Rechtsschutz­versicherung für Studenten Tarifvergleich, aktuelle Testergebnisse und Ratgeber (2024)

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Das Wichtigste in Kürze

  • BAföG-Antrag abgelehnt oder kein Studienplatz bekommen? Die Rechtsschutz­versicherung übernimmt die Kosten für Studierende, die juristisch dagegen vorgehen wollen.
  • Sie ist bereits ab 16,96 im Monat erhältlich.
  • Eine Mit­versicherung über die Eltern ist grundsätzlich möglich – allerdings nur bis zum 25. Lebensjahr.
  • Die Rechtsschutz­versicherung sollte die Bereiche Privatrecht, Mietrecht, Verkehrsrecht und gegebenenfalls einen Straf­rechtsschutz umfassen.

Das erwartet Sie hier

Warum sich eine Rechtsschutz­versicherung für Studenten lohnt, wieviel sie kostet und welche Rechtsbereiche abgedeckt sein sollten.

Inhalt dieser Seite
  1. Warum brauchen Studenten Rechtsschutz?
  2. Leistungen
  3. Versicherung über Eltern
  4. Das sollten Sie beachten
  5. Kosten
  6. Aktuelle Testergebnisse
  7. Tipps für den Vergleich
  8. Fazit
Foto von Swantje Niemann
Zuletzt aktualisiert am

Warum brauchen Studierende eine Rechtsschutz­versicherung?

Es besteht keine Pflicht zum Abschluss einer Rechtsschutz­versicherung, aber auch Studierende sind nicht vor Rechtsstreitigkeiten und den resultierenden Kosten sicher. Das kann sehr teuer werden, denn der Verlierer einer juristischen Auseinandersetzung muss Anwalts- und Gerichtskosten sowie gegebenenfalls weitere Auslagen der Gegenseite tragen. Dabei können schnell hohe Summen zusammenkommen, die für Studierende eine besondere Belastung sind.

Auch wenn Studierende wegen ihres geringen Einkommens oft einen Anspruch auf staatliche Beratungs- und Prozesskostenhilfe haben, ersetzt diese keine Rechtsschutz­versicherung und verhindert in einigen Fällen nicht, dass kurz- oder langfristig hohe Kosten aus Rechtsstreitigkeiten entstehen. Daher kann eine Rechtsschutz­versicherung für Studierende sinnvoll sein.


Rechtliche Risiken für Studenten

  • Studienplatzvergabe
  • BAföG-Ansprüche
  • Vergabe von Studentenkrediten
  • Klärung von Prüfungsergebnissen
  • Anerkennung von Leistungsnachweisen bei Studienplatzwechsel
  • Studentische Arbeitsverhältnisse und Praktika (Arbeitszeitgestaltung, Kündigung, Zeugnisse/Leistungsbeurteilung, sozial­versicherungsrechtliche Fragen)
  • Rechtliche Auseinandersetzungen in Wohn- und Vermietungsfragen (Miete, Kaution, Nebenkosten/Betriebskostenabrechnungen, Haftung in Wohn­gemeinschaften)
  • Privatrecht (Schadenersatzansprüche, Vertrags- und Sachenrecht)
  • Verkehrsrecht

Darüber hinaus gibt es noch andere typische Schadensfälle. In all diesen Situationen kann eine Rechtsschutz­versicherung helfen. Sie erspart es Studierenden, in der Auseinandersetzung mit Arbeitgebern, Universitäts­verwaltung oder Vermietern aus Angst vor hohen Gerichtskosten auf ihr Recht verzichten zu müssen.

Leistungen der Rechtsschutz­versicherung für Studenten

Modulare Versicherungen für Studenten

Spezielle Rechtsschutz­versicherungen für Studenten sind vergleichsweise selten. Jedoch folgen marktübliche Rechtsschutz­versicherungen immer einem modularen Aufbau – der Versicherungsnehmer entscheidet selbst, in welchen Rechtsgebieten er den finanziellen Schutz durch eine Rechtsschutz­versicherung benötigt. Das erlaubt es Studenten, eine Versicherung abzuschließen, die alle für sie relevanten rechtlichen Risiken abdeckt.

