So funktioniert die Auszahlung der Berufsunfähigkeits­versicherung

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Das erwartet Sie hier

Wann die Auszahlung der Berufsunfähigkeits­versicherung erfolgt, wie sie genau ausgezahlt wird und wann Sie keine Berufsunfähigkeits­rente erhalten.


Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berufsunfähigkeits­rente wird ausgezahlt, wenn Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben können.
  • Sie wird monatlich auf Ihr Konto gezahlt, solange die Berufsunfähigkeit anhält oder bis zum Ende der Vertragslaufzeit.
  • Bei der Auszahlung der Berufsunfähigkeits­rente gibt es allerdings auch Besonderheiten zu beachten.
  • In manchen Fällen erfolgt auch keine Auszahlung – beispielsweise wenn der Versicherer von der abstrakten Verweisung Gebrauch macht.

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  1. Wann zahlt die BU?
  2. Wie wird die Rente gezahlt?
  3. Dann zahlt die BU nicht

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Wann die Auszahlung der Berufsunfähigkeits­versicherung erfolgt, wie sie genau ausgezahlt wird und wann Sie keine Berufsunfähigkeits­rente erhalten.

Inhalt dieser Seite
  1. Wann zahlt die BU?
  2. Wie wird die Rente gezahlt?
  3. Dann zahlt die BU nicht

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berufsunfähigkeits­rente wird ausgezahlt, wenn Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben können.
  • Sie wird monatlich auf Ihr Konto gezahlt, solange die Berufsunfähigkeit anhält oder bis zum Ende der Vertragslaufzeit.
  • Bei der Auszahlung der Berufsunfähigkeits­rente gibt es allerdings auch Besonderheiten zu beachten.
  • In manchen Fällen erfolgt auch keine Auszahlung – beispielsweise wenn der Versicherer von der abstrakten Verweisung Gebrauch macht.

Wann wird die Berufsunfähigkeits­versicherung ausgezahlt?

Für Versicherte stellt sich die Frage, wann ihre Berufsunfähigkeits­rente ausgezahlt wird beziehungsweise ab wann sie anspruchsberechtigt sind. Haben Sie eine Berufsunfähigkeits­versicherung abgeschlossen, können Sie unter den folgenden Voraussetzungen mit der Auszahlung der Berufsunfähigkeits­rente rechnen:

Icon Zeit ist Geld
  • 50-Prozent-Regel: Sie haben einen Anspruch auf Ihre Berufsunfähigkeits­rente, wenn Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben können.
  • Dauer der Berufsunfähigkeit: Die Berufsunfähigkeits­versicherung greift erst dann, wenn die Ursache für Ihre Berufsunfähigkeit entweder bereits seit sechs Monaten vorliegt oder Ihre Berufsunfähigkeit voraussichtlich mindestens sechs Monate andauert.
  • Ihrer Berufsunfähigkeit muss aus einer bestimmten Ursache resultieren – typischerweise aus einer Krankheit, einem Unfall oder einem Kräfteverfall.

Wann ist man berufsunfähig?

Icon Vertrag mit Unterschrift

Leistungsantrag stellen

Damit Sie Ihre Berufsunfähigkeits­rente erhalten, müssen Sie bei Ihrer Berufsunfähigkeits­versicherung zuerst einen Leistungsantrag stellen. Der Versicherer fordert im Anschluss daran in der Regel eine Einschätzung Ihrer Ärzte über den Umfang und die Dauer Ihrer Einschränkungen an sowie weitere Dokumente, um Ihren Zustand zu bewerten. Danach wird Ihr Anspruch geprüft.

So füllen Sie den Leistungsantrag richtig aus

Wie lange dauert es bis zur ersten Auszahlung?

Da der Berufsunfähigkeits­versicherer Ihren Anspruch auf die Berufsunfähigkeits­rente erst prüft, kann es bis zur Auszahlung der ersten Rente unter Umständen eine Weile dauern – manchmal sogar bis zu sechs Monate oder mehr. Wie lange genau, hängt immer vom Einzelfall und den individuellen gesundheitlichen Beschwerden ab. Denn ein Antrag mit einer eindeutigen Diagnose kann deutlich schneller bearbeitet werden als bei einem nicht so eindeutigen Krankheits­bild wie beispielsweise einer Depression. Wird Ihr Antrag genehmigt, wird häufig die Berufsunfähigkeits­rente auch rückwirkend ausgezahlt. Im Rahmen der Prüfung kann es allerdings auch zu einer Ablehnung Ihres Leistungsantrags kommen.

