Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Was eine Rechtsschutzversicherung für Medizinrecht kostet, welche Gefahren sie abdeckt und warum auch Ärzte eine entsprechende Absicherung brauchen.
Inhalt dieser SeiteWas bietet die Rechtsschutzversicherung im Bereich Medizinrecht?
Arztfehler führt zu teurem Rechtsstreit
Für Patienten können Arztfehler weitreichende Folgen haben. Zusätzliche Behandlungen, Arbeitsausfall und manchmal lebenslange Beeinträchtigungen stellen die Lebensplanung auf den Kopf. Räumt der Arzt den Fehler nicht ein, ist häufig ein Rechtsstreit die letzte Konsequenz. Doch Rechtsstreitigkeiten wegen Arztfehlern sind nicht nur ärgerlich, sondern zählen auch zu den teuersten Fällen.
Privatrechtsschutz deckt Kosten im Medizinrecht ab
Um im Schadensfall richtig abgesichert zu sein, ist der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung mit dem Baustein Privatrechtsschutz notwendig. Im Rahmen des Privatrechtsschutzes werden gewöhnlich alle Kosten übernommen, die durch die Schadensersatzklage entstehen. Dazu gehören zum Beispiel die Anwalts- und Gerichtskosten, die Gebühren für Gutachter und Sachverständige sowie die Gebühren der Gegenseite. Andere Zusatzbausteine brauchen Sie nicht – denn die Privatrechtsschutzversicherung deckt in den Regel den kompletten Medizinbereich ab.
Welche Schadensfälle sollte eine Rechtsschutzversicherung im Bereich Medizinrecht abdecken?
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Voraussetzungen zur Gewährung des Versicherungsschutzes
Damit die Privatrechtsschutzversicherung für Medizinschäden zahlt, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Diese können sowohl den Versicherten selbst betreffen als auch den Schaden an sich bzw. den Zeitraum, in dem der Schaden aufgetreten ist. Da jeder Versicherer individuelle Versicherungsbedingungen definiert, sollten Sie sich vorab nach den für Sie geltenden Bedingungen erkundigen. In der Regel setzen Versicherer jedoch Folgendes voraus:
Schadenshergang im Versicherungszeitraum
Medizinfehler werden nur übernommen, wenn diese nach Abschluss bzw. vor Kündigung der Privatrechtsschutzversicherung entstanden sind. Ereignete sich ein Eingriff außerhalb des Versicherungszeitraums, besteht die Gefahr, dass Versicherer Schadensersatzfälle ablehnen.
Behandlung im versicherten Land
Versicherer übernehmen Behandlungsfehler nicht von vornherein in jedem Land. Damit Sie auch im Ausland durch Ihre Privatrechtsschutzversicherung abgesichert sind, sollten Sie sich vorab informieren, in welchen Ländern genau ihre private Rechtsschutzversicherung leistet.
Klage hat Erfolg
Versicherer leisten meistens nur für Schadensfälle, die ausreichend Aussicht auf Erfolg versprechen. Hat eine Schadensersatzklage nur geringe Erfolgschancen bzw. überhöhte Forderungen, ist der Versicherer berechtigt, die Deckung zu verweigern.
Passender Rechtsschutzvertrag
Ist Ihr Kind oder Partner Opfer eines Behandlungsfehlers geworden, muss Ihre private Rechtsschutzversicherung nicht für den Schaden aufkommen. Denn läuft der Versicherungsvertrag auf Ihren Namen, bedeutet dies häufig auch, dass die Versicherung lediglich Sie bei Behandlungsfehlern unterstützt. Mittels Familienrechtsschutzversicherung können Sie jedoch dafür sorgen, dass auch alle Familienmitglieder vom Versicherungsschutz der Privatrechtsschutzversicherung profitieren.
Welche Leistungen werden übernommen?
