Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung mit 50 Jahren abschließen

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Abschluss einer Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung (BU) ist auch noch mit 50 Jahren oder älter möglich.
  • Für ältere Kunden gelten grund­sätzlich die gleichen Zugangsvoraussetzungen bei einer BU wie für jüngere Antragsteller.
  • Der Versicher prüft Faktoren wie Berufs­risikoVorer­krankungen, aktueller gesund­heit­licher Zustand und riskante Hobbys.
  • Schließen ältere Menschen eine BU ab, müssen sie mit höheren Beiträgen als bei Abschluss in jüngeren Jahren rechnen.

Das erwartet Sie hier

Welche Besonderheiten beim Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung mit über 50 Jahren gelten und worauf Sie beim Abschluss achten sollten.

Inhalt dieser Seite
  1. BU Abschluss: Auch mit Ü50 möglich
  2. Besonderheiten beim Abschluss
  3. Kosten (mit Beispiel)
  4. Die richtige Versicherung finden

Abschluss einer BU auch mit 50+ möglich

BU? Auch mit Ü50 sinnvoll

Sie lesen überall, dass eine Berufs­unfähigkeits­versicherung (BU) wichtig ist? Sie sind aber schon 50 Jahre oder älter und fragen sich, ob eine BU jetzt überhaupt noch Sinn ergibt? Diese Zahlen und Fakten sollten Sie kennen:

  • Weiterhin hohes Risiko für Berufs­unfähigkeit
    Auch wenn die Rente für Sie immer näher rückt, ist Ihr Risiko für eine Berufs­unfähigkeit nicht geringer: Durchschnittlich sind Menschen 47 Jahre alt, wenn sie erstmals Leistungen aus einer privaten Berufs­unfähigkeitsrente erhalten (Quelle: Versicherungsbote). Die Wahrscheinlichkeit einer Berufs­unfähigkeit bis zur Rente mit 65 sinkt zwar leicht mit dem Alter, liegt aber bei 50-jährigen Männern immer noch bei 34 Prozent, bei Frauen in diesem Alter bei 29 Prozent (Quelle: Statista).
  • Ursachen für Berufs­unfähigkeit im Alter
    50-Jährige oder Ältere werden im Durchschnitt am häufigsten aufgrund von psychischen Erkrankungen berufsunfähig, gefolgt von Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates, sonstigen Erkrankungen oder auch Krebs (Quelle: Pfefferminzia).

BU-Abschluss ist möglich

Icon Schutzschild

Es ist prinzipiell möglich, im Alter von 50 Jahren oder älter noch eine BU abzuschließen. Generell sollte jedoch eine Berufs­unfähigkeits­versicherung so früh wie möglich, am besten schon für Kinder abgeschlossen werden. Je jünger und gesünder, desto unkomplizierter der Abschluss und desto niedriger die Beiträge. Tatsächlich schließen die meisten eine BU aber mit durchschnittlich 29 Jahren ab (Quelle: Gesamtverband der Versicherer).

Der Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung mit 60 Jahren oder mehr, wird von den allermeisten Versicherungsgesellschaften übrigens nicht mehr angeboten. Je näher Sie also der 60 kommen, desto schwieriger dürfte auch der Abschluss einer BU werden – auch wenn es prinzipiell möglich ist.


Grundsätzlich gleiche Voraussetzungen für eine BU

Damit Versicherer einen Antrag auf eine BU auch von einer Person mit 50 Jahren und mehr annehmen, müssen diese grundsätzlich die gleichen Voraus­setzungen erfüllen wie jüngere Antrag­steller. Dazu gehören unter anderem:

  • Möglichst wenige, am besten keine, gesund­heitliche Beschwerden haben
  • Keinen riskanten Beruf ausüben
  • Keinen gefährlichen Hobbys nachgehen

Je mehr dieser Punkte Sie im Alter erfüllen, desto höher ist Ihre Chance, eine faire Be­rufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen.

Dennoch gehen Versicherer bei älteren Menschen von einem steigenden Risiko für eine Berufs­unfähigkeit aus. Welche Besonderheiten gelten und was Sie mit Ü50 beachten müssen, wenn Sie eine BU abschließen möchten, erfahren Sie in den nächsten Kapiteln.

