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So geht die Umschuldung eines laufenden Kredits

Foto von