Patient muss Arztfehler beweisen
Wer aufgrund einer ärztlichen Behandlung einen Schaden erlitten hat, zögert oft, vor Gericht zu ziehen. Einen ärztlichen Kunstfehler nachzuweisen, ist nicht einfach. Die Betroffenen sind in der Beweislast und müssen belegen, dass:
- Eine Behandlung stattgefunden hat
- Der beklagte Arzt den Fehler zu verantworten hat
- Die Betroffenen einen Schaden erlitten haben
- Der Arztfehler die Ursache für den entstandenen Schaden ist
Schadensersatzprozesse sind teuer
Insbesondere bei Beratungs- und Aufklärungsfehlern ist schwer festzustellen, ob sich der Schaden durch eine andere Beratung hätte abwenden lassen. Zur Klärung müssen unabhängige Gutachter hinzugezogen werden. Die Erstellung von Sachverständigengutachten ist teuer, da viele Unterlagen zur Bewertung benötigt werden. Der Patient muss hier Mithilfe leisten und erforderliche Dokumente bereitstellen bzw. entsprechende Kopien übersenden, deren Kosten er selbst zu tragen hat. Schadensersatzprozesse sind daher sehr kostspielig und ohne Privatrechtsschutzversicherung für den Geschädigten finanziell kaum stemmbar.
Privatrechtsschutz schützt vor hohen Kosten
Weist das Gericht die Schadensersatzklage ab, kann dies für viele Betroffene den finanziellen Ruin bedeuten. Eine Rechtsschutzversicherung mit dem Baustein Privatrechtsschutz nimmt Betroffenen das finanzielle Risiko ab.
Zum Leistungsumfang sollte gehören:
Beachten Sie die Wartezeit
Möchten Sie das Medizinrecht mit einer Rechtsschutzversicherung absichern, müssen Sie bei den meisten Versicherern eine Wartezeit einhalten. In den meisten Fällen beträgt diese drei Monate. Sie kann aber auch deutlich länger sein. Der Versicherungsschutz tritt erst nach Ablauf der sogenannten Karenzzeit in Kraft. Überlegen Sie daher frühzeitig, ob Sie eine Absicherung für Patienten- und Medizinrecht benötigen.
Für wen gilt der Versicherungsschutz?
In der Rechtsschutzversicherung bieten Versicherungsunternehmen Single- und Familientarife an. Über einen Tarif für Familien sind auch die Kinder abgesichert. Der Versicherungsschutz für Kinder gilt meistens, bis diese einem eigenen Beruf nachgehen. Gesonderte Tarife gelten in der Rechtsschutzversicherung für Selbständige und Freiberufler.
Zahlungsverweigerung nicht grundlos akzeptieren
Manchmal kann es passieren, dass Rechtsschutzversicherungen nicht zahlen wollen. Ob die Zahlungsverweigerung berechtigt ist, sollte daher unbedingt überprüft werden. Häufig lassen sich Zahlungsansprüche trotz Ablehnung nämlich doch noch durchsetzen. Folgende Maßnahmen sollten Sie im Falle einer Zahlungsverweigerung ergreifen:
Kosten einer Rechtsschutzversicherung für Medizinrecht
Eine gute Rechtsschutzversicherung gibt es bereits für 10 Euro im Monat. Die persönliche Situation bestimmt wie hoch die Kosten für eine Rechtsschutzversicherung ausfallen.
Rechenbeispiel: Rechtsschutzversicherung für Medizinrecht
Berufliche Situation | Arbeitnehmer |
Alter | 35 Jahre |
Versicherungsumfang | Familie |
Selbstbeteiligung | 150 Euro |
Basis-Tarif mtl. | 23,82 Euro |
Basis-Tarif jährl. | 264,66 Euro |
Für einen Arbeitnehmer (35) kostet der Familientarif 23,82 Euro pro Monat. Nutzen Sie gerne unseren Tarifrechner, wenn Sie die Kosten für Ihre persönliche Rechtsschutzversicherung ermitteln wollen.
Was kostet Sie eine Rechtsschutzversicherung für Medizinrecht?
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Verschiedene Faktoren beeinflussen den Beitragssatz
Wie viel Sie die private Rechtsschutzversicherung kostet, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Neben persönlichen Merkmalen ziehen Versicherer auch vertragliche Vereinbarungen heran, um die Beitragshöhe zu berechnen. Folgende Faktoren beeinflussen die zu zahlenden Versicherungskosten:
Alter
Erwachsene ab 24 Jahre sind nicht mehr im Familientarif abgesichert. Die zu zahlende Beitragshöhe steigt somit.
