie beihilfeberechtigt sind.
Fazit
Für Rentner oder Personen kurz vor dem Ruhestand kann sich der Wechsel in die private Krankenversicherung lohnen:
- die Beiträge steigen im Alter zwar an, Rentner können aber auf umfangreichere Leistungen zurückgreifen
- die Altersrückstellung ermöglicht es, die höheren Beiträge auszugleichen
- um ihre Beitragskosten zu reduzieren, können Rentner einen Zuschuss von der deutschen Rentenversicherung erhalten
Ob eine PKV für die individuelle Situation wirklich sinnvoller ist, kann natürlich nicht pauschal gesagt werden. In jedem Fall sollte man daher einen Preis- und Tarifvergleich immer auch auf individueller Ebene durchführen. Nutzen Sie gern unseren kostenfreien Tarifrechner: Auf Grundlage Ihrer Angaben können Sie erste Tarife berechnen. Im Anschluss erstellen unsere Experten für die private Krankenversicherung einen persönlichen Vergleich von Angeboten für Sie – kostenfrei und unverbindlich.
Berechnen Sie jetzt kostenfrei Ihre private Krankenversicherung
Sichern Sie sich bei uns bereits ab 165 Euro im Monat ab.
Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.
Andere Personen und Berufsgruppen in der privaten Krankenversicherung
Weitere Versicherungen und Themen für Rentner
- Allgemein zur privaten Altersvorsorge
- Allgemeine Informationen zu Ihrer Rente
- Betriebliche Altersvorsorge
- Fondsgebundene Lebensversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Private Krankenversicherung im Alter
- Riester-Rente
- Rürup-Rente
- Sofortrente
Die häufigsten Fragen zur privaten Krankenversicherung für Rentner
Wie teuer wird die private Krankenversicherung im Alter?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Wie teuer die private Krankenversicherung im Alter ist, hängt vom jeweiligen Tarif und Versicherer ab. Ebenfalls eine Rolle spielt die Vertragsdauer. Neukunden müssen mit deutlich höheren Kosten rechnen als Bestandskunden. Im Durchschnitt liegen die Kosten zwischen 450-800 Euro.
Wie kommt man als Rentner aus der privaten Krankenversicherung?
Eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ist im Rentenalter grundsätzlich schwierig. Wer über 55 Jahre alt ist, hat kaum Chancen in die GKV zurückzukehren. Eine entscheidende Rolle spielt die Vorversicherungszeit. Nur wer in der zweiten Hälfte seines Erwerbslebens mindestens 90 Prozent der Zeit in der GKV pflichtversichert war, kann in diese zurückkehren.
Wie hoch ist die Krankenversicherung und Pflegeversicherung bei Rentnern?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. In der gesetzlichen Krankenversicherung beträgt der allgemeine Beitragssatz zur Krankenversicherung für Rentner derzeit 14,6 Prozent. Hinzu kommt kommt ein Beitragssatz von 3,05 Prozent zur Pflegeversicherung. Wie hoch die Beitragskosten in der privaten Krankenversicherung sind, hängt vom jeweiligen Tarif und Versicherer ab. Auch die Versicherungsdauer spielt eine Rolle.
Wie hoch ist der Beitragszuschuss für Rentner?
Der Beitragszuschuss für Rentner ergibt sich aus der Hälfte des allgemeinen Beitragssatzes (14,6 Prozent) sowie der Hälfte des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes der gesetzlichen Krankenversicherung (2023: 1,6 Prozent). Der Beitragszuschuss für 2023 liegt demnach bei 8,10 Prozent Ihrer Rente.
Haben Sie alles gefunden?
Hier finden Sie weitere interessante Inhalte zum Thema:
Schnelle Frage, Kritik oder Feedback?
Wir helfen Ihnen gerne. Professionelle Beratung von echten Menschen. Rufen Sie uns zum Ortstarif an oder schreiben Sie uns per E–Mail.