Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wann und wie Sie die Riester-Rente ausgezahlt bekommen, wie hoch die Auszahlung ausfällt und was Sie bei der Besteuerung beachten sollten.
Inhalt dieser SeiteSo funktioniert die Auszahlung der Riester-Rente
Auszahlung erfolgt automatisch
Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorge, die Sie zusätzlich zu Ihrer gesetzlichen Rente oder Pension erhalten. Die Auszahlung der Riester-Rente erfolgt automatisch über den Anbieter, bei dem Sie die Versicherung abgeschlossen haben. Sie als Versicherter haben einen lebenslangen Anspruch auf diese Zahlungen, unabhängig davon, wie alt Sie werden.
Riester-Sparer sollten sich bereits ein bis zwei Jahre vor Rentenbeginn mit der Auszahlung der Riester-Rente befassen. Lassen Sie sich von Ihrem Anbieter die voraussichtliche Höhe der Rente berechnen.
Auszahlung mit Rentenbeginn
Grundsätzlich wird die Riester-Rente ausgezahlt, wenn die Rente des Riester-Sparers regulär beginnt. Mit welchem Alter Sie die Riester-Rente am frühesten ausgezahlt bekommen können, ist davon abhängig, wann Sie den Vertrag abgeschlossen haben. Durch das Anheben des Renteneintrittsalters durch den Gesetzgeber kam es zu einer Neuregelung in der Riester-Rente:
Auszahlung durch vorzeitige Kündigung?
Eine Riester-Rente vor Rentenbeginn ausgezahlt zu bekommen, ist eigentlich nur durch Kündigung möglich. Wird die Riester-Rente gekündigt, müssen jedoch staatliche Zulagen und Förderungen zurückgezahlt werden. Beides zieht der Anbieter automatisch ab und zahlt den verbleibenden Rest aus. Die ausgezahlte Summe reduziert sich dadurch erheblich. Daher ist es nicht empfehlenswert, einen Riester-Vertrag zu kündigen.
Weitere Informationen zur Kündigung und welche Alternativen empfehlenswerter sind, erfahren Sie hier:
Diese Auszahlungsoptionen haben Sie
Der Grundgedanke der Riester-Rente ist, dass mit ihr die gesetzliche Rentenzahlung im Alter aufgestockt wird. Sie ist also als eine zusätzliche monatliche Rentenzahlung gedacht. Neben der klassischen monatlichen Rentenzahlung gibt es jedoch auch weitere Möglichkeiten der Auszahlung der Riester-Rente:
Monatliche Rentenzahlung
Bei dieser Art der Rentenzahlung wird das Riester-Ersparte – wie auch klassische Rentenbezüge – bis zum Lebensende monatlich ausgezahlt. Diese Variante wird am häufigsten genutzt.
Teilauszahlung und monatliche Rente
Sie können sich bis zu 30 Prozent des Riester-Ersparten bei Renteneintritt und die verbleibende Summe als monatliche Rente auszahlen lassen.
Einmalzahlung (nur bei Kleinbetragsrente)
Die Einmalzahlung ist ein eher selten genutztes Modell. Erlaubt ist sie lediglich dann, wenn sich auf dem Riester-Konto nur sehr kleine Beträge befinden und sich eine monatliche lebenslange Auszahlung nicht lohnt. Die Grenze für diese sogenannte Kleinbetragsrente wird laufend angepasst und lag 2024 bei 35,35 Euro monatlich. Das bedeutet: Reicht das Riester-Ersparte nur aus, um 35,35 Euro oder weniger monatlich auszuzahlen, darf die komplette Riester-Rente auf einen Schlag ausgezahlt werden.
Auszahlungsoptionen
Diese Auszahlungsoptionen haben Sie in der Regel bei den folgenden Riester-Arten:
Riester-Art | Monatliche Auszahlung | Einmalige Teilzahlung + monatliche Rentenzahlung |
---|---|---|
Klassische Riester-Rente | Ja | Ja |
Riester-Banksparplan | Ja | Ja |
Riester-Fondssparplan | Ja | Ja |
Ausnahme: Wohn-Riester
Beim Wohn-Riester kann das Ersparte genutzt werden, um eine Immobilie zur Eigennutzung zu erwerben oder einen altersgerechten Umbau vorzunehmen, Darlehen abzuzahlen beziehungsweise einen Umzug in ein Pflege- oder Altersheim zu finanzieren. Eine Auszahlung im eigentlichen Sinne findet also nicht statt.
Riester-Rente: Was die Höhe der Auszahlung beeinflusst
Wie hoch Ihre Riester-Rente zum Rentenbeginn ausfällt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Laufzeit der Riester-Rente, also die aktive Sparphase, ist der ausschlaggebendste Faktor für die spätere Rentenhöhe. Denn: Je länger Sie die Riester-Rente geführt haben, desto mehr Kapital steckt auch im Riester-Konto.
Klassische Riester-Rente: Das erhalten Sie garantiert
Bei einer klassischen Riester-Rente wird Ihnen eine Rentenzahlung garantiert. Diese setzt sich in der Regel aus folgenden Teilen zusammen:
- Die Summe aller Einzahlungen
- Die Summe aller Zulagen
- Die Verzinsung über den Garantiezins
Die Summe dieser Teile ist Ihnen später als Rentenzahlung sicher. Im Gegensatz zur garantierten Rentenauszahlung ist die prognostizierte Rentenauszahlung nicht sicher, sondern nur wahrscheinlich. Die prognostizierte Rentenzahlung ist das, was der Anbieter anhand objektiver Faktoren, etwa seiner Performance und Gebühren, vorhersagt.
Garantiezins: häufig ein Grund für Verwirrung
Anders als häufig angenommen, ist der Garantiezins nicht der Zins, den der Anbieter zwangsläufig zahlen muss. Tatsächlich kann er auch eine niedrigere Verzinsung ansetzen. Der Garantiezins wird vom Gesetzgeber bestimmt und gibt die maximale Höhe des Zinssatzes an, den der Anbieter seinen Kunden garantieren darf. Der Garantiezins wird nämlich beim Vertragsabschluss festgesetzt und gilt für die gesamte Laufzeit.
Dadurch ergeben sich Unterschiede zwischen den Anbietern der Riester-Rente. Für den Riester-Sparer ist es positiv, wenn der Anbieter einen Zinssatz gewährleistet, der möglichst nah am Garantiezins ist. Das sind für gewöhnlich auch die Riester-Anbieter, die in unabhängigen Tests zur Riester-Rente gute Noten erhalten.
Seit Jahren sinkt allerdings der Garantiezins. Betrug der Garantiezins im Jahr 2003 beispielsweise noch 3,25 Prozentpunkte, hat der Gesetzgeber für 2024 einen Garantiezins von 0,25 Prozentpunkte festgelegt. Anbieter dürfen, was die garantierte Rentenzahlung betrifft, also diese 0,25 Prozentpunkte nicht überschreiten.
Da sich der Garantiezins im Jahr 2002 bei der Einführung der Riester-Rente noch auf einem normalen Niveau bewegte, sind alte Verträge besonders lukrativ. Dafür ist notwendig, dass sie die damals übliche Klausel zum Garantiezins enthalten.
Bei diesen Riester-Modellen gibt es Besonderheiten
Riester-Banksparplan
Der Riester-Banksparplan hat den Vorteil, dass Anleger bereits bei Vertragsabschluss wissen, was sie ausgezahlt bekommen werden. Es erfolgt eine feste Verzinsung. Zudem haben Anleger eine Garantie, dass die Beiträge bei der Auszahlung höher als die Summe aus Einzahlungen und Zulagen sein werden. Heutzutage wird der Banksparplan aber nur noch selten angeboten.
Riester-Fondssparplan
Einzahlungen und Zulagen werden beim Riester-Fondssparplan in Aktien und Fonds investiert. Hier erfolgt eine Beitragserhaltungsgarantie, die dem Riester-Sparer mindestens die eingezahlten Beträge garantiert.
Wie viel Riester-Rente wird derzeit ausgezahlt?
Eine allgemeine Faustregel oder generelle Summe, wie viel Riester-Rente ausgezahlt wird, lässt sich pauschal nicht nennen. Die Riester-Rente betrug im Jahr 2022 aber durchschnittlich 131 Euro (Quelle: Tagesschau).
Warum fällt die Riester-Rente aktuell so gering aus?
In Zukunft werden Riester-Renten durchschnittlich steigen, da über mehr Jahre und gar Jahrzehnte eingezahlt wird und außerdem höhere Zulagen bezogen werden.
Mehr Infos: Staatliche Förderung in der Riester-Rente
Experten-Tipp:
Riester-Rente wechseln? Zeitpunkt beachten
„Bei der Riester-Rente ist es möglich, noch bis zum Beginn der Auszahlungsphase den Anbieter zu wechseln, beispielsweise um einen günstigeren Vertrag abzuschließen. Allerdings gibt es nicht viele Anbieter, die Sparer bei Renteneintritt noch aufnehmen.“
Wie muss die Auszahlung besteuert werden?
Volle Besteuerung der Riester-Rente
Im Gegensatz zur Ansparphase, in der Riester-Sparer unter Umständen Steuervorteile genießen, wird eine voll geförderte Riester-Rente während der Auszahlung im vollen Umfang besteuert. Bei dieser sogenannten nachgelagerten Besteuerung greift der persönliche Steuersatz, der von der Höhe des Einkommens im Rentenalter abhängig ist. Dieser ist im Rentenalter in der Regel geringer als im Erwerbsleben. Wenn Sie sich 30 Prozent Ihres Rentenkapitals zu Beginn der Auszahlphase auszahlen lassen, ist diese Teilauszahlung ebenso voll steuerpflichtig. Beachten Sie, dass die Steuerlast bei einer Teilauszahlung mit späterer reduzierter Rente im Jahr des Rentenbeginns entsprechend hoch wäre.
Gibt es Zeiträume, in denen Sie keine staatliche Förderung für Ihre Riester-Rente erhalten haben, dann werden diese Anteile geringer versteuert. Das ist etwa der Fall, wenn Sie eine mehr als dreijährige Auszeit vom Beruf genommen haben, beispielsweise nach der Geburt eines Kindes, einer vorübergehenden Selbständigkeit oder auch einem längeren Auslandsaufenthalt.
Mehr zur Riester-Rente in der Steuer
Sozialabgaben und Krankenversicherung
Die allermeisten Riester-Rentner müssen keine Sozialabgaben auf die Auszahlung der Riester-Rente leisten. Dies gilt für Rentner, die in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert oder privat krankenversichert sind. Wer eine Riester-Rente im Rahmen einer betrieblichen Altersvorsorge abgeschlossen hat und/oder freiwillig gesetzlich krankenversichert ist, muss jedoch rund 17 Prozent der Auszahlungssumme für Kranken- und Pflegeversicherung aufwenden.
Auszahlung der Riester-Rente in besonderen Situationen
In den vorangegangenen Kapiteln haben wir Ihnen dargestellt, wie die Riester-Rente normalerweise ausgezahlt wird. Im Folgenden erfahren Sie nun, was es bei der Auszahlung der Riester-Rente in besonderen Situationen zu beachten gibt:
Riester-Rente und Grundsicherung
In der Einzahlphase ist die Riester-Rente pfändungssicher und wird nicht auf staatliche Transferleistungen, wie Bürgergeld, angerechnet. Beginnt allerdings die Auszahlung der Riester-Rente, ändert sich dies jedoch. Beachten Sie dazu die folgenden Punkte:
Riester-Rente im Ausland
Leben Sie während der Auszahlphase der Riester-Rente im EU-Ausland, können Sie die Riester-Rente problemlos beziehen. Sie müssen keine Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen. Außerhalb der Europäischen Union werden Förderung und Zulagen zurückgefordert.
Ausführliche Informationen, wann Sie im Ausland die Riester-Förderung behalten können und wie es mit der Rentenzahlung aussieht, lesen Sie hier:
Riester-Rente für Hinterbliebene
Normalerweise endet die Auszahlung der Riester-Rente sofort, wenn der Versicherte stirbt. Es kann aber vertraglich geregelt werden, dass die Riester-Rente an Hinterbliebene ausgezahlt wird.
War der Verstorbene älter als 85 Jahre, gilt die Riester-Rente als ausgeschöpft und es wird keine Rente mehr im Rahmen der Rentengarantiezeit oder Restkapitalabfindung ausgezahlt.
Mehr Infos: Riester-Rente im Todesfall
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