Beruf
Personen, die einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, ein Studium oder eine Ausbildung begonnen habe, müssen eine eigene Rechtsschutzversicherung abschließen.
Familienstand
Familien können mittels Familienrechtsschutzversicherung dafür sorgen, dass alle Familienmitglieder über einen privaten Rechtsschutz verfügen. Einzeltarife lohnen sich nur für Singles, nicht jedoch für Partner und/oder Kinder.
Zahlungsart
Eine jährliche Zahlungsweise ist – aufgrund des geringeren Verwaltungsaufwandes für den Versicherer – deutlich günstiger als eine monatliche Zahlung.
Selbstbeteiligung
Je höher Sie den Selbstbehalt ansetzen, desto niedriger ist in der Regel die Prämie. Viele Versicherer verzichten auf den Selbstbehalt, wenn Sie sich zur Erstberatung an einen Partner-Anwalt der Versicherung wenden.
Tarif
Je geringer der Leistungsumfang Ihrer Versicherung ist, desto geringer sind auch die Kosten. Schließen Sie ihre Rechtsschutzversicherung jedoch nicht nur anhand der Kosten ab – denn gute Leistungsmerkmale sind entscheidend!
Experten-Tipp:
„Suchen Sie nach einem auf Medizinrecht spezialisierten Anwalt, kann Ihnen Ihre Versicherung oft behilflich sein. Viele Rechtsschutzversicherungs-Anbieter bieten Ihnen günstigere Konditionen, wenn Sie die Partneranwälte des Unternehmens konsultieren. Das bedeutet zum Beispiel, dass diese auf eine Selbstbeteiligung verzichten.“
Kommt es häufig zu Behandlungsfehlern?
Was ist ein Behandlungsfehler?
Ärzte sowie Zahnärzte müssen medizinische Behandlungen nach den aktuellen Grundsätzen und Regeln der Medizin durchführen. Tun sie dies nicht, liegt ein Behandlungsfehler vor. Behandlungsfehler können bei der medizinischen Versorgung, bei der Behandlungsaufklärung oder auch bei der Diagnosestellung auftreten.
Behandlungsfehler sind keine Seltenheit
Im Jahr 2020 wurden rund 9.000 Behandlungsfehlergutachten gemeldet. Bei etwa der Hälfte der Fälle hat sich der Verdacht auf einen Behandlungsfehler bestätigt. Somit hatten ca. 4.000 Patienten Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld. Die anderen Personen, deren Behandlungsfehler nicht als solcher anerkannt wurde, konnten kein Schmerzensgeld geltend machen. In der Tabelle sehen Sie, welchen Fachgebieten gemäß Medizinischem Dienst am häufigsten Behandlungsfehler vorgeworfen werden.
Fachgebiet | Quote |
Orthopädie und Unfallchirurgie | 35 % |
Innere Medizin und Allgemeinmedizin | 9 % |
Frauenheilkunde und Geburtshilfe | 5 % |
Allgemein- und Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraums) | 4 % |
Zahnmedizin | 10 % |
Pflege | 5 % |
Weitere Fachgebiete | 32 % |
Wie können Betroffene im Schadensfall vorgehen?
Zuständige Anlaufstelle finden
Wer einen Behandlungsfehler vermutet, sollte sich zunächst an seinen behandelnden Arzt wenden und ein klärendes Gespräch suchen. Passierte der Fehler im Krankenhaus, sind die Klinikleitung oder die Patientenbeschwerdenstelle der Klinik Anlaufstellen.
Bringt dies keinen Erfolg, steht gesetzlich Versicherten der Weg zu ihrer Krankenkasse offen. Über den medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) können sie ein Sachverständigengutachten anfordern. Für den Patienten ist dies kostenlos. Privatversicherte können sich an die Schlichtungs- und Gutachterkommissionen der Ärztekammern wenden.
Bestätigung des Behandlungsfehlers abwarten
Wird der Behandlungsfehler bestätigt, hat der Patient gute Aussichten, dass er dagegen vorgehen kann. Dazu muss er aber einen objektiv feststellbaren Schaden erlitten haben und es muss einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Schaden und Fehler geben.
Rechtsschutzversicherung frühzeitig informieren
Ein auf Medizin- und Patientenrecht spezialisierter Rechtsanwalt kann Betroffene anschließend über mögliche rechtliche Schritte beraten. Wer eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hat, informiert diese idealerweise frühzeitig über den Verdacht eines Behandlungsfehlers im Bereich Medizinrecht, um die Kostenübernahme sicherzustellen.
Entschädigung einfordern
Welche Art von Entschädigung gezahlt wird, ist abhängig von der Schwere des Behandlungsfehlers und der Situation des Patienten. Immateriellen Schadensersatz bzw. Schmerzensgeld erhalten Geschädigte dann, wenn der Behandlungsfehler zu einer dauerhaften Einschränkung der Gesundheit führt. Die Höhe hängt dabei von der Schwere der Verletzung ab. Der Patient wird dagegen materiell entschädigt, wenn es durch den Behandlungsfehler zu hohen Folgekosten wie zum Beispiel Verdienstausfall kommt.
Verjährungsfrist für Behandlungsfehler beachten
Ärztliche Behandlungsfehler verjähren in der Regel nach drei Jahren. Die Frist beginnt jedoch erst, wenn Patienten feststellen oder erfahren, dass ein Arztfehler vorliegen könnte. Der Behandlungszeitpunkt und der Fristbeginn können daher sogar mehrere Jahre auseinanderliegen. Spätestens nach 30 Jahren verfallen aber alle Schadensersatzansprüche.
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Rechtsschutzversicherung für Ärzte
Rechtsstreit finanziell absichern
Ärzten kann es schnell passieren, dass ihnen ein Behandlungsfehler vorgeworfen wird. Hohe Kosten für Anwalt und Gericht sind die Folge, die der Arzt ohne entsprechende Rechtsschutzversicherung selbst begleichen muss. Es gibt einige Versicherungsgesellschaften, die Medizinern maßgeschneiderten Schutz anbieten. Eine Rechtsschutzversicherung für Ärzte sollte folgende Kosten abdecken:
Anstellungsart bestimmt Rechtsschutz
So vielfältig wie der Arztberuf ist auch dessen Absicherung. Besonders im Medizinbereich können Rechtsstreitigkeiten einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Um bestens abgesichert zu sein, sollten Ärzte den Rechtsschutz an Ihre Fachrichtung anpassen und auch Fachbereichswechsel in der Police berücksichtigen lassen. Auch empfiehlt es sich, die Art des Anstellungsverhältnisses in die Überlegung zur Rechtsschutzversicherung mit einzubeziehen. Denn angestellte Ärzte haben einen anderen Rechtsschutzbedarf als selbstständige Ärzte.
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Die geeignete Rechtsschutzversicherung zu finden, die im Bereich Medizinrecht die gewünschten Leistungen anbietet, kann eine Herausforderung sein. Nutzen Sie gerne unseren kostenfreien Tarifrechner, um direkt passende Tarife zu vergleichen und online abzuschließen. Sie haben noch Fragen? Gerne sind Ihnen unsere unabhängigen Experten bei der Suche behilflich, damit Sie genau den Tarif finden, der zu Ihren Lebensumständen passt. Die Beratung ist dabei für Sie stets kostenlos und unverbindlich!
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Fazit
Rechtsstreitigkeiten im Medizinbereich treten häufig auf und zählen zudem zu den teuersten Verfahren. Neben der Verfahrensdauer sind vor allem die vielen Beteiligten wie Sachverständige und Gutachter der Grund für die Kostspieligkeit solcher Rechtssprozesse. Damit Sie Ihr Recht im Medizinbereich dennoch durchsetzen können, empfiehlt sich der Abschluss einer Privatrechtsschutzversicherung. Diese bietet optimalen Schutz vor den Kosten eines Rechtsstreits und gibt Ihnen Rückendeckung, falls Sie Opfer eines Behandlungsfehlers werden. Gerne finden wir gemeinsam mit Ihnen heraus, welcher Tarif der Beste für Sie ist.
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