Versicherungen für Startups – Interview mit einem Gründer

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Rechtzeitig um Versicherungsschutz kümmern

Stefan Gerth ist Geschäftsführer bei „Die Bewerbungsschreiber“. Wir wollten von ihm wissen, inwieweit sein Startup-Unternehmen durch Versicherungen vor Risiken geschützt ist und welche Gedanken er sich bei der Gründung bezüglich des richtigen Versicherungsschutzes gemacht hat.

Kannst du kurz dein Unternehmen beschreiben und die genaue Branche nennen, in der du tätig bist? Wie lange gibt es „Die Bewerbungsschreiber“ schon?

Stefan Gerth: Wir betreiben unseren Online-Bewerbungsservice „Die Bewerbungsschreiber“ schon seit 2010. Zunächst war es ein Projekt neben dem Studium, Anfang 2012 haben wir uns dann selbstständig gemacht. Als Dienstleister erstellen wir für unsere Kunden professionelle Bewerbungsunterlagen. Im Jahr 2015 haben wir rund 4.500 Kunden mit individuellen Bewerbungsunterlagen versorgt.

Hast du dir zu Beginn der Gründung Gedanken darüber gemacht, welche Versicherungen du brauchst?

Gerth: Ganz ehrlich… Nein. Das war überhaupt kein Thema. Erst als wir das erste Büro im Februar 2012 bezogen haben, fingen wir an, uns darüber Gedanken zu machen.

Welche unternehmensrelevanten Versicherungen besitzt du?

Gerth: Wir besitzen eine Berufs­haftpflicht­versicherung und eine Sach­versicherung für unsere Anschaffungen wie Notebooks und so weiter, die uns vor allem gegen Diebstahl schützt.

Gab es bereits Fälle, in denen du Leistungen einer Versicherung für dein Unternehmen in Anspruch nehmen musstest?

Gerth: Glücklicherweise noch nicht.

Hattest du schon mal einen brenzligen Fall in Bezug auf Cyber-Security?

Gerth: Wir mussten bereits mehrere Attacken auf unsere Server überstehen und haben mittlerweile viel Geld investiert, um hohe Sicherheitsstandards zu erreichen.

Was kannst du dir bezüglich Schäden an deinem Unternehmen als Worst-Case-Szenario vorstellen?

Gerth: Alles, was in den Bereich „Verlust von Daten“ gehört, wäre für uns fatal. Dazu gehören Hackerangriffe, DoS-Attacken, IT-Sicherheitslücken, ein gestohlener oder verlorener Laptop oder sonstige Cyber-Kriminalität.

Hast du eine Idee, welche Versicherungen du für dein Unternehmen noch brauchen könntest?

Gerth: Im Moment denken wir über eine Rechtsschutz­versicherung nach. Außerdem können wir uns mit Sicherheit noch besser im Bereich Cyber-Security absichern. Im Unternehmeralltag rückt so ein Thema oft in den Hintergrund. Man kümmert sich oftmals erst darum, sobald etwas passiert ist.

Vielen Dank für das Gespräch!


Das rät Versicherungs­makler Alexander Vorgerd:

Alexander Vorgerd
Alexander Vorgerd

Da Stefans Unternehmen im Online-Bereich tätig ist, würde ich ihm in jedem Fall raten, eine Cyber-Versicherung abzuschließen. Diese Versicherung greift beispielsweise bei Datenverlust oder Hackerangriffen. Außerdem empfehle ich Stefan, eine Betriebs­haftpflicht­versicherung abzuschließen. Er besitzt zwar eine Berufs­haftpflicht­versicherung, doch diese deckt nur Vermögensschäden Dritter ab, während die Betriebs­haftpflicht auch für Personen- und Sachschäden aufkommt.

Eine Rechtsschutz­versicherung würde ich Stefan in jedem Fall empfehlen, denn es kann schnell passieren, dass beispielsweise Kunden oder Arbeitnehmer Ansprüche erheben. Außerdem kann eine Rechtsschutz­versicherung auch im privaten Bereich nützlich sein. In Bezug auf die bestehenden Versicherungen würde ich Stefan empfehlen, dass er sich regelmäßig darum kümmert, den Versicherungsschutz zu überprüfen und ihn gegebenenfalls erweitern zu lassen. Denn wenn ein Unternehmen wächst, steigen auch die Ansprüche an den Versicherungsschutz.

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