Versicherungsnehmer können einen Anwalt ihrer Wahl beauftragen, auch wenn es bei einigen Versicherungen finanzielle Anreize für die Wahl von Partneranwälten gibt. Viele Versicherungen übernehmen neben Gerichtskosten auch Kosten für die Mediation, wenn ein Konflikt außergerichtlich geregelt werden soll.


Bereiche der Rechtsschutz­versicherung

Eine Rechtsschutz­versicherung für Studenten sollte je nach Situation des Versicherungsnehmers die folgenden Bereiche umfassen:

Privat­rechtsschutz

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Privat­rechtsschutz garantiert juristischen Beistand in Fragen des Sachen-, Steuer- und Vertragsrechts. Dabei sind auch ­verwaltungs- und sozialrechtliche Auseinandersetzungen abgedeckt. Die studienbezogenen rechtlichen Risiken fallen vor allem in den Bereich des Verwaltungsrechts.

Arbeitsrechts-/Berufs­rechtsschutz

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Der Arbeits­rechtsschutz deckt Rechtsstreitigkeiten ab, die sich aus Praktika, Nebenjobs oder Werkstudententätigkeiten ergeben. Anders als andere Bausteine der Rechtsschutz­versicherung können Arbeitnehmer diesen von der Steuer absetzen.

Verkehrsrechtschutz

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Der Verkehrsrechtsschutz umfasst alle Rechtsstreitigkeiten, die aus der Teilnahme am Straßenverkehr, egal ob als Fußgänger, im Auto, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf dem Fahrrad, hervorgehen. Er ist gerade für Autofahrer, aber nicht nur für diese nützlich.

Miet­rechtsschutz

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Auch Wohn­rechtsschutz genannt, empfiehlt sich dieser Schutz für Studierende, die nicht mehr bei den Eltern leben. Er deckt unter anderem die Kosten ab, wenn Versicherte gegen hohe Mieten oder unrechtmäßige Kündigungen vorgehen oder es juristische Auseinandersetzungen über Verantwortung innerhalb einer Wohn­gemeinschaft gibt

Experten-Tipp:

„Ein Spezial-Straf­rechtsschutz als Bestandteil einer Rechtsschutz­versicherung für Studenten kann durchaus sinnvoll sein. Vor einer gegebenenfalls unberechtigten Strafanzeige ist niemand vollständig geschützt. Für Lehramt-Studenten, aber auch angehende Mediziner, Psychologen oder Sozialarbeiter ist ein Straf­rechtsschutz sogar dringend zu empfehlen, da es beispielsweise innerhalb von Praktika zu Konstellationen kommen kann, die eine Strafanzeige nach sich ziehen.“

Foto von Martin Hacker
Berater

Welche Kosten übernimmt die Versicherung?

Im Versicherungsfall übernimmt die Rechtsschutz­versicherung für Studierende in den versicherten Rechtsgebieten alle Kosten eines Rechtsstreits. Hierzu gehören:

  • Anwalts- und Gerichtskosten
  • Kosten für Sachverständige, die das Gericht bestellt. In Verkehrsrechtssachen werden auch die Kosten für durch den Versicherungsnehmer bestellte Gutachter übernommen.
  • Aufwandsentschädigungen für Zeugen
  • Darlehen für in einem Strafprozess gegebenenfalls verhängte Kautionen
  • Bei einem Schuldspruch: Sämtliche Ausgaben der Gegenseite für den Rechtsstreit.

Rechtsschutz für Studenten – eigenständig oder bei den Eltern mitversichert?

Studierende können bei ihren Eltern mitversichert sein, solange …

  • deren Rechtsschutzpolice die Versicherung von Familienmitgliedern einschließt.
  • die Studierenden unverheiratet sind.
  • sie über kein eigenes Einkommen aus einer auf Dauer angelegten beruflichen Tätigkeit verfügen.
  • sie das 25. Lebensjahr noch nicht beendet haben.

Außerdem sollte die elterliche Police alle Rechtsbereiche erfassen, die für den Studierenden von Bedeutung sind. Wenn diese Bedingungen gegeben sind, steht einer Mit­versicherung von Studierenden in der Rechtsschutz­versicherung der Eltern nichts im Wege. Andernfalls sollte eine eigenständige Rechtsschutz­versicherung für Studenten abgeschlossen werden.

