Das erwartet Sie hier
Welche Möglichkeiten es gibt, einen Kredit ohne Einkommen oder Einkommensnachweis zu bekommen.
Inhalt dieser SeiteDas Wichtigste in Kürze
Kredit ohne Einkommen oder Gehaltsnachweis: geht das überhaupt?
Ohne Arbeit nicht möglich
Ein eigenständiger Kredit ganz ohne Einkommen oder Rückzahlungsfähigkeit ist in Deutschland nicht legal möglich. Dies liegt daran, dass Banken die Kreditbewilligung auf Zahlen und Fakten basieren. Wer aufgrund von zu geringem oder fehlendem Einkommen die Zahlungsfähigkeit nicht nachweisen kann, droht, in eine Schuldenfalle zu geraten oder einen Kredit nicht zurückzahlen zu können. Dies wollen Banken vermeiden.
Als einkommenslos im Sinne der Kreditvergabe gelten Personen, die aktuell kein eigenes Geld aus Arbeit oder vergleichbaren Quellen beziehen, und auch keine regelmäßigen Ersatzeinnahmen wie Rente, Mieteinnahmen oder Unterhalt nachweisen können. Dazu zählen etwa:
- Studierende ohne Nebenjob und ohne anderer Förderung
- Erwerbslose ohne Bürgergeld
- Menschen in Ausbildung ohne Ausbildungsvergütung
- Personen im Überbrückungszeitraum ohne Sozialleistungen
- Personen mit laufender Privatinsolvenz
Für diese Personen gibt es nur zwei Alternativen: das Jobcenter-Darlehen, sofern eine unaufschiebbare Notlage vorliegt, oder ein Kredit mit Bürge, falls ein Bürge vorhanden ist.
Ohne Gehaltsnachweis möglich
Dagegen gibt es Möglichkeiten, einen Kredit zu erhalten, selbst wenn kein regelmäßiges Gehalt vorliegt. Wenn zwar kein klassischer Gehaltsnachweis vorliegt, aber dennoch regelmäßige Einnahmen existieren, kann man einen Kredit über bestimmte spezielle Kreditarten erhalten. Vorausgesetzt, Sie können Ihre Zahlungsfähigkeit durch andere Unterlagen belegen.
Das betrifft unter anderem:
- Selbständige und Freiberufler (mit Steuerbescheiden oder Kontoauszügen)
- Studierende mit BAföG, Stipendium oder elterlicher Unterstützung
- Rentner mit Altersrente oder Witwenrente
- Bürgergeld- oder Sozialhilfe-Empfänger
- Menschen mit passivem Einkommen (z. B. Mieteinnahmen, Unterhalt)
Diese Spezialkredite sind möglich
Voraussetzungen und alternative Nachweise
Statt eines Gehaltsnachweises akzeptieren viele Banken und Vermittler alternative Unterlagen, die Ihre finanzielle Zuverlässigkeit dokumentieren. Entscheidend ist, dass Ihre Bonität trotzdem nachvollziehbar ist.
Diese sechs Voraussetzungen sollten Sie erfüllen
Ein Kredit ohne Gehaltsnachweis ist möglich – aber nur, wenn andere Voraussetzungen erfüllt sind, die die Rückzahlungsfähigkeit glaubhaft belegen.
So funktioniert die Kreditvergabe
Welche Unterlagen kann ich statt eines Gehaltsnachweises vorlegen?
Die folgende Liste zeigt mögliche Alternativen zum klassischen Einkommensnachweis. Je mehr Belege Sie einreichen können, desto höher sind Ihre Chancen:
Alternative Unterlage | Wird oft akzeptiert bei | Relevant für |
---|---|---|
Aktuelle Kontoauszüge (3–6 Monate) | Minikredit, P2P-Kredit, Kreditvergleichsportale | Alle ohne festen Job, z. B. Studierende, Übergangsphasen |
BAföG-Bescheid, Stipendiennachweis | Studentenkredite, Bildungsdarlehen | Studierende, Auszubildende mit Förderbezug |
Rentenbescheid (gesetzlich/privat) | Kredit für Rentner | Rentner |
Nachweis über Kindergeld/Unterhalt | Haushaltsfinanzierung, Minikredite | Eltern, Alleinerziehende, Menschen mit familiärer Unterstützung |
Leistungsbescheid vom Jobcenter (Bürgergeld) | Jobcenter-Darlehen, Kredit mit Bürgen | Erwerbslose, Bürgergeld-Empfänger |
Steuerbescheid | P2P-Kredit, Kredit über freie Plattformen | Selbständige, Freiberufler |
Mietverträge/Nachweis über Mieteinnahmen | Kredit auf Basis von Vermietungseinkünften | Vermieter, Personen mit Nebeneinnahmen |
Bürgschaftserklärung oder Vollmacht | Kredit mit Bürgen oder Mitantragsteller | Alle ohne eigenes Einkommen, z. B. Schüler, Menschen in Umschulung |
Stellen Sie Ihre Unterlagen geordnet zusammen, idealerweise digital als PDF, und reichen Sie diese bei der Kreditanfrage direkt mit ein. Je transparenter Ihre Situation ist, desto eher wird Ihre Bonität positiv bewertet.
