So kommen Patienten schneller an einen Facharzttermin

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 25. Januar 2016 können sich gesetzlich Versicherte über Terminservicestellen helfen lassen, möglichst schnell einen Termin beim Facharzt zu bekommen.
  • Sie müssen innerhalb von vier Wochen nach dem Erstanruf einen Termin bei einem Facharzt in ihrer Nähe erhalten.
  • Es werden keine Termine bei Wunschärzten vergeben. Es wird lediglich ein Termin bei einem Arzt vergeben, der im passenden Zeitraum noch einen freien Termin hat.

Das erwartet Sie hier

Wie (Online-)Terminservicestellen funktionieren und ob sie auch wirklich sinnvoll sind.

Inhalt dieser Seite
  1. Wie funktionieren Terminservicestellen?
  2. Schwachstellen der Terminservicestellen
  3. Alternative: Arzttermine online buchen
  4. Online buchen: Ein Erfahrungsbericht
  5. Fazit

So funktionieren die Terminservicestellen

Icon Telefon

Wer als gesetzlich Krankenversicherter eine Überweisung zu einem Facharzt bekommt, kann sich über die Terminservicestellen unter der Telefonnummer 116117 oder über die 116117-App der Kassenärztlichen Bundesvereinigung den schnellstmöglichen Termin vermitteln lassen. Ganz ohne jegliche Bedingungen funktioniert dieser Service jedoch nicht. Denn bevor sich der Patient von der Terminservicestelle helfen lassen kann, muss er sich durch einen Arzt die Dringlichkeit des Facharzttermins belegen lassen. Ausnahmen von der Überweisungspflicht gelten nur für Termine bei Augenärzten, Gynäkologen, Haus-, Kinder- und Jugendärzten sowie für Termine zu psychotherapeutischen Sprechstunden (nicht Akutbehandlungen oder probatorische Sitzungen).

Überweisung bereithalten

Um eine reibungslose Terminvergabe zu ermöglichen, sollten Patienten bei einem Anruf ihre Überweisung bereithalten. Denn dort ist ein zwölfstelliger Code, der sogenannte Dringlichkeitscode, vermerkt. Diesen benötigen die Mitarbeiter der Terminservicestellen für die Bearbeitung.

Icon Info
Icon Kalender

Maximal vier Wochen bis zum Arzttermin

Nach dem Anruf darf maximal eine Woche vergehen, bis der Patient einen Termin vorgeschlagen bekommt. Bis zum eigentlichen Termin dürfen nach dem Erstanruf maximal vier Wochen vergehen. Kann der Termin nicht eingehalten werden, muss der Patient ihn so früh wie möglich absagen, damit er für andere Patienten freigegeben werden kann. Ein Anspruch auf einen anderen Terminvorschlag besteht nicht, es sei denn, der Termin wird noch am selben Tag wieder abgesagt. Kann dem Patienten kein Termin bei einem Facharzt vermittelt werden, bekommt er einen Termin bei einer ambulanten Stelle im Krankenhaus angeboten.


Arzt nicht frei wählbar

Patienten sollten beachten: Die Terminservicestellen vergeben keine Termine bei Wunschärzten. Es wird lediglich ein Termin bei einem Arzt vergeben, der im passenden Zeitraum noch einen freien Termin hat. Der Arzt kann somit vom Patienten nicht frei gewählt werden. Wer einen Termin bei seinem bevorzugten Arzt bekommen möchte, sollte daher zuerst bei diesem Arzt anfragen, bevor die Terminservicestelle kontaktiert wird.

Icon Arzt

Facharzt selbst suchen

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Um herauszufinden, welche Fachärzte sich in der Nähe befinden, können Patienten die Arztsuche der Kassenärtzlichen Bundesvereinigung nutzen.

Schwachstellen der Terminservicestellen

Icon Daumen runter

Der Terminservice der Krankenkassen ist zwar von der Idee her am Wohle des Patienten orientiert, in der Umsetzung zeigt sich jedoch oft, dass nicht jeder auf diese Weise an einen Termin kommt. Denn um den Service in Anspruch nehmen zu können, müssen einige Anforderungen und Bedingungen erfüllt werden. Der Patient benötigt beispielsweise in den meisten Fällen eine ärztliche Überweisung mit einem Dringlichkeitscode. Zudem kann der Patient nicht mitentscheiden, bei welchem Facharzt von der Terminservicestelle ein Termin angeboten wird. Auch vom Patienten bevorzugte Wochentage oder Uhrzeiten müssen von der Terminservicestelle nicht berücksichtigt werden.