Das sollten Studierende beachten

Wartezeiten beachten

Nach dem Abschluss des Versicherungsvertrages sehen die meisten Policen Wartezeiten zwischen drei und sechs Monaten vor, bis die Versicherungsleistungen erstmals in Anspruch genommen werden können. Einige Versicherer differenzieren hier zwischen unterschiedlichen Rechtsbereichen, so dass für Versicherungsfälle im Verkehrs- oder Strafrecht keine Wartefristen vorgesehen sind.

Ob eine Rechtsschutzersicherung ohne Wartezeit möglich ist, hängt vom Tarif und vom betroffenen Bereich ab. Von der Versicherungsleistung ausgeschlossen sind rechtliche Auseinandersetzungen, die bereits zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestanden haben.

Zahlt die Rechtsschutz­versicherung für Studenten auch im Ausland?

Zahlt die Rechtsschutz­versicherung für Studenten auch im Ausland?Während eines Auslandssemesters oder eines anderen Auslandsaufenthalts kann für Studierende auch die Frage wichtig werden, ob ihre Rechtsschutz­versicherung auch die Kosten für im Ausland entstandene rechtliche Auseinandersetzungen übernimmt. Die meisten Anbieter von Rechtsschutz­versicherungen bieten ihren Versicherungsnehmern für die versicherten Risiken weltweiten Schutz für einen begrenzten Zeitraum. Je nach Tarif können sich die Deckungssummen für die Versicherung in Deutschland, in Europa und im nichteuropäischen Ausland jedoch voneinander unterscheiden.

Kündigung

Falls Sie nicht länger bei Ihrer Rechtsschutz­versicherung bleiben wollen, sollten Sie dafür sorgen, dass die Kündigung von Ihnen und nicht vom Versicherer ausgeht. Auf unserer Seite zum Thema erfahren Sie mehr darüber, worauf Sie achten sollten, wenn Sie eine Rechtsschutz­versicherung kündigen.

Wichtige weitere Versicherungen für Studierende

Eine Rechtsschutz­versicherung ist wichtig, aber andere Versicherungen sind genauso wichtig oder sogar unverzichtbar. Studierende brauchen auf jeden Fall eine Haftpflicht­versicherung (2018 haben wir die besten Haftpflichttarife für Studenten ermittelt) und sollten, falls sie nicht länger bei den Eltern leben, auch eine Hausrat­versicherung abschließen.

Kosten der Rechtsschutz­versicherung für Studenten

Eine Rechtsschutz­versicherung für Studierende gibt es bereits für einen sehr geringen monatlichen Beitrag – die Kosten für eine anwaltliche Beratung dürften deutlich über diesen Summen liegen.

Fallbeispiel

Frau Musterkundin studiert Lehramt in Berlin, ist 25 Jahre alt und möchte eine Rechtsschutz­versicherung für Studenten erwerben. Versichert werden sollen die folgenden Bereiche:

  • Privatrecht
  • Arbeitsrecht/Beruf
  • Verkehrsrecht
  • Mietrecht

Eine Rechtsschutz­versicherung für Studierende gibt es bereits für einen sehr geringen monatlichen Beitrag – die Kosten für eine anwaltliche Beratung dürften deutlich über diesen Summen liegen.

Außerdem will sie einen Spezial-Strafrechtschutz in die Police integrieren, damit sie auch im Praktikum im Hinblick auf rechtliche Auseinandersetzungen auf der sicheren Seite ist. Einen Selbstbehalt zur Senkung der monatlichen Prämien möchte Frau Musterkundin nicht in Anspruch nehmen. Sie hat keine frühere Rechtsschutz­versicherung abgeschlossen, die bei häufiger Inanspruchnahme dazu führen könnte, dass sie bei ihrer neuen Versicherung mehr zahlen muss.

Das Ergebnis: Einen Tarif mit unbegrenzter Deckungssumme mit einjähriger Laufzeit kann sie schon zu einem Monatspreis zwischen 14 und etwas über 20 Euro buchen.

Faktoren für die Versicherungsprämie

Faktoren für die VersicherungsprämieWie hoch die Beiträge für die Rechtsschutz­versicherung sind, hängt von mehreren Faktoren ab.