Diese Spezialkredite sind ohne Einkommensnachweis möglich
Vergleich: Diese vier Optionen gibt es
Minikredit | P2P-Kredit | Kredit mit Bürgen | Jobcenter-Darlehen | |
---|---|---|---|---|
Kreditsumme | 100–3.000 € | 1.000–25.000 € | 1.000–50.000 € | individuell, meist bis 1.500 € |
Laufzeit | 15 Tage – 6 Monate | 12–84 Monate | 12–120 Monate | bis zur vollständigen Rückzahlung |
Zinsen | 15–20 % | 4,5–15 % | ab 3 % | 0 % |
Voraussetzungen | Kontoauszüge, Ausweis, Bonität | Online-Profil, alternative Nachweise, keine harten Schufa-Einträge | Bürgschaft, stabile Bonität des Bürgen | Bürgergeld-Bezug, Notlage, Zweckbindung |
Geeignet für | Studierende, Azubis, kurzfristiger Engpass | Selbständige, Freiberufler, Projektfinanzierung | Personen ohne eigenes Einkommen, mit Unterstützung | Empfänger von Bürgergeld oder Grundsicherung |
Besonderheiten | Schnelle Auszahlung, oft Zusatzkosten für Express-Optionen | Kreditvergabe durch private Anleger (Crowdlending) | Bessere Konditionen durch Bürgschaft möglich | Antrag direkt beim Jobcenter, zweckgebunden |
Minikredit
Minikredite sind kurzfristige Kleindarlehen, die vor allem in finanziellen Engpässen helfen sollen – etwa für unerwartete Reparaturen, medizinische Kosten oder Umzüge. Die Kreditsumme liegt meist zwischen 100 und 3.000 Euro. Die Beantragung ist unkompliziert, oft volldigital und binnen 24 bis 72 Stunden abgeschlossen. Die Rückzahlung erfolgt jedoch oft in wenigen Wochen oder Monaten und die Zinskosten sind hier am höchsten.
P2P-Kredit (Kredit von Privatpersonen)
Bei P2P-Kredite („Peer-to-Peer“, auch Crowdlending genannt) erhalten Sie das Geld nicht von einer Bank, sondern von Privatpersonen. Statt nur auf Gehaltsnachweise zu schauen, bewerten diese Anbieter ein Gesamtprofil: Dazu zählen Kontoauszüge, Bescheide, Steuerunterlagen oder persönliche Beschreibungen der Finanzsituation. Die Zinsen richten sich nach dem geschätzten Risiko – je instabiler die Bonität, desto teurer der Kredit. Dafür ist die Hürde für Selbständige, Projektfinanzierer oder junge Gründer oft niedriger als bei herkömmlichen Banken.
Kredit mit Bürgen
Wenn Sie selbst keine ausreichende Bonität oder kein nachweisbares Einkommen haben, kann ein Kredit mit Bürgen oder zweitem Antragsteller eine Lösung sein. Die kreditgebende Bank prüft dabei in erster Linie die finanzielle Leistungsfähigkeit des Bürgen – nicht Ihre eigene. Voraussetzung: Der Bürge muss ein regelmäßiges Einkommen, eine saubere Schufa und keine bestehenden Kreditschulden haben. Der Bürge haftet im Ernstfall vollständig.
Jobcenter-Darlehen (bei Bürgergeld)
Wenn Sie Bürgergeld (vormals Hartz IV) beziehen, können Sie beim zuständigen Jobcenter ein zinsloses Darlehen beantragen – etwa für eine defekte Waschmaschine, Mietkaution oder dringend benötigte Möbel. Das Darlehen wird nicht bar ausgezahlt, sondern zweckgebunden überwiesen oder direkt mit dem Verkäufer abgerechnet. Die Rückzahlung erfolgt in kleinen monatlichen Raten, meist 5 Prozent der Regelleistung. Es erfolgt keine Schufa-Prüfung, da es sich um eine Sozialleistung handelt – und es wird auch kein Eintrag bei der Schufa hinterlegt. Voraussetzung ist ein formloser, schriftlicher Antrag mit Begründung und ggf. Belegen.