Icon Uhr und Zeit

Icon Prozent in Kreis mit Pfeil

Leistungsquote

Wie das Verhältnis von gestellten und bewilligten Anträgen auf Leistungen aussieht, wird in der Leistungsquote eines Versicherers dargestellt. Allerdings gibt es auch verschiedene Faktoren, welche die Aussagekraft dieser Quote als Vergleichskriterium bei der Auswahl eines Versicherers einschränken. Was die Leistungsquote der Berufsunfähigkeits­versicherung genau ist und was sie Ihnen verrät, lesen Sie hier:

Alles zur Leistungsquote der Berufsunfähigkeits­versicherung


Karenzzeit in der Berufsunfähigkeits­versicherung

Haben Sie mit Ihrem Versicherer eine sogenannte Karenzzeit vereinbart, wird Ihnen Ihre Berufsunfähigkeits­rente erst nach dieser vorher vereinbarten Zeitspanne ausgezahlt. Die Karenzzeit kann dabei beispielsweise sechs Monate betragen oder auch zwei Jahre. Mehr zur Karenzzeit und wie sie sich von der Wartezeit unterscheidet, lesen Sie hier:

Alles Wichtige zur Warte- und Karenzzeit

Wie wird die Berufsunfähigkeits­rente ausgezahlt?

Icon Kalender

Während man bei der Zahlung der Versicherungsbeiträge auch auf eine jährliche Zahlung umsteigen kann, wird Ihnen die Berufsunfähigkeits­rente immer monatlich ausgezahlt. Die Auszahlung erfolgt dabei direkt auf Ihr Bankkonto. Wie hoch die Berufsunfähigkeits­rente ausfällt hängt davon ab, was Sie beim Vertragsabschluss mit dem Versicherer vereinbart haben.

Rückwirkende Auszahlung

Viele Versicherer zahlen die Berufsunfähigkeits­rente auch rückwirkend aus. Und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Berufsunfähigkeit eingetreten ist. Auch wenn der Versicherer Ihre Berufsunfähigkeit erst Monate nach ihrem Eintreten anerkennt, erhalten Sie die Berufsunfähigkeits­rente rückwirkend. Allerdings sieht nicht jede Berufsunfähigkeits­versicherung eine rückwirkende Leistung vor. Achten Sie daher immer genau auf die entsprechenden Versicherungsbedingungen.

Wie lange zahlt die Berufsunfähigkeits­versicherung?

Die Auszahlung der Berufsunfähigkeits­versicherung erfolgt entweder so lange, bis Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf wieder zu mehr als 50 Prozent ausüben können – also nicht mehr berufsunfähig sind – oder bis zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit. In der Regel kann das Ende der Vertragslaufzeit spätestens auf den Zeitpunkt festgelegt werden, an dem Ihre Altersrente beginnt. So schließt Ihre gesetzliche Rente im Idealfall direkt an Ihre Berufsunfähigkeits­rente an.

Icon Glühbirne

Absicherung auch nach Rückkehr in den alten Beruf

Werden Sie berufsunfähig heißt dies noch lange nicht, dass Sie auch dauerhaft aus dem Berufsleben ausscheiden müssen. Viele Versicherte kehren wieder in ihren alten Beruf zurück, wenn sie beispielsweise eine Krankheit überstanden haben. Sie haben dann vorerst keinen Anspruch mehr auf eine Berufsunfähigkeits­rente. Kommt es bei Ihnen allerdings erneut zu einer Berufsunfähigkeit, weil die ursprüngliche Ursache zurückkehrt oder aufgrund einer neuen Ursache, können Sie die Auszahlung der Berufsunfähigkeits­rente erneut beantragen.