  • Rechtsschutz-Bausteine – welche Bereiche wollen Sie versichern?
  • Wahl des Tarifs und des Versicherungs­unternehmens
  • Zahlungsweise – zahlen Sie monatlich oder jährlich?
  • Deckungssumme – bis zu welcher Höhe übernimmt die Versicherung die Kosten?
  • Selbst­beteiligung – wie viel würden Sie bei einem Rechtsfall selbst beisteuern?

Rechenbeispiel

Wir haben einen weiteren Fall durchgerechnet. In unserem Beispiel ist die zu versichernde Person mit einer Selbst­beteiligung von bis zu 300 Euro einverstanden.

Versicherte BereichePrivat, Beruf, Verkehr, Wohnen, Strafrecht
Alter21
TätigkeitOhne Tätigkeit
FamilienstandSingle
Versicherungsbeitragab 16,96 € / Monat

Was kostet Sie als Student eine Rechtsschutz­versicherung?

Die Testsieger 2024 aus Stiftung Warentest, Ökotest und Focus Money im Vergleich:

Rechtsschutz­versicherung für Studenten im Test

Wir haben für Sie aktuelle Testergebnisse zur Rechtsschutz­versicherung zusammengefasst. Auch wenn es noch keine Tests zu speziell einer Rechtsschutz­versicherung für Studenten von unabhängigen Instituten gibt: Allgemeine Testberichte gelten ebenso für Studenten und bieten Ihnen zusammen mit unseren Empfehlungen eine erste Orientierung bei der Wahl von Anbietern und Tarifen.

Ausschnitt der aktuellen Testsieger (2024)

AnbieterFranke und Bornberg ØServiceValue
EuroAtlas
ServiceValue
Fairness
Gesamtwertung
von 100
ConcordiaFF+Sehr gutSehr gut92
Logo ADVOCARD Rechtsschutzversicherung AGAdvocardFFFSehr gutSehr gut88
Logo ERGO Direkt AGErgoFF+Sehr gutSehr gut88

Die ganze Tabelle und die aktuellen Testsieger der Rechtsschutz­versicherung sowie die Empfehlungen unserer Experten finden Sie hier:

Alle Rechtsschutz­versicherer im Test (2024)

Tipps für Studenten für den Vergleich

Die Auswahl einer Rechtsschutz­versicherung sollte sich danach richten, ob der Tarif alle Rechtsbereiche abdeckt, in denen aufgrund der persönlichen Lebenssituation rechtliche Risiken entstehen können. Besonders wichtig sind hier die folgenden Fragen:

  • Erstattet die Rechtsschutz­versicherung die Kosten für Auseinandersetzungen im Studium, in einem studentischen Arbeitsverhältnis oder in privaten Lebensbereichen?
  • Ist es erforderlich, die Bereiche Mietrecht, Verkehrsrecht und auch Strafrecht abzusichern?
  • Wie hoch ist die Deckungssumme der Versicherung? Empfehlenswert sind Policen mit einer unbegrenzten Deckungssumme
  • Kommt die Rechtsschutz­versicherung für Studenten auch für die Kosten juristischer Auseinandersetzungen im Ausland auf? Unter welchen Bedingungen und in welcher Höhe?
  • Wie ist das generelle Preis-Leistungsverhältnis der Police?

Mit diesen Informationen sollte es Ihnen ein Leichtes sein, die richtige Versicherung zu finden, sodass Sie sich ohne Sorgen um die Kosten eines Rechtsstreits auf Ihr Studium konzentrieren können. Nutzen Sie gern unseren kostenfreien Online-Rechner auf dieser Seite, um schnell und einfach online den günstigsten Tarif abzuschließen.

Fazit

Auch Studierende können in Situationen geraten, in denen Sie eine Rechtsschutz­versicherung brauchen. Während einige von ihnen bereits über die Policen ihrer Eltern abgesichert sind, brauchen andere eine eigene Versicherung. Vor dem Abschluss einer Rechtsschutz­versicherung sollten Sie prüfen, ob diese alle für Sie relevanten Bereiche abdeckt.


Weitere Berufs- und Personengruppen der Rechtsschutz­versicherung

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Katharina Burnus
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