Versicherungsrisiko Diabetes: Damit müssen Betroffene rechnen

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Trotz Diabetes Versicherungen abschließen

Während manche Versicherungen von Diabetes unberührt bleiben, erschwert es die Vorerkrankung bei anderen Versicherungen deutlich, sie zu guten Konditionen oder überhaupt abzuschließen. Professionelle Beratung und anonyme Risikovoranfragen können helfen, trotz Diabetes den bestmöglichen Versicherungsschutz zu erhalten.

Welche Versicherungen kann man mit Diabetes abschließen?

Diabetes erschwert es, bestimmte Versicherungen abzuschließen. Bei anderen jedoch gibt es keine Gesundheitsfragen und entsprechend spielt die Diabeteserkrankung hier keine Rolle. Das trifft beispielsweise auf diese Versicherungen zu:

Für Menschen mit Diabetes kann es besonders sinnvoll sein, eine Rechtsschutz­versicherung abzuschließen. Denn sie kommt zum Beispiel zum Einsatz, wenn es aufgrund eines Ablehnungsbescheides der Krankenkasse zu einem Widerspruchsverfahren kommt.


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Kranken­versicherungen und Diabetes

Die gesetzlichen Krankenkassen sind verpflichtet, Personen aufzunehmen, die ­versicherungspflichtig sind oder einen Anspruch auf eine freiwillige gesetzliche Versicherung haben. Dabei spielt deren Gesundheitszustand keine Rolle. Anders sieht es bei der privaten Kranken­versicherung aus. Diese darf Anträge auch ablehnen. Wer eine chronische Erkrankung wie Diabetes hat, muss daher in vielen Fällen mit einer Ablehnung rechnen.

Mehr zu Diabetes in der privaten Kranken­versicherung


Weitere private Versicherungen und Diabetes

Unfall­versicherung

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Bei einigen Versicherern können auch Menschen mit Diabetes eine Unfall­versicherung abschließen. Allerdings kann sich Diabetes je nachdem, was die Versicherungs­bedingungen festlegen, negativ auf die Leistung im Schadensfall auswirken. Das liegt an der sogenannten Mitwirkungsklausel: Wenn Krankheiten und Gebrechen dazu beitragen, dass eine Invalidität eintritt – im Fall von Diabetes könnte das zum Beispiel durch eine Verlangsamung der Wundheilung geschehen – kann die Versicherung die Leistung kürzen. Allerdings unterscheiden sich verschiedene Anbieter darin, ab welchem Mitwirkungsgrad die Invaliditätsleistung gekürzt wird.

Risikolebens­versicherung

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Der Abschluss einer Risikolebens­versicherung oder Kapitallebens­versicherung ist in der Regel trotz Diabetes möglich. Allerdings müssen Menschen mit Diabetes hier mit Prämienzuschlägen rechnen. Deren Höhe hängt unter anderem vom HbA1c-Wert ab und kann sich je nach Tarif auch während der Laufzeit ändern.

Berufs­unfähigkeits­versicherung

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Gerade bei der Berufs­unfähigkeits­versicherung ist der Diabetes-Typ ein entscheidender Faktor, wenn es um die Annahme beziehungsweise Ablehnung eines Antrags geht. Diabetiker müssen häufig mit einer Ablehnung rechnen, die Mühe der Antragsstellung lohnt sich aber dennoch.

Betroffene vom Typ 2 haben bei vielen privaten Anbietern beispielsweise bessere Chancen, eine Versicherung abzuschließen. Entscheidend sind zum Beispiel auch die Blutwerte, bereits bestehende Folgeschäden und die medikamentöse Behandlung. Achten Sie besonders auf Leistungsausschlüsse, da ein Ausschluss von Folge­erkrankungen den Schutz der Versicherung stark reduzieren kann.

Diabetes in der Berufs­unfähigkeits­versicherung

Risikoprüfung: Objektives und subjektives Risiko

Bevor ein Vertrag mit der gewünschten Versicherung zustande kommen kann, erfolgt grundsätzlich eine Risikoprüfung. Zunächst werden die ­versicherungstechnischen Rahmendaten betrachtet, gefolgt von der Prüfung des objektiven und subjektiven Risikos. Das objektive Risiko wird anhand von statistischen Daten zur Lebenserwartung, dem Eintritt der Berufs­unfähigkeit und der Unfallgefährdung ermittelt, wobei es sich um objektivierbare Tatsachen handelt.

Die subjektiven Risiken stehen hingegen im Zusammenhang mit der individuellen Person und werden zum Beispiel von Ernährungsgewohnheiten und Verhaltensweisen beeinflusst. Auf der Basis der Risikoüberprüfung werden anschließend die Versicherungs­bedingungen und Beiträge festgelegt.

Diese Faktoren spielen bei der Prüfung des objektiven Risikos eine Rolle

  • Diabetes-Typ (Typ 1 oder Typ 2)
  • Zeitpunkt der Diagnose
  • Aktuelle Einstellung
  • Art der Behandlung
  • Folge­erkrankungen und sonstige Risikofaktoren
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Diabetes darf nicht verschwiegen werden

Wer unter der Zuckerkrankheit leidet, muss Fragen danach beim Versicherungsabschluss unbedingt wahrheitsgemäß beantworten und darf die Vorerkrankung keinesfalls verschweigen. Für betroffene Kunden besteht sonst das Risiko, dass der Versicherungsschutz unwirksam wird. Das Verschweigen könnte im Ernstfall vom Gericht sogar als arglistige Täuschung betrachtet werden.


Risikozuschläge und Leistungsausschlüsse für Diabetespatienten

Wer von der Zuckerkrankheit betroffen ist, hat es beim Abschluss einer privaten Versicherung, die eine Gesundheitsprüfung vorsieht, oftmals nicht leicht und muss mit zusätzlichen Kosten und einem eingeschränkten Leistungsumfang rechnen. Die Risikozuschläge betragen nicht selten bis zu 100 Prozent der generellen Versicherungsprämie und das trotz Leistungsausschlüssen. Viele Versicherer zahlen im Schadensfall nur dann, wenn dieser nicht im Zusammenhang mit der Erkrankung steht, wodurch die Tarife für Patienten unzureichend werden. Ein Grund mehr, das Kleingedruckte im Vertrag gründlich zu lesen.

Mit diesen Einschränkungen müssen Diabetiker rechnen

  • Prämienzuschüsse
  • Leistungsausschlüsse
  • Begrenzte Versicherungsdauer
  • Begrenzte Versicherungssumme

Tipp: Lassen Sie eine anonyme Voranfrage stellen

Vor allem für Menschen die unter einer chronischen Erkrankung leiden, ist eine Invaliditätsvorsorge von großer Bedeutung. Doch gerade diese werden von Versicherungen oftmals abgelehnt oder müssen mit erheblich höheren Beiträgen rechnen. Experten empfehlen daher, schon vor der Antragsstellung verschiedene Angebote anonym einzuholen. Die Anfragen sollten deshalb anonym sein, weil sich die Versicherungs­unternehmen untereinander austauschen und ein Antrag, der von einer Gesellschaft abgelehnt wurde, oft dazu führt, dass weitere Versicherungen den Abschluss verweigern.

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Unterstützung bei der Tarif-Suche

Als Laie ist es aufgrund der vielen Besonderheiten oftmals schwierig, das für Diabetiker passende Angebot zu finden. Hier hilft die Beratung durch unabhängige Experten. Bei Vor­erkrankungen ist es besonders sinnvoll, sich an einen unabhängigen Makler zu wenden, da dieser eine anonyme Risikovoranfrage stellen kann.

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