Mehr Informationen zum Jobcenter-Darlehen
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Die häufigsten Fragen zum Thema Kredit ohne Einkommensnachweis
Kann man einen Kredit ohne Einkommen bekommen?
Ein Kredit ohne Einkommen ist grundsätzlich nicht möglich. Banken müssen einschätzen können, ob der Antragsteller in der Lage ist, den Kredit auch zurückzuzahlen. Bei einer Ablehnung durch die Bank gibt es jedoch Alternativen, wie einen Privatkredit oder einen zweiten Antragsteller.
Wie viel Kredit bekommt man ohne Einkommen?
Welche Kreditsumme bei der Antragstellung gewährt wird, hängt vorrangig von der eigenen Bonität ab. Ist kein Einkommen oder Einkommensnachweis vorhanden, erschwert dies die Situation. Generell gilt: Eine kleinere Summe wie 500 Euro oder 1.000 Euro erhalten Leute ohne Einkommen leichter als eine hohe Summe.
Wie bekomme ich einen Kredit ohne Job?
Wer Arbeitslosengeld oder Bürgergeld bezieht, hat die Option, einen Kredit vom Arbeitsamt zu bekommen. Dieser ist jedoch zweckgebunden und wird in der Regel nur für Notfälle, die mit der Wohnsituation zu tun haben, gewährt. Andere Wege, ohne Job einen Kredit zu bekommen, ist ein Kredit von Privatpersonen oder die Antragstellung mit einem zweiten Kreditnehmer oder einem Bürgen.
Was zählt als Einkommensnachweis?
Der klassische Einkommensnachweis besteht in der Regel aus der monatlichen Lohnabrechnung. Relevant sind weitere Nachweise, die gerade für Angestellte in der Probezeit wichtig sind:
- Gehaltsabrechnungen
- Arbeitsvertrag mit Gehaltsangabe
- Kontoauszüge mit Gehaltseingang
- Einkommensbescheinigung des Arbeitgebers
Einkommen bedeutet jedoch nicht gleich Gehalt. Es gibt auch andere Einnahmequellen, die Kreditgebern eine gewisse Bonität zusichern:
- Einkommensteuerbescheid oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung
- Rentenbescheid
- BAföG-Bescheid
- Kindergeldbescheinigung
- Nachweis zu Sozialleistungen
- Nachweis für Einnahmen aus Vermietung, Verpachtung oder Kapitalanlagen
Können Rentner einen Kredit bekommen?
Das Einkommen von Personen im Rentenalter besteht zumeist nur aus dem Erhalt der gesetzlichen Rente. Einer Arbeit gehen Rentner meistens nicht nach. In den meisten Fällen ist ein Kredit dennoch möglich – der Rentenbescheid dient hier als Einkommensnachweis. Ob man einen Kredit erhält, hängt bei Rentnern neben der Höhe der Rente entscheidend vom Alter ab: Je älter man ist, desto höher das Risiko für die Bank, dass man erkrankt oder verstirbt, bevor der Kredit abbezahlt wird.
Können Arbeitslose einen Kredit bekommen?
Wer Arbeitslosengeld beziehungsweise Bürgergeld bezieht, kann in Notsituationen auf einen Kredit der Bundesagentur für Arbeit, das sogenannte Jobcenter-Darlehen hoffen. Dies ist der Fall, wenn grundlegende Bedürfnisse bedroht sind, zum Beispiel der Wohnbereich. In anderen Fällen müssen Arbeitslose meist auf Alternativen wie einen Mitantragsteller oder einen Kredit von privat zurückgreifen, hier das eigene Einkommen grundsätzlich fehlt.
Was ist ein „Hausfrauenkredit“?
Die veraltete Bezeichnung „Hausfrauenkredit“ meint prinzipiell einen Kredit, den eine Person aufnimmt, die zu Hause bleibt und sich um Familie, Kinder und Haushalt kümmert. In der Regel erhalten diese Personen kein Gehalt – der Partner schon. Daher können Hausfrauen und Hausmänner einen Kredit mit ihrem Partner als zweiten Antragsteller aufnehmen.
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