Alternative zur Terminservicestelle: Arzttermine online buchen

Icon Laptop

Schon seit einiger Zeit können Patienten Termine bei Fachärzten online vereinbaren, ohne die Hilfe einer Terminservicestelle. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom vereinbart bereits ein Drittel der Deutschen Arzttermine über das Internet. Ein weiteres Drittel kann sich zumindest vorstellen, in Zukunft Arzttermine online zu buchen (Quelle). Vorteile bei der Onlinebuchung ist unter anderem die Möglichkeit, Termine einfach zu vereinbaren, zu verschieben und zu stornieren, Anamnesebögen auszufüllen sowie Untersuchungsergebnisse oder Belege herunterzuladen.

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Online Arzttermine buchen: Ein Erfahrungsbericht

Unsere Redakteurin Maria hat bereits Erfahrung mit einem Online-Portal gemacht, auf dem man Facharzttermine von zu Hause aus buchen kann. In einem kurzen Interview erklärt sie uns, wie ihre Erfahrungen in Bezug auf solche Portale sind und wie die Terminvereinbarung funktioniert.


transparent-beraten.de: In welchem Zusammenhang hast du Erfahrungen mit einer Terminservicestelle gemacht?

Maria: Ich war in Berlin auf der Suche nach einem Zahnarzt. Da ich zugezogen bin und bisher noch keinerlei Krankheits­beschwerden verspürte, hatte ich noch keinen für mich zuständigen Zahnarzt. Für meine Zahnbeschwerden wollte ich auch nicht den erstbesten Arzt, sodass ich mir über die Bewertungsplattform jameda zunächst einige Arztprofile samt Bewertungen angeschaut habe. Nach Einsicht mehrerer Profile habe ich mich schlussendlich für einen Zahnarzt entschieden. Da ich ein komfortables Leben sehr schätze und meine Angelegenheiten lieber online regele, führte mein nächster Schritt über Google mit dem Suchbegriff „Zahnarzt online buchen“. Und da wurde ich auf Online-Terminservicestellen wie arzttermine.de, arztbuchen24.de und doxter.de aufmerksam und habe mich für eines der Portale entschieden.

tb: Was musstest du tun, um einen Termin zu bekommen?

Maria: Als ich auf die Seite der Online-Terminservicestelle gelangte, wählte ich den Facharzt und den jeweiligen Ort aus. Anschließend zeigte mir das Portal sämtliche Zahnärzte Berlins an, aus denen ich meinen präferierten Zahnarzt auswählte. Durch einen Klick gelangte ich zu seinem Profil mit zahlreichen Bewertungen. Innerhalb des Profils war eine Maske integriert, die die aktuelle Woche abbildete und offene Termine anzeigte. Danach klickte ich auf eine Uhrzeit und wurde auf ein Formular weitergeleitet, welches meinen Namen, Handynummer, E‑Mailadresse, Kassenstatus und Besuchsgrund abfragte. Nach Eingabe meiner persönlichen Daten klickte ich auf „Weiter“ und mir wurde eine Zusammenfassung meines Zahnarzttermins mit den eingetragenen Daten angezeigt. Danach bestätigte ich den Termin und erhielt prompt eine Terminbestätigung via E‑Mail. Am Vorabend des Termins wurde mir nochmals eine Terminerinnerung für den Zahnarzttermin am nächsten Tag zugesendet. Als ich den Termin wahrgenommen hatte, fragte mich die Arzthelferin, ob ich eine Erinnerung zur Vereinbarung eines Kontrolltermins per SMS erhalten möchte. Ich stimmte dem zu und erhielt nach sechs Monaten eine Erinnerung zur Terminvereinbarung.

tb: Würdest du sagen, dass dir der Service etwas gebracht hat?

Maria: Ich würde schon sagen, dass mir der Service etwas gebracht hat. Denn gerade, wenn es um das Thema Arzttermin geht, müssen wir Patienten oftmals lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Durch die Nutzung der Online-Terminservicestelle habe ich das Übel umgehen können und nach kurzer Zeit einen Arzt zu Gesicht bekommen. Gerade die Erinnerungsnachricht zur Vereinbarung eines Termins finde ich genial. Andernfalls hätte ich das schon längst vergessen und mir wären wichtige Besuche für das Bonusheft und den Erhalt zahnärztlicher Leistungen entgangen.

Fazit

Wenn man als Patient alle Anforderungen erfüllt, um über die Terminservicestellen für gesetzlich Krankenversicherte einen Termin vereinbart zu bekommen, dann kann man hiervon sicherlich profitieren. Allerdings kann man die Termine auch bequem online von zu Hause aus buchen, wenn man den Online-Service von entsprechenden Fachportalen nutzt.

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