139468

Was kostet eine private Kranken­versicherung?

Foto von Swantje Niemann
Zuletzt aktualisiert am

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kosten einer privaten Kranken­versicherung hängen nicht von Ihrem Einkommen ab.
  • Stattdessen sind Ihr Alter, Ihre Gesundheitsrisiken und der gewünschte Leistungsumfang ausschlaggebend.
  • Sie können sich in einem Einsteigertarif ab 165 € pro Monat versichern.

Das erwartet Sie hier

Was eine private Kranken­versicherung kostet und wie Sie Kosten sparen können (inklusive Beispiele).

Inhalt dieser Seite
  1. Kostenfaktoren der PKV
  2. Kostenbeispiele
  3. So können Sie Kosten senken
  4. Kostenentwicklung

Wovon hängen die Kosten der privaten Kranken­versicherung ab?

Icon Taschenrechner

Kosten unabhängig vom Einkommen

Anders als in der gesetzlichen Kranken­versicherung berechnen sich die Kosten einer privaten Kranken­versicherung nicht auf Grundlage des Einkommens. Daher können insbesondere Beamte und Personen mit einem hohen Einkommen durch den Abschluss einer privaten Kranken­versicherung sparen und das sogar, wenn sie deutlich umfassendere Leistungen vereinbaren, als sie in der gesetzlichen Versicherung erhalten würden. Allerdings bedeutet dies auch, dass die Kosten nicht wieder sinken, wenn man weniger verdient. Zudem ist keine kostenfreie Mit­versicherung von Familienmitgliedern möglich.


Kostenfaktoren der privaten Kranken­versicherung

Vielmehr spielen die folgenden Faktoren eine große Rolle:

  • Tarif und Leistungsumfang (welche Zusatzleistungen sind wichtig für Sie?)
  • Arbeitsverhältnis (angestellt, selbständig, Beamter, Student)
  • Eintrittsalter (Je jünger, desto günstiger)
  • Gesundheitszustand (Chronische Erkrankungen, Vor­erkrankungen)

Einsteigertarife der privaten Kranken­versicherung entsprechen in ihrem Leistungsumfang ungefähr dem Niveau der gesetzlichen Kranken­versicherung und sind dementsprechend günstig. Bei Premiumtarifen hingegen ist der Leistungsumfang nach oben hin offen und dementsprechend auch die Kosten.

So setzen sich die Kosten der privaten Kranken­versicherung zusammen

  • Der Risikoanteil dient der Finanzierung der Krankheits­kosten
  • Der Verwaltungskostenanteil geht an das Versicherungs­unternehmen
  • Der Sparanteil soll verhindern, dass die Kosten im Alter übermäßig steigen
Icon Kreisdiagramm

Arbeitgeberzuschuss

Die Kosten der privaten Kranken­versicherung reduzieren sich dadurch, dass viele Versicherte sie nicht allein tragen müssen: Angestellte haben einen Anspruch auf einen Arbeitgeberzuschuss zu ihrer privaten Kranken- und Pflege­versicherung. Dieser entspricht im Regelfall dem Zuschuss, den sie mit einer gesetzlichen Versicherung erhalten würden. Rentner werden von ihrem Renten­versicherungsträger bezuschusst und Beamte erhalten Beihilfe.

Kosten der privaten Kranken­versicherung: Beispiele

Das kann die private Kranken­versicherung kosten

Rechenbeispiel

  • Arbeitsverhältnis: Angestellter
  • Eintrittsalter: 30 Jahre
  • Bruttojahreseinkommen: 67.000 €
  • Vor­erkrankungen oder andere gesundheitliche Einschränkungen: Keine
Günstigstes AngebotEffektivbeitrag pro Monat*
Einstiegstarif164,86 €
Komforttarif182,97 €
Premiumtarif265,81 €
*abzüglich Arbeitgeberzuschuss, inkl. 10%-Altersrückstellungen und Pflege­versicherungsbeitrag

Zum Vergleich: Für die gesetzliche Kranken­versicherung inklusive Pflegepflicht­versicherung würde unser Musterkunde mit seinem Einkommen im Bundesland Berlin 468,04 Euro pro Monat zahlen (Arbeitgeberanteil bereits abgezogen).


Weitere Kostenbeispiele

AlterBerufKinderKosten pro Monat*
29 Jahreangestelltab 165 €
29 Jahreselbständigab 330 €
29 Jahreverbeamtetab 257 €
40 Jahreselbständigab 423 €
40 Jahreverbeamtetab 286 €
40 Jahreverbeamtet2 Kinderab 216 €
50 Jahreselbständigab 572 €
50 Jahreverbeamtetab 341 €
50 Jahreverbeamtet2 Kinderab 256 €
*abzüglich Arbeitgeberzuschuss oder Beihilfe, inkl. 10%-Altersrückstellungen und Pflege­versicherungsbeitrag

So können Sie die Kosten der privaten Kranken­versicherung reduzieren

Icon Sparschwein

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Versicherungsprämie der privaten Kranken­versicherung zu senken, sowohl beim Abschluss der Versicherung als auch nachträglich. Darunter sind:

  • Risikozuschläge überprüfen lassen: Wer aufgrund einer Erkrankung Risikozuschläge in seinem Vertrag vereinbart hat und wieder gesund ist, der kann eine Reduzierung oder Streichung dieser Zuschläge überprüfen lassen. Ob und in welchem Umfang Risikozuschläge gestrichen werden, hängt jedoch immer von der genauen Diagnose und dem individuellen Risiko ab.
  • Tarifwechsel beim gleichen Anbieter: Auch kann der Tarif der privaten Krankenversicheruung innerhalb des Angebots des Anbieters gewechselt werden. Hierbei ist aber zu beachten, dass günstigere Tarife in der Regel mit geringeren Leistungen einhergehen. Mehr zu den Wechselmöglichkeiten lesen Sie hier: PKV wechseln.
  • Eine Selbst­beteiligung senkt den Beitrag deutlich. Ob eine solche Vereinbarung sinnvoll ist, muss jedoch immer im Einzelfall betrachtet werden. Dabei sollte bedacht werden, dass bei jeder anstehenden Behandlung ein Teil aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Zudem kann die Selbst­beteiligung einer privaten Kranken­versicherung, anders als die eigentlichen Beiträge, nicht als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden. Beachten Sie auch, dass eine einmal vereinbarte Selbst­beteiligung nicht ohne Gesundheitsprüfung gesenkt werden kann.
  • Reduzierung bestimmter Leistungen: Sie können beispielsweise beeinflussen, wie hoch das Krankentagegeld oder die Kostenerstattung für den Zahnersatz sein soll. Ebenso können Sie bestimmen, ob Sie unbedingt immer eine wahlärztliche Behandlung brauchen oder Sie können sich mit der Kranken­versicherung auf einen Hausarzt einigen und so Beiträge sparen.
  • Beitragsrückerstattung: Werden Sie innerhalb eines Versicherungsjahres nicht krank oder nehmen keine Leistungen in Anspruch, gibt es oft eine Rückerstattung der Beiträge. Beachten Sie dabei jedoch unter anderem, dass Beitrags­rückerstattungen in der Steuererklärung mit den Beitrags­zahlungen verrechnet werden. Mehr dazu erfahren Sie hier: Beitragsrückerstattung in der PKV.

Achten Sie nicht nur auf die Kosten

Es ist wichtig, dass Sie eine Versicherung wählen, die Sie auch langfristig gut bezahlen können. Die Kosten Ihrer Versicherung sollten jedoch nicht das einzige wichtige Kriterium sein. Ebenso wichtig oder wichtiger ist, dass Sie die Leistungen erhalten, die Ihnen wichtig sind. Eine hohe Selbst­beteiligung kann ein Nachteil sein, wenn sie Sie davon abhält, sinnvolle medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen.

So entwickeln sich die Kosten der privaten Kranken­versicherung

Icon Graph

Beitragsanpassungen

In der privaten Kranken­versicherung finden sogenannte Beitragsanpassungen statt, um steigende Behandlungskosten auszugleichen. In den Jahren 2013 bis 2023 sind die Beiträge der privaten Kranken­versicherung um durchschnittlich etwa 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen.


Kosten der privaten Kranken­versicherung im Alter

Weil sich die private Kranken­versicherung nicht dem Einkommen anpasst, kann die private Kranken­versicherung im Alter zur finanziellen Belastung geben. Es gibt jedoch verschiedene Mechanismen wie zum Beispiel Beitragsrückstellungen, die privat versicherte Personen im Alter entlasten.

Icon Kalender

Icon Rettungsring

Sozialtarife

Für Personen, welche die Kosten ihrer privaten Kranken­versicherung nicht zahlen können, gibt es Sozialtarife, in denen die Kosten, aber auch die Leistungen gedeckelt sind. Es gibt drei Arten von Sozialtarifen:

Was kostet eine private Kranken­versicherung für Sie?

Ihr kostenfreies Angebot wird passgenau von unseren mehrfach ausgezeichneten Experten für Sie erstellt.

Die häufigsten Fragen zu den Kosten der privaten Kranken­versicherung

Wie viel kostet die private Kranken­versicherung?

lesen

Die Kosten der privaten Kranken­versicherung hängen davon ab, welche Leistungen Ihnen wichtig sind, wie alt Sie beim Abschluss der Versicherung sind und welche Vor­erkrankungen und gesundheitlichen Risiken Sie mitbringen. Die Kosten unterscheiden sich daher je nach Tarif und Kunde sehr stark. Ein junger Angestellter, dem ein Einstiegstarif reicht, kann sich beispielsweise ab 165 Euro (Arbeitgeberzuschuss schon abgezogen) versichern, ein Selbständiger, der Wert auf eine leistungsstarken Tarif legt, kann dagegen beispielsweise durchaus mehr als 600 Euro pro Monat ausgeben.

Was kostet eine günstige private Kranken­versicherung?

lesen

Bei einem Einstiegstarif betragen die Effektivkosten abzüglich des Arbeitgeberanteils ab 164,85 Euro.

Wie viel spart man durch eine private Kranken­versicherung?

lesen

Wie viel Sie durch eine private Kranken­versicherung sparen, hängt von Ihrem Gesundheitszustand und Ihrem Einkommen ab. Wer ein hohes Einkommen hat und sich günstig privat versichern kann, spart jeden Monat mehrere hundert Euro. In unserem Beispiel spart unsere Beispielperson selbst mit einem Premiumtarif noch 200 Euro im Vergleich zur gesetzlichen Kranken­versicherung.

Wie teuer ist eine private Kranken­versicherung im Alter?

lesen

Wie viel die private Kranken­versicherung im Alter kostet, hängt unter anderem stark vom Eintrittsalter und vom Leistungsumfang ab. Prinzipiell gilt, dass die Versicherungsprämien der privaten Kranken­versicherung aufgrund von Beitragsanpassungen tendenziell steigen. Über den Verlauf von 30 Jahren kann sich die ursprüngliche Versicherungsprämie durchaus verdoppeln. Allerdings reduzieren Altersrückstellungen den Anstieg der Kosten. Hinzu kommt, dass Rentner, die in die gesetzliche Renten­versicherung eingezahlt haben, von dieser einen Zuschuss erhalten, welcher den Arbeitgeberzuschuss ersetzt.

Haben Sie alles gefunden?

Schnelle Frage, Kritik oder Feedback?

Wir helfen Ihnen gerne. Professionelle Beratung von echten Menschen. Rufen Sie uns zum Ortstarif an oder schreiben Sie uns per E–Mail.

Foto von Katharina Burnus
Katharina Burnus
Ihre Ansprechpartnerin
Erfahrungen & Bewertungen zu transparent-beraten.de GmbH