BU mit über 50 Jahren: Das sind die Besonderheiten

Höhere Beiträge

Wie hoch Ihre monatlichen Beiträge zur BU sind, ist unter anderem von Ihrem Alter bei Abschluss der Versicherung abhängig. Ein höheres Alter bedeutet in der Regel auch höhere Beiträge. Denn Versicherer gehen davon aus, dass mit zunehmendem Alter das Risiko für eine Berufs­unfähigkeit steigt. Versicherungs­kunden ab 50 können also nicht mit den gleichen Beitrags­sätzen rechnen wie jüngere Versicherte. Sie sollten sich bewusst sein, dass Sie keine BU mehr für 50 Euro oder weniger bekommen. Der Preis einer BU mit einer vernünftigen Absicherung geht dann auch schnell mal ins Dreistellige.

Kostenbeispiel für eine BU Ü50


Strengere Risikoprüfung

Versiche­rungs­unter­nehmen achten bei älteren Kunden stärker darauf, dass bestimmte Risiko­faktoren ausgeschlossen sind. Besonders wird der Beruf und der Gesundheitszustand auf ein erhöhtes Risiko für eine Berufs­unfähigkeit hin geprüft.

Beruf

Soldat, Dachdecker oder Sachbearbeiter – die Risiken für eine Berufs­unfähigkeit können sich je nach Beruf stark unterscheiden. Daher prüft der Versicherer bei Antragsstellung Ihren Beruf ganz genau – egal, wie alt Sie sind. Der Beruf beeinflusst – neben Ihrem Alter – maßgeblich die Höhe Ihrer monatlichen Beiträge.

Icon Angestellte Mann und Frau

Bei den meisten Gesell­schaften steigen die Beiträge mit dem Alter nur geringfügig an, wenn der Versicherungs­nehmer einen wenig riskanten Bürojob ausübt. Ist ein Versicherter hingegen in einem gefährlicheren Beruf tätig, etwa als Handwerker mit körperlicher Belastung, hat die Berufs­gruppe einen stärkeren Einfluss auf die Beiträge bei höherem Eintritts­alter.

Um das Risiko richtig einzuschätzen, teilen Versicherer Berufe in unterschiedliche Risiko- beziehungsweise Gefahrenklassen ein. Anhand dieser bestimmen sie im Einzelfall, ob und unter welchen Bedingungen sie den Antrag annehmen und wie hoch die Beiträge sind. Beachten Sie: Jeder Versicherer kalkuliert hier unterschiedlich. Je nach Versicherer kann Ihr Beruf in eine andere Klasse eingeteilt sein und die Risikoeinschätzung anders ausfallen. Ein Bürojob kann bei der einen Versicherung als harmlos, bei der anderen als besonders risikoreich gelten.

Auch wenn Sie in Ihrem Leben schon mehrere Berufe ausgeübt haben – den Versicherer interessiert nur Ihr aktueller Beruf.

Gesundheit

Bestimmte Vor­erkrankungen können eine Berufs­unfähigkeit begünstigen. Mit zunehmendem Alter wächst zudem die Wahrscheinlichkeit, Vor­erkrankungen wie Krebs, Depression oder Bandscheibenvorfälle zu haben. Auch wird es im Alter wahrscheinlicher, Beschwerden zu entwickeln. Daher schauen Versicherer bei 50-Jährigen bei den Vor­erkrankungen genau hin.

Icon Gesundheitscheck

Ist dem Versicherer das Risiko zu hoch, kann er den Antrag ablehnen. Er kann ihn aber auch unter der Bedingung annehmen, dass Sie höhere Beiträge zahlen müssen (Risikozuschlag) oder bestimmte Leistungen ausgeschlossen sind (Leistungsausschluss).

Auch bei höherem Eintritts­alter gilt: Die Gesundheits­fragen der Berufs­unfähigkeits­versicherung sollten Sie möglichst genau, gewissenhaft und wahrheitsgemäß beantworten. Ältere Interessenten mit einer längeren Kranken­geschichte sollten ihre Patientenakten der behandelnden Ärzte einfordern, um nichts zu vergessen.

Wie viel kostet eine Berufs­unfähigkeits­versicherung mit 50+?