Durchschnittliche Bezugsdauer der Berufsunfähigkeits­versicherung

lesen

In Deutschland beträgt die durchschnittliche Bezugsdauer der Berufsunfähigkeits­rente laut einer Studie der Circle Deutschland GmbH zum Leistungsverhalten der Berufsunfähigkeits­versicherer aus dem Jahr 2017 ungefähr 6,5 Jahre.

Icon Lupe

Nachprüfung durch den Versicherer

Versicherer können nach der Anerkennung Ihrer Berufsunfähigkeit gegebenenfalls regelmäßig prüfen, ob Ihre Berufsunfähigkeit noch besteht. Ergibt eine solche Nachprüfung, dass die Voraussetzungen für eine Berufsunfähigkeit nicht mehr vorliegen, kann die Zahlung der Berufsunfähigkeits­rente eingestellt werden.

Berufsunfähigkeits­rente muss versteuert werden

Die Auszahlung der Berufsunfähigkeits­versicherung müssen Sie mit dem Ertrags­anteil versteuern. Allerdings gilt auch hier der Grundfreibetrag. Besteht Ihr Einkommen ausschließlich aus der Berufsunfähigkeits­rente, fallen daher unter Umständen keine Steuern an. Mehr dazu wie sich die Berufsunfähigkeits­versicherung in der Steuer verhält, erfahren Sie hier:

Alles zur Berufsunfähigkeits­versicherung in der Steuer

Dann zahlt die Berufsunfähigkeits­versicherung nicht

Kein Eintritt des Leistungsfalls

Tritt bei Ihnen bis zum Ende der Vertragslaufzeit keine Berufsunfähigkeit ein und Sie müssen keine Leistungen abrufen, dann findet auch keine Auszahlung der Berufsunfähigkeits­rente statt. Da die Berufsunfähigkeits­versicherung eine Risikoabsicherung und keine Vorsorge­versicherung ist, erfolgt auch keine Rückzahlung der von Ihnen eingezahlten Beiträge. Kündigen Sie Ihre Berufsunfähigkeits­versicherung, erhalten Sie die bis dahin eingezahlten Beiträge ebenfalls nicht zurück.

Icon rotes X

Tarife mit Beitragsrückgewähr

Eine Ausnahme bilden Tarife mit einer sogenannten Beitragsrückgewähr. Bei ihnen wird ein Teil der von Ihnen eingezahlten Beiträge am Kapitalmarkt angelegt. Die so erwirtschaftete Rendite wird, wenn am Ende der Vertragslaufzeit kein Leistungsfall eingetreten ist, ausgezahlt. Diese Tarife sind in den meisten Fällen allerdings nicht empfehlenswert, da sie teurer sind als normale Tarife und nur ein Bruchteil der Beiträge zurückerstattet wird. Mehr dazu lesen Sie hier:

Gibt es in der Berufsunfähigkeits­versicherung Geld zurück?

Icon gegensätzliche Pfeile

Gebrauch der abstrakten Verweisung

Wird in den Versicherungsbedingungen Ihrer Berufsunfähigkeits­versicherung nicht auf die Klausel zur abstrakten Verweisung verzichtet, kann der Versicherer Sie auf einen anderen Beruf verweisen, den Sie theoretisch trotz Ihrer Einschränkungen noch ausüben können. Dieser Beruf muss zwar Ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und bisherigen Lebensstellung entsprechen, kann aber in einem komplett anderen Tätigkeitsbereich liegen. In diesem Fall muss der Versicherer keine Berufsunfähigkeits­rente auszahlen – unabhängig davon, ob Sie diesen Beruf dann auch wirklich ausüben.

Alle wichtigen Klauseln und Reglungen

Falsche Angaben in der Gesundheitsprüfung

Wenn Sie eine Berufsunfähigkeits­versicherung beantragen, müssen Sie immer im Rahmen einer Gesundheitsprüfung Angaben zu Ihrer Gesundheit machen. Haben Sie hier falsche Angaben gemacht, zahlt die Berufsunfähigkeits­versicherung in der Regel wegen einer vorvertraglichen Anzeigepflicht­verletzung keine Berufsunfähigkeits­rente.

Icon Gesundheitscheck

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