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Die 5 größten Nachteile und Kritikpunkte an der betriebliche Altersvorsorge und wie Sie diese am besten ausgleichen.
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Die 5 größten Nachteile und Kritikpunkte an der betriebliche Altersvorsorge und wie Sie diese am besten ausgleichen.
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Zusätzliche Abgaben im Alter auf die Betriebsrente
Nachgelagerte Besteuerung
Ein Nachteil der betrieblichen Altersvorsorge ist nicht nur, dass der Versicherte die Art der bAV nicht auswählen kann und in diesem Zusammenhang abhängig vom Arbeitgeber ist. Die Auszahlung der betrieblichen Altersvorsorge im Alter ist zudem voll zu versteuern – jedoch mit dem geringeren persönlichen Steuersatz als Rentner. Hier muss genau gegengerechnet werden, ob sich demgegenüber die Einsparungen in der Einzahlungsphase lohnen.
Volle Krankenkassenbeiträge im Alter
Auf die betriebliche Altersvorsorge werden außerdem im Rentenalter Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge in voller Höhe fällig, also Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil. Hier gibt es jedoch mittlerweile einen Freibetrag in Höhe von aktuell 160 Euro, auf den keine Krankenkassenbeiträge anfallen. Für privat Versicherte gilt dies im Übrigen nicht: Diese müssen im Alter keine extra Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge auf ihre Betriebsente zahlen.
Weniger gesetzliche Rente durch Entgeltumwandlung
Niedrigeres Bruttogehalt führt zu Verlusten bei den Sozialleistungen
Bei der Entgeltumwandlung wird in der Regel damit geworben, dass ein Teil der Einzahlung in die betriebliche Altersvorsorge durch Steuern und Sozialabgaben finanziert wird, die der Arbeitnehmer einspart. Dieser Vorteil kann bei näherer Betrachtung aber auch zum Nachteil werden. Denn für den Arbeitnehmer bedeuten geringere Einzahlungen in die Sozialversicherung, dass auch der Anspruch auf die gesetzliche Rente und andere Sozialabgaben geringer wird. Denn weniger Brutto bedeutet:
- niedrigere gesetzliche Rente
- weniger Bürgergeld (früher: Arbeitslosengeld II/Hartz IV)
- weniger Elterngeld
- weniger Krankengeld
- weniger Erwerbsminderungsrente
Dies sollte man bei der Abwägung der Vor- und Nachteile der Entgeltumwandlung beachten. In der Regel ist der Teil der Sozialleistungen, der durch die Brutto-Entgeltumwandlung verringert wird, jedoch überschaubar.
Lohnt sich die Entgeltumwandlung?
Vorsicht bei rein arbeitnehmerfinanzierter betrieblicher Altersvorsorge
Allein in die bAV einzahlen lohnt sich nicht
Die betriebliche Altersvorsorge wird von den meisten Arbeitgebern angeboten. Doch bei den unterschiedlichen Durchführungswegen kann der Arbeitnehmer auch auf unterschiedliche Weise profitieren oder sogar Verluste machen. Besonders die rein arbeitnehmerfinanzierte Entgeltumwandlung ist mit Vorsicht zu genießen.
Der Gesetzgeber hat jedoch im Jahr 2018 die Situation für Versicherte verbessert und neue Regelungen geschaffen. So sind Arbeitgeber seitdem verpflichtet, einen Zuschuss zur bAV ihrer Angestellten zu zahlen.
Ist die bAV Pflicht für Arbeitgeber?
Nachteile durch Jobwechsel
Arbeitgeberbeiträge nur unter bestimmten Bedingungen mitnehmbar
Auch bei einem Arbeitgeberwechsel werden Nachteile der betrieblichen Altersvorsorge erkennbar. Denn in diesem Fall stellt sich die Auszahlung bzw. Weiterführung der bAV oft als durchaus kompliziert dar. Die vom Arbeitnehmer per Entgeltumwandlung eingezahlten Beiträge können zwar nicht verloren gehen, in einigen Fällen können aber die Zuschüsse des Arbeitgebers verfallen. Folgende Kriterien müssen seit 2018 hierfür erfüllt sein:
- der Arbeitnehmer muss das 21. Lebensjahr vollendet haben
- er muss länger als drei Jahre im Betrieb angestellt sein
Dies gilt für Verträge, die ab dem 1.1.2018 abgeschlossen wurden. Bei Verträgen, die zwischen 2009 und 2017 abgeschlossen wurden, gelten andere Fristen der Unverfallbarkeit. Wenn eine Anwartschaft vor 2005 erworben wurde, dann müssen sich alle Parteien bei der Übernahme des Vertrages einig sein, sonst bleibt dem Arbeitnehmer nur, die bAV allein weiterzuführen.
Was passiert mit meiner bAV bei einem Jobwechsel?
Experten-Tipp: Zusatzleistungen können nicht immer mitgenommen werden
„Hat der alte Arbeitgeber Zusatzleistungen, wie beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung angeboten, heißt dies nicht, dass der neue Arbeitgeber dies auch tun muss. Wenn er dies ablehnt, verliert die versicherte Person entweder ihren Versicherungsschutz, oder muss die komplette Versicherung privat fortführen.“
Arbeitnehmer ist an Vertrag gebunden
bAV kann nicht gekündigt werden
Ein bAV-Vertrag ist relativ unflexibel, denn er kann in der Regel vom Versicherten weder verkauft, noch beliehen oder verpfändet werden. Nur in einigen Ausnahmefällen lassen es die Versicherungsgesellschaften zu, dass man sich einen Teil des Ersparten auszahlen lassen kann. Dies ist allerdings nur eine Ausnahme und nur in begründeten Einzelfällen möglich. Zudem ist es sehr schwierig, einen solchen Vertrag zu kündigen. Meist kann dieser nur stillgelegt werden.
Fazit
Die Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge sind überzeugend. Diese Vorteile gelten jedoch vorrangig während der Ansparphase. Vor allem während der Auszahlungsphase, also wenn der Arbeitnehmer in Rente geht und sein gespartes Kapital als Rente beziehen möchte, zeigen sich die Kritikpunkte und Nachteile: nachgelagerte Versteuerung, volle Krankenkassenbeiträge und weniger gesetzliche Rente. Prinzipiell gilt: Je höher der Arbeitgeber den bAV-Vertrag bezuschusst, desto eher lohnt sich die bAV für den Arbeitnehmer.
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