Die Höhe Ihrer BU-Beiträge werden nicht pauschal festgelegt, sondern individuell für Sie berechnet. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle wie Beruf, Gesundheitszustand, Versicherungsdauer oder auch die gewünschte Rentenhöhe – und nicht nur das Alter. Wie viel eine Berufs­unfähigkeits­versicherung für 50-Jährige kostet, lässt sich also nicht allgemein beantworten. Die folgenden Kosten­beispiele basieren auf Verträgen unserer Kunden und sollen Ihnen eine Orientierung bieten:


Kostenbeispiele

Alter zu VertragsbeginnBeitrag (monatlich)
23 Jahre62 €
29 Jahre81 €
41 Jahre108 €
51 Jahre120 €

Davon hängen die Kosten einer BU ab

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BU mit 50+: Darauf sollten Sie achten

Icon Kalender

Ausreichend lange Laufzeit

Versicherer bieten gerade älteren Kunden gerne an, das Endalter zu verringern – also das Alter, bis zu dem der Versicherer leistet – da dadurch auch die Beiträge sinken. Doch auch ältere Versicherungs­nehmer sollten darauf achten, einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum Renteneintrittsalter (im Regelfall 67 Jahre) oder etwas länger zu Sicherheit zu wählen. Sollten Sie doch früher in Rente gehen, ist die BU jederzeit kündbar. Für eine lange Laufzeit spricht auch, dass dem Analysehaus Franke und Bornberg zufolge Berufsunfähige durchschnittlich sechs Jahre eine BU-Rente ausgezahlt bekommen (Quelle: Franke und Bornberg). Vermeiden Sie also, dass Versicherungslücken entstehen und Sie im schlimmsten Fall das fehlende Einkommen aus privaten Mitteln bezahlen müssen – außer Sie haben ein hinreichendes finanzielles Polster.


Icon Fragezeichen

Nutzen Sie eine anonyme Risikovoranfrage

Viele Menschen über 50 sind fit und gesund. Ihnen steht bei einem Abschluss in der Regel nichts im Weg. Ältere Menschen mit bestimmten Vor­erkrankungen hingegen, müssen mitunter mit höheren Beiträgen, weniger Leistungen oder gar einer Ablehnung rechnen. Wir empfehlen Ihnen, einen genauen Blick in Ihre Patientenakte zu werfen und zu prüfen, welche Diagnosen tatsächlich enthalten sind und welche für einen BU-Abschluss hinderlich sein können.

Wenn ein Versicherer Ihren Antrag erst mal aufgrund Ihres Gesundheitszustandes abgewiesen hat, kann jedoch ein Abschluss bei einem anderen schwierig werden. Der Grund: Sie sind verpflichtet, jede vorherige Ablehnung Ihres Antrags dem neuen Versicherer mitteilen. Das bedeutet zwar nicht notwendig eine weitere Ablehnung – BU-Versicherer können Ihr Risiko durchaus unterschiedlich bewerten. Sie werden allerdings als Kunde nicht attraktiver. Gehen Sie hier am besten kein Risiko ein und lassen Sie von einem Makler einen anonymisierten Testantrag, eine sogenannte anonyme Risikovoranfrage, bei Versicherern stellen. So können Sie ohne Risiko Ihre Chancen auf eine BU abschätzen.


Icon Sprechblasen

BU-Tarifvergleich hilft weiter

Wie sich ein höheres Alter beim Abschluss einer BU auf die Vertragskonditionen auswirkt, kann sich von Versicherer zu Versicherer unterscheiden. Versicherer bewerten hier Risiken verschieden und kalkulieren entsprechend. Daher ist ein Vergleich von Anbietern und Tarifen der Berufs­unfähigkeits­versicherung so wichtig. Unsere BU-Experten helfen Ihnen gerne, die richtige Absicherung zu finden, egal, wie alt Sie sind. Im Beitrag zur BU-Beratung lesen Sie, wie das Ganze bei uns abläuft. Kontaktieren Sie kostenfrei und unverbindlich unsere BU-Experten oder nutzen Sie unser Formular, um ein individuelles Angebot zu erhalten.

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Icon Wegweiser

Unfall­versicherung als Alternative?

Sollten Ihnen mit 50 Jahren oder älter der Abschluss einer Berufs­unfähigkeits­versicherung doch nicht möglich sein, können Sie immer noch prüfen, ob zum Beispiel eine Unfall­versicherung ohne Gesundheitsprüfung für Sie als Alternative infrage kommt.

Das sind die Unterschiede zwischen einer BU und einer Unfall­versicherung

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Katharina Burnus
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