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Welche Möglichkeiten es gibt, eine Hundehaftpflichtversicherung ohne Selbstbeteiligung abzuschließen und ob dies überhaupt sinnvoll ist (inkl. Kostenbeispiel).
Inhalt dieser SeiteWas bedeutet eine Selbstbeteiligung in der Hundehaftpflichtversicherung?
Wer sich für eine Hundehaftpflichtversicherung interessiert, stößt häufig auf den Begriff Selbstbeteiligung. Wie bei anderen Arten von Versicherungen steckt dahinter jener Geldbetrag, den Sie als Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst zahlen müssen. Die Höhe der Selbstbeteiligung ist dabei vertraglich festgelegt und kann sich bei verschiedenen Anbietern von Hundehaftpflichtversicherungen unterscheiden.
Hundehaftpflichtversicherung und Selbstbeteiligung: Beispielfälle
Die folgenden Beispiele zeigen deutlich, wie sich eine Selbstbeteiligung im Schadensfall auswirken kann. Aber auch, wie wichtig der Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung generell ist und welchen Einfluss weitere Faktoren wie die Höhe der Deckungssumme haben können.
150 Euro Selbstbeteiligung vereinbart
5.000 Euro Schaden
Ihr Hund verursacht einen Schaden in Höhe von 5.000 Euro. Im Versicherungsvertrag ist eine Selbstbeteiligung von 150 Euro festgelegt. Sie zahlen nun die 150 Euro, während die Versicherung den Restbetrag in Höhe von 4.850 Euro übernimmt.
100 Euro Schaden
Ihr Hund verursacht einen Schaden in Höhe von 100 Euro. Die Selbstbeteiligung beträgt in diesem Fall ebenfalls 150 Euro. Hier zahlen Sie den vollen Betrag, während die Versicherung keinen separaten Anteil leisten muss.
Keine Selbstbeteiligung vereinbart
10.000 Schaden
Der durch Ihren Hund verursachte Schaden beträgt 10.000 Euro. Sie haben keine Selbstbeteiligung vereinbart. Dadurch zahlt der Versicherer die vollen 10.000 Euro.
100 Euro Selbstbeteiligung vereinbart, zu geringe Deckungssumme
20.000 Euro Schaden
Ihr Hund verursacht einen Schaden in Höhe von 20.000 Euro. Die Selbstbeteiligung beträgt 100 Euro, die Deckungssumme der Versicherung liegt bei 15.000 Euro. Als Versicherungsnehmer tragen Sie in diesem Fall nicht nur die Selbstbeteiligung, sondern auch jegliche Kosten, die über die Deckungssumme hinausgehen. Das sind hier 5.100 Euro. Der Versicherer bezahlt 14.900 Euro.
Keine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen
10.000 Euro Schaden
Der Schaden, den Ihr Hund verursacht hat, beträgt 10.000 Euro. Sie haben aber keine Hundehaftpflichtversicherung für das Tier abgeschlossen. Sie müssen deswegen die volle Summe selbst zahlen.
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Muss ich eine Selbstbeteiligung vereinbaren?
Nein, Sie haben bei der Hundehaftpflichtversicherung auch die Möglichkeit, einen Tarif ohne jede Selbstbeteiligung abzuschließen. Dies hat jedoch spürbare Auswirkungen: Ihre Selbstbeteiligung bestimmt neben anderen Faktoren, wie beispielsweise der Deckungssumme, mit über die konkrete Höhe der Versicherungsbeiträge Ihrer Hundehaftpflichtversicherung.
Umso höher die Beiträge, mit denen Sie sich selbst an eventuellen Schäden beteiligen, desto niedriger sind in der Regel die Kosten für die Hundehaftpflichtversicherung. Der Unterschied kann dabei zwischen zehn Euro und 20 Euro pro Jahr betragen. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Kosten für die Versicherung steigen, wenn Sie eine Police ohne Selbstbeteiligung wählen.
Kostenbeispiel
Anbieter | 150 Euro Selbstbeteiligung | Ohne Selbstbeteiligung |
---|---|---|
Anbieter A | 33,47 € | 39,37 € |
Anbieter B | 41,70 € | 46,41 € |
Anbieter C | 44,51 € | 52,36 € |
Ist eine Selbstbeteiligung sinnvoll, oder zahle ich am Ende drauf?
Um auf diese Frage eine Antwort zu bekommen, sollten Sie sich vorstellen, dass es zu einem Schaden kommt, der höher als eine übliche Selbstbeteiligung ist. Diese liegen meist zwischen 100 Euro und 150 Euro. Diese Summe würden Sie im Schadensfall also selbst tragen. Ein Vertrag ohne Selbstbeteiligung könnte für Sie deutlich günstiger sein, weil Sie dafür pro Jahr nur etwa zehn bis 20 Euro mehr zahlen müssten – also rund ein Zehntel einer möglichen Selbstbeteiligung.
Sollte ich dann nicht grundsätzlich einen Vertrag ohne Selbstbeteiligung wählen?
Eine Hundehaftpflichtversicherung ohne Selbstbeteiligung zu wählen, ist allerdings nicht immer sinnvoll. Denn bei Versicherungen dieser Art müssen Sie jeden Schaden Ihrer Versicherung melden, damit diese die Kosten übernimmt. Wenn Sie eine Selbstbeteiligung gewählt haben, ein Schaden aber innerhalb der vereinbarten Summe liegt, müssen Sie Ihre Versicherung hingegen nicht unbedingt kontaktieren. Dazu sind Sie nicht verpflichtet. Das hat Vorteile für die weitere Entwicklung Ihres Versicherungsverhältnisses.
Experten-Tipp:
„Der Versicherer kann Ihnen bei gemeldeten Schäden die Beiträge erhöhen oder die Versicherung sogar kündigen. Nach einer Kündigung durch den Versicherer finden Sie nur schwierig einen neuen Anbieter. Die Selbstbeteiligung ist also auch ein Mittel, dieses Risiko zu verringern. Wir empfehlen Ihnen daher, einen Tarif zu wählen, der mit einer Selbstbeteiligung einhergeht.“
Hundehaftpflicht ohne Selbstbeteiligung im Test (2024)
Unsere Versicherungsexperten haben im Jahr 2019 einen umfangreichen Leistungstest zur Hundehaftpflichtversicherung durchgeführt. Untersucht werden 38 Tarife auf bestimmte Leistungen, die für Hundehalter wichtig sind. Die Besonderheit: Der Wegfall der Selbstbeteiligung galt als Voraussetzung zur Teilnahme am Test.
Weitere Testberichte
Zum anderen werden Anbieter der Hundehaftpflichtversicherung und ihre Tarife werden in regelmäßigen Abständen von unabhängigen Instituten getestet. Untersucht werden dabei vor allem der Leistungsumfang, aber auch die Fairness und Kundenorientierung der Versicherungsunternehmen. Wir haben für Sie alle aktuellen Testergebnisse zusammengetragen und übersichtlich aufbereitet.
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Hinweise für Halter von Kampfhunden
Wer einen sogenannten Kampfhund versichern möchte, sieht sich mit vielen Einschränkungen konfrontiert. So versichert etwa nicht jeder Versicherer Listenhunde beziehungsweise wesensauffällige Tiere. Hinsichtlich der Selbstbeteiligung für die Versicherung eines Listenhundes müssen Halter jedoch keine Besonderheiten beachten. Auch hier haben Sie oft die Wahl zwischen keiner Selbstbeteiligung oder einer Selbstbeteiligung von 150 Euro bis 300 Euro.
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