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Hunde­haftpflicht­versicherung ohne Selbst­beteiligung

Foto von Swantje Niemann
Zuletzt aktualisiert am

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Hunde­haftpflicht­versicherung kann mit oder ohne Selbst­beteiligung abgeschlossen werden.
  • Je höher die Selbst­beteiligung, desto geringer die Versicherungsbeiträge.
  • Eine Hunde­haftpflicht­versicherung ohne Selbst­beteiligung ist auch denkbar, da die Versicherungsbeiträge ohnehin nicht so hoch sind.
  • Einige Versicherer verlangen bei bestimmten Schadensfällen jedoch immer eine Selbst­beteiligung.
  • Auch Listenhunde können mit oder ohne eine Selbst­beteiligung versichert werden.

Das erwartet Sie hier

Welche Möglichkeiten es gibt, eine Hunde­haftpflicht­versicherung ohne Selbst­beteiligung abzuschließen und ob dies überhaupt sinnvoll ist (inkl. Kostenbeispiel).

Inhalt dieser Seite
  1. Was bedeutet Selbst­beteiligung?
  2. Selbst­beteiligung ja oder nein?
  3. Aktuelle Testergebnisse
  4. Hinweise für Halter von Kampfhunden

Was bedeutet eine Selbst­beteiligung in der Hunde­haftpflicht­versicherung?

Icon Hund

Wer sich für eine Hunde­haftpflicht­versicherung interessiert, stößt häufig auf den Begriff Selbst­beteiligung. Wie bei anderen Arten von Versicherungen steckt dahinter jener Geldbetrag, den Sie als Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst zahlen müssen. Die Höhe der Selbst­beteiligung ist dabei vertraglich festgelegt und kann sich bei verschiedenen Anbietern von Hunde­haftpflicht­versicherungen unterscheiden.


Hunde­haftpflicht­versicherung und Selbst­beteiligung: Beispielfälle

Die folgenden Beispiele zeigen deutlich, wie sich eine Selbst­beteiligung im Schadensfall auswirken kann. Aber auch, wie wichtig der Abschluss einer Hunde­haftpflicht­versicherung generell ist und welchen Einfluss weitere Faktoren wie die Höhe der Deckungssumme haben können.


150 Euro Selbst­beteiligung vereinbart

Icon Geldscheine
5.000 Euro Schaden

Ihr Hund verursacht einen Schaden in Höhe von 5.000 Euro. Im Versicherungsvertrag ist eine Selbst­beteiligung von 150 Euro festgelegt. Sie zahlen nun die 150 Euro, während die Versicherung den Restbetrag in Höhe von 4.850 Euro übernimmt.

Icon Euromünze
100 Euro Schaden

Ihr Hund verursacht einen Schaden in Höhe von 100 Euro. Die Selbst­beteiligung beträgt in diesem Fall ebenfalls 150 Euro. Hier zahlen Sie den vollen Betrag, während die Versicherung keinen separaten Anteil leisten muss.


Keine Selbst­beteiligung vereinbart

Icon Geldsack
10.000 Schaden

Der durch Ihren Hund verursachte Schaden beträgt 10.000 Euro. Sie haben keine Selbst­beteiligung vereinbart. Dadurch zahlt der Versicherer die vollen 10.000 Euro.


100 Euro Selbst­beteiligung vereinbart, zu geringe Deckungssumme

Icon Gelschein Schere
20.000 Euro Schaden

Ihr Hund verursacht einen Schaden in Höhe von 20.000 Euro. Die Selbst­beteiligung beträgt 100 Euro, die Deckungssumme der Versicherung liegt bei 15.000 Euro. Als Versicherungsnehmer tragen Sie in diesem Fall nicht nur die Selbst­beteiligung, sondern auch jegliche Kosten, die über die Deckungssumme hinausgehen. Das sind hier 5.100 Euro. Der Versicherer bezahlt 14.900 Euro.


Keine Hunde­haftpflicht­versicherung abgeschlossen

Icon rotes X
10.000 Euro Schaden

Der Schaden, den Ihr Hund verursacht hat, beträgt 10.000 Euro. Sie haben aber keine Hunde­haftpflicht­versicherung für das Tier abgeschlossen. Sie müssen deswegen die volle Summe selbst zahlen.

Typische Schadensfälle der Hunde­haftpflicht­versicherung

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Muss ich eine Selbst­beteiligung vereinbaren?

Icon Euro in Kreis mit Pfeilen

Nein, Sie haben bei der Hunde­haftpflicht­versicherung auch die Möglichkeit, einen Tarif ohne jede Selbst­beteiligung abzuschließen. Dies hat jedoch spürbare Auswirkungen: Ihre Selbst­beteiligung bestimmt neben anderen Faktoren, wie beispielsweise der Deckungssumme, mit über die konkrete Höhe der Versicherungsbeiträge Ihrer Hunde­haftpflicht­versicherung.

Umso höher die Beiträge, mit denen Sie sich selbst an eventuellen Schäden beteiligen, desto niedriger sind in der Regel die Kosten für die Hunde­haftpflicht­versicherung. Der Unterschied kann dabei zwischen zehn Euro und 20 Euro pro Jahr betragen. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Kosten für die Versicherung steigen, wenn Sie eine Police ohne Selbst­beteiligung wählen.

Kostenbeispiel

Anbieter150 Euro Selbst­beteiligungOhne Selbst­beteiligung
Anbieter A33,47 €39,37 €
Anbieter B41,70 €46,41 €
Anbieter C44,51 €52,36 €
Icon Glühbirne

Ist eine Selbst­beteiligung sinnvoll, oder zahle ich am Ende drauf?

Um auf diese Frage eine Antwort zu bekommen, sollten Sie sich vorstellen, dass es zu einem Schaden kommt, der höher als eine übliche Selbst­beteiligung ist. Diese liegen meist zwischen 100 Euro und 150 Euro. Diese Summe würden Sie im Schadensfall also selbst tragen. Ein Vertrag ohne Selbst­beteiligung könnte für Sie deutlich günstiger sein, weil Sie dafür pro Jahr nur etwa zehn bis 20 Euro mehr zahlen müssten – also rund ein Zehntel einer möglichen Selbst­beteiligung.

Sollte ich dann nicht grundsätzlich einen Vertrag ohne Selbst­beteiligung wählen?

Eine Hunde­haftpflicht­versicherung ohne Selbst­beteiligung zu wählen, ist allerdings nicht immer sinnvoll. Denn bei Versicherungen dieser Art müssen Sie jeden Schaden Ihrer Versicherung melden, damit diese die Kosten übernimmt. Wenn Sie eine Selbst­beteiligung gewählt haben, ein Schaden aber innerhalb der vereinbarten Summe liegt, müssen Sie Ihre Versicherung hingegen nicht unbedingt kontaktieren. Dazu sind Sie nicht verpflichtet. Das hat Vorteile für die weitere Entwicklung Ihres Versicherungs­verhältnisses.

Icon Kein Bargeld

Expertinnen-Tipp:

„Der Versicherer kann Ihnen bei gemeldeten Schäden die Beiträge erhöhen oder die Versicherung sogar kündigen. Nach einer Kündigung durch den Versicherer finden Sie nur schwierig einen neuen Anbieter. Die Selbst­beteiligung ist also auch ein Mittel, dieses Risiko zu verringern. Wir empfehlen Ihnen daher, einen Tarif zu wählen, der mit einer Selbst­beteiligung einhergeht.“

Foto von Gesa Aschmotat
Beraterin

Hunde­haftpflicht ohne Selbst­beteiligung im Test (2024)

Icon Stern

Unsere Versicherungsexperten haben im Jahr 2019 einen umfangreichen Leistungstest zur Hunde­haftpflicht­versicherung durchgeführt. Untersucht werden 38 Tarife auf bestimmte Leistungen, die für Hundehalter wichtig sind. Die Besonderheit: Der Wegfall der Selbst­beteiligung galt als Voraussetzung zur Teilnahme am Test.

Hunde­haftpflicht ohne Selbst­beteiligung im Test


Weitere Testberichte

Zum anderen werden Anbieter der Hunde­haftpflicht­versicherung und ihre Tarife werden in regelmäßigen Abständen von unabhängigen Instituten getestet. Untersucht werden dabei vor allem der Leistungsumfang, aber auch die Fairness und Kundenorientierung der Versicherungs­unternehmen. Wir haben für Sie alle aktuellen Testergebnisse zusammengetragen und übersichtlich aufbereitet.

Alle Hunde­haftpflicht­versicherer im Test (2024)

Hinweise für Halter von Kampfhunden

Icon Hund

Wer einen sogenannten Kampfhund versichern möchte, sieht sich mit vielen Einschränkungen konfrontiert. So versichert etwa nicht jeder Versicherer Listenhunde beziehungsweise wesensauffällige Tiere. Hinsichtlich der Selbst­beteiligung für die Versicherung eines Listenhundes müssen Halter jedoch keine Besonderheiten beachten. Auch hier haben Sie oft die Wahl zwischen keiner Selbst­beteiligung oder einer Selbst­beteiligung von 150 Euro bis 300 Euro.

Mehr zur Versicherung von Listenhunden

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Katharina Burnus
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