Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wie Sie auf eine Preiserhöhung Ihrer Wohngebäudeversicherung reagieren sollten, was es bei einem Versicherungswechsel zu beachten gilt und ob sich das überhaupt lohnt.
Inhalt dieser SeiteGebäudeversicherung: Beiträge 2025
Hauseigentümer können 2025 aufatmen: Während 2023 und 2024 die Beiträge zur Wohngebäudeversicherung kräftig gestiegen sind, werden sie 2025 wahrscheinlich nur moderat angehoben. Die Beiträge der Gebäudeversicherung werden regelmäßig an die Baupreise und Lohnkosten auf dem Bau angepasst. Diese steigen weiterhin, jedoch nicht so stark wie in den vergangenen Jahren.
Jahr | Veränderung des Anpassungsfaktors* jeweils zum Vorjahr |
---|---|
2025 | 2,5 % |
2024 | 7,5 % |
2023 | 14,7 % |
2022 | 5,5 % |
2021 | 2,6 % |
Quelle: Gesamtverband der Versicherer
*Faktor, mit dem Beiträge der Gebäudeversicherung an aktuelle Preisentwicklungen im Bausektor angepasst werden.
Wie hoch Ihr Beitrag zur Gebäudeversicherung 2025 konkret ist, erfahren Sie von Ihrem Versicherer.
Gebäudeversicherung teurer: Das können Sie tun
Beitragserhöhung nicht sofort ablehnen
Eine Beitragserhöhung sollten Sie nicht ablehnen. Verweigern Sie Ihre Unterschrift, kann Ihnen der Versicherer kündigen. Dies sollten Sie allerdings unbedingt vermeiden – eine Kündigung vom Versicherer ist für Sie immer ein Nachteil.
Denn wenn Sie danach eine neue Gebäudeversicherung abschließen möchten, müssen Sie diese Kündigung durch den Versicherer angeben. Der neue Versicherer wird Ihnen dann nur eine teurere Versicherung anbieten, Sie im Fall eines Schadens stärker zur Kasse bitten (höhere Selbstbeteiligung), oder Ihnen gar keinen Versicherungsschutz ermöglichen.
Statt eine Kündigung durch den Versicherer zu riskieren, sollten Sie besser versuchen, Ihre Beiträge durch einen höheren Selbstbehalt oder einen Versicherungswechsel zu senken.
Widerspruch gefährdet Versicherungsschutz
Sie können zwar innerhalb eines Monats Widerspruch gegen die Beitragsanpassung wegen Steigerung des Anpassungsfaktors einlegen. Dadurch gefährden Sie jedoch Ihren Versicherungsschutz: Der Versicherer passt dann Ihre Versicherungssumme nicht mehr an Preissteigerungen an. Die Summe deckt dann irgendwann nicht mehr die tatsächlichen Kosten und sie müssen den Rest des Schadens selbst tragen.
Haben Sie vertraglich einen sogenannten Unterversicherungsverzicht vereinbart, entfällt auch dieser. Der Versicherer prüft dann im Schadenfall genau, ob die Versicherungssumme für einen Neubau eigentlich tatsächlich ausreicht.
Selbstbeteiligung erhöhen, Beiträge senken
Sie können die Versicherungsbeiträge senken, indem Sie die Selbstbeteiligung erhöhen. Als Selbstbeteiligung wird der Anteil bezeichnet, den Sie im Schadenfall selbst übernehmen. Nur die darüber hinausgehende Summe wird dann vom Versicherer geleistet.
Erst die Versicherung wechseln, dann kündigen
Sie können auch zu einem neuen, günstigeren Gebäudeversicherer wechseln. Kündigen Sie aber erst, wenn Sie ein neues Angebot abgeschlossen haben, um Ihren Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Doch ein Wechsel lohnt sich nicht immer:
Mehr Infos: Testsieger der Gebäudeversicherung
So kündigen Sie die Gebäudeversicherung richtig
Beachten Sie, dass sich die Kündigungsfristen bei ordentlichen und außerordentlichen Kündigungen deutlich unterscheiden können:
Kein Sonderkündigungsrecht
Bei einer Wohngebäudeversicherung mit gleitendem Neuwertfaktor werden die Beiträge jährlich an die Entwicklung der Baupreise und Lohnkosten angepasst. Mit dieser sogenannten Indexanpassung wird gewährleistet, dass Gebäude ausreichend hoch versichert sind. In diesem Fall haben Sie kein Sonderkündigungsrecht.
In der Regel müssen Sie die Gebäudeversicherung drei Monate zum Ende der Vertragslaufzeit kündigen. Bei Verträgen mit einer Laufzeit von drei oder fünf Jahren ist eine Kündigung entsprechend nur drei Monate zum Ende der Vertragslaufzeit möglich.
Sonderkündigungsrecht
Wenn Ihre Versicherung außerhalb einer Indexanpassung die Beiträge erhöht, ohne dass die Leistungen entsprechend angepasst werden, haben Sie ein außerordentliches Kündigungsrecht.
In diesem Fall müssen Sie die Kündigung der Wohngebäudeversicherung innerhalb eines Monats nach Erhalt der Benachrichtigung über die Beitragserhöhung aussprechen.
So kündigen Sie Ihre Gebäudeversicherung richtig (inkl. Muster)
Darum steigen die Versicherungsbeiträge jedes Jahr
Jährliche Preissteigerungen sind bei Gebäudeversicherungen mit einer sogenannten gleitenden Neuwertversicherung normal. Denn Versicherer passen dann die Versicherungssumme laufend an aktuelle Baukosten und die Lohnentwicklungen im Baugewerbe an. So ist garantiert, dass der Versicherer die gesamten Wiederaufbaukosten für ein komplett zerstörtes Gebäude nach den aktuellen Preisen und geltenden Vorschriften leistet. Leistet Ihre Gebäudeversicherung also zum gleitenden Neuwert, dann ist dies vorteilhaft für Sie.
Um die neuen Beiträge zu berechnen, orientieren sich viele Versicherer am sogenannten Anpassungsfaktor. Dieser wird vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mithilfe von Daten des Statistischen Bundesamtes jährlich neu berechnet. Berechnungsgrundlage ist der Wert 1914.
Sollte Sie eine Gebäudeversicherung abgeschlossen haben, die nicht zum gleitenden Neuwert leistet, dann haben Sie keine jährlichen Beitragserhöhungen. Ihr Haus wäre dann zu einem feststehenden Betrag versichert, der aufgrund der Inflation bald nicht mehr ausreichen würde. Es droht eine Unterversicherung Ihres Gebäudes, und Sie müssen bei einem großen Schaden gegebenenfalls Kosten selbst tragen.
Mehr Infos zum gleitenden Neuwert
Klimaschäden sorgen für steigende Beiträge
Der Klimawandel führt bereits jetzt zu häufigeren und schwereren Extremwetterereignissen, wie Starkregen, Hochwasser oder auch Tornados. Versicherern entstehen durch diese Klimaschäden hohe Kosten, die sie durch höhere Beiträge auszugleichen versuchen. Laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) werden sich dadurch die Beiträge zur Wohngebäudeversicherung in den nächsten zehn Jahren verdoppeln (Quelle: GDV). Prognosen gehen sogar so weit, dass Versicherer in Zukunft keine Gebäudeversicherungen mehr anbieten können, da die Risiken finanziell untragbar werden.
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