Kombination Riester-Rente und Berufs­unfähigkeits­versicherung Riester-Rente und BU kombinieren? Pro & Contra (2024)

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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Abschluss einer Riester-Rente kann eine Berufs­unfähigkeits­versicherung integriert werden.
  • Im Fall einer Berufs­unfähigkeit werden Ihre Beiträge zur Riester-Rente vom Versicherer gezahlt.
  • Allerdings hat die Kombination aus Riester-Rente und Berufs­unfähigkeits­versicherung auch erhebliche Nachteile: Sie ist sehr inflexibel und stellt keine vollwertige Absicherung bei Berufs­unfähigkeit dar.

Das erwartet Sie hier

Wie Sie Riester-Rente und Berufs­unfähigkeits­versicherung kombinieren können und welche Nachteile Sie dabei beachten sollten.

Inhalt dieser Seite
  1. BU Versicherung oder BU Zusatz­­versicherung
  2. Riestern mit Berufs­unfähigkeitszusatz­­versicherung
  3. Vorteile und Nachteile
  4. Fazit

Berufs­unfähigkeitsver­siche­rung oder Berufs­un­fähig­keits­zusatz­ver­siche­rung

Eine private Berufs­unfähigkeits­versicherung (BU) gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt. Bei Berufs­unfähigkeit aus gesund­heitlichen Gründen zahlt die Versicherung eine monatliche Rente. Bei einer klassischen Berufs­unfähigkeits­versicherung mit separater Police kann der Versicherungsnehmer die Höhe dieser Rente innerhalb bestimmter Grenzen selbst bestimmen, so dass er gegen die finanziellen Folgen einer Berufs­unfähigkeit durch Krankheit oder Unfall relativ umfassend abgesichert ist.


Kombi-Produkte mit BU

Neben den Einzelpolicen für die Berufs­unfähig­keits­­versicherung bieten die Ver­sicherungs­gesell­schaften auch Kombi-Produkte an, die es ermöglichen, den Schutz durch eine BU mit anderen Vorsorge­­versicherungen – einer Renten­­versicherung, einer Risiko­lebens­­versicherung oder einer Kapital­lebens­­versicherung – zu kombinieren.

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Auch im Rahmen einer betrieblichen Alters­vorsorge kann das Risiko einer Be­rufs­un­fähig­keit abgesichert werden. Die Berufs­unfähig­keits­­versicherung wird in diesem Fall als sogenannte Berufs­unfähig­keits­zusatz­­versicherung (BUZ) vertrieben. Ob ein solches Versicherungs­modell sich lohnt oder ob der Abschluss von zwei eigenständigen Ver­sicherungen besser ist, kann nur individuell entschieden werden.

Was mit Ihrem Riester-Vertrag passiert, wenn Sie berufsunfähig werden, erfahren Sie in diesem Ratgeber:

Riester-Rente bei Berufs­unfähigkeit

Eingeschränkte Wahl­möglich­keiten bei einer BUZ

Auf den ersten Blick erscheint es so, als ob Versicherungsnehmer durch eine BUZ doppelten Schutz erwerben. Sie versichern ihre berufliche Tätigkeit und sorgen gleichzeitig für das Rentenalter oder ihre Angehörigen vor. Jedoch sind solche Kombi-Versicherungen mit einigen Einschränkungen verbunden.

Ausschlaggebend für die Gestaltung des Versicherungspaketes ist die Haupt­­versicherung – also die Renten- oder Lebens­versicherung. Bei der Auswahl der Berufs­unfähigkeitszusatz­versicherung sind die Versicherten auf das Angebot und die Konditionen des Ver­sicherungs­unter­nehmens angeboten. Falls die Haupt­­versicherung zu einem späteren Zeitpunkt gekündigt werden soll, ist auch die Berufs­unfähig­keits­zusatz­­versicherung von der Kündigung getroffen. Die bisher dafür gezahlten Beiträge gehen vollständig verloren.

Riester-Rente mit Berufs­unfähig­keits­zusatz­ver­siche­rung

Die Riester-Rente ist ein Versicherungsprodukt, zu welchem Sie als Zusatzleistung die Berufs­unfähig­keits­­versicherung hinzuwählen können. Wie sich die Leistungen der BUZ (Berufs­unfähigkeitszusatz­versicherung) genau gestalten, hängt vom Anbieter und vom spezifischen Produkt ab. Die Beitragsaufteilung für einen solchen Kombi-Vertrag ist jedoch klar geregelt.

So funktioniert die Riester-Rente normalerweise

Für die Riester-Rente selbst gilt, dass Versicherte die staatliche Riester-Förderung – Zulagen und Steuervergünstigungen – in vollem Umfang in Anspruch nehmen können, wenn pro Jahr mindestens vier Prozent ihres Bruttoeinkommens in einen Riester-Sparvertrag fließen. Der Mindest­betrag für Geringverdiener beträgt 60 Euro jährlich. Alles, was Sie einzahlen zuzüglich der Zulagen fließt komplett in Ihr Riester-Guthaben. Dieses wird bei Renteneintritt zusammen mit eventuell erwirtschafteten Überschüssen ausgezahlt.

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So funktioniert die Riester-Rente mit Berufs­unfähigkeits­zusatz­versicherung

Wenn eine Riester-Rente mit einer Berufs­unfähigkeitszusatz­versicherung kombiniert wird, gehen 15 Prozent Ihres eingezahlten Beitrags in den Berufs­unfähig­keits­schutz und 85 Prozent in das Riester-Guthaben. Was den BU-Anteil angeht, ist dies im Vergleich zur klassischen BU relativ wenig. Die spätere Berufs­unfähig­keits­rente aus einem solchen Kombi-Produkt fällt daher sehr gering aus. Eine vollwertige Absicherung vor dem Verlust der Berufs­fähigkeit ist mit einer integrierten Riester- und Berufs­unfähig­keits­­versicherung somit nicht verbunden. Zusätzlich wird Ihre spätere Rentenzahlung geschmälert, da nicht der komplette Beitrag in die Riester-Rente fließt.

Wann ist eine Riester-Rente mit BUZ dennoch sinnvoll?

Trotzdem kann eine Riester-Rente mit einer integrierten Berufs­unfähig­keits­versiche­rung sinnvoll sein. Eine Kombi­nation der Riester-Rente mit einer Berufs­unfähigkeits­versicherung hat das Ziel, die Riester-Rente bei Be­rufs­un­fähig­keit weiter zu besparen. Das bedeutet: Werden Sie berufsunfähig, zahlt der Versicherer für Sie die Beiträge zur Riester-Rente weiter.

Die Berufs­unfähigkeitsrente aus dem Versicherungsvertrag fließt dann in die Altersvorsorge. Allerdings hat auch dieser Ansatz seine Grenzen: Wer wegen voll­ständiger Berufs­unfähigkeit keine renten­­versicherungs­pflichtige Be­schäftigung mehr ausübt, verliert den Anspruch auf die staatliche Förderung der Riester-Rente. Außer, er gilt als vollständig erwerbs­unfähig, kann also gar keiner beruflichen Tätigkeit nachgehen.

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Vorteile und Nachteile der Kombination aus Riester-Rente und BU

Vorteile

Vorteile aus einer Riester-Rente mit integrierter Berufs­unfähigkeits­versicherung ergeben sich vor allem in den folgenden Punkten:

  • Die Beiträge für die Berufs­unfähig­keits­zusatz­ver­sicherung in einem solchen Kombi-Paket sind häufig günstiger als für eine eigenständige Berufs­unfähig­keits­versiche­rung. Hier spielen je nach Anbieter auch etwas höhere Über­schuss­beteiligungen für die integrierte Berufs­un­fähig­keits­­versicherung eine Rolle.
  • Auch sind die Beiträge für die Kombi-Versicherung im Rahmen der staatlichen Riester-Förderung bis zur Höhe von 2.100 Euro jährlich steuerlich absetzbar.
  • Die Gesundheitsfragen für die Berufs­unfähig­keits­zusatz­­versicherung sind häufig weniger ausführlich als für eine separate Berufs­unfähigkeits-Police.

Nachteile

Diesen Vorteilen der Kombi-Verträge steht jedoch eine deutlich größere Anzahl von Nachteilen gegenüber:

  • Die Berufs­unfähigkeitszusatz­versicherung ist an den Riester-Sparvertrag gekoppelt. Daraus folgen zwei Konsequenzen: Man ist auf das Berufs­unfähigkeits-Angebot des Riester-Anbieters angewiesen, und: Wenn der Riester-Vertrag gekündigt wird, geht auch der Schutz gegen Berufs­unfähigkeit verloren. Zu beachten ist in einem solchen Fall, dass es mit zu­nehmenden Alter schwieriger wird, eine gute BU neu abzuschließen.
  • Die Berufs­unfähigkeitsrenten aus einer solchen Kombi-Police sind meist so niedrig, dass eine adäquate Einkommensabsicherung bei Berufs­unfähigkeit damit nicht möglich ist.
  • Die reduzierten Gesundheitsfragen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Versicherung bei tatsächlich eingetretener Berufs­unfähigkeit nicht zahlt.
  • Zwar sind die Beiträge für die Berufs­unfähig­keits­­versicherung bei einem Kombi-Paket aus Riester-Rente und BUZ vollständig oder teilweise steuerabzugsfähig – jedoch gilt für die Berufs­unfähigkeitsrente im Leistungsfall ein entsprechend höherer Steuersatz. Um diesen Effekt auszugleichen, wären eine deutlich höhere Rentensumme und entsprechend höhere Beiträge für die Be­rufs­un­fähig­keits­zusatz­ver­sicherung nötig.
  • Dynamikerhöhungen zum Inflationsausgleich sind bei einer Kombination aus Riester-Rente und BUZ grundsätzlich nur für beide Versicherungs­bausteine möglich. Hierdurch geht dem Versicherten finanzielle Flexibilität verloren.

Mehr zur Berufs­unfähigkeits­versicherung in der Steuer

Experten-Tipp:

„Auch wenn es in der Theorie einige Vorteile einer Riester-Rente mit BUZ gibt, überwiegen in der Praxis eher die Nachteile. Das Problem besteht darin, dass solche Riester-Renten auch einmal beitragsfrei gestellt werden müssen. Oder eine Frau mit 2 Kindern eine hohe staatliche Förderung erhält und wenig Eigenleistung aufbringen muss. Der Staat finanziert den Anteil der BU im Riester nicht! Im Falle einer Kündigung müssten Zulagen an den Staat zurückgezahlt und über den Verbleib der BU diskutiert werden.

Alles in Allem macht die Kombination in der Praxis sehr wenig Sinn und wird auch von kaum einem Riester-Anbieter mehr angeboten. Auch innerhalb unserer Kundschaft befindet sich kein Riester-Sparer, der sich für die Kombination mit einer BU entschieden hat. Das sollte besser getrennt werden.“

Fazit

Für die meisten Versicherungsnehmer ist der separate Abschluss einer Riester-Rente und einer eigenständigen Berufs­unfähigkeits­versicherung die bessere Wahl. Sinnvoll kann die Kombination aus Riester-Rente und Berufs­unfähig­keits­zusatz­­versicherung jedoch sein, wenn dem Versicherten die Steuerersparnis durch die staatliche Förderung besonders wichtig ist oder beide Versicherungen ohnehin beim gleichen Anbieter abgeschlossen werden sollen.

Vor der Entscheidung für ein solches Ver­sicherungs­modell sollten Interessenten sich unbedingt unabhängig und professionell beraten lassen, wie sie ihre Riester-Rente und ihren Berufs­unfähigkeitsschutz optimal gestalten.

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Foto von Katharina Burnus
Katharina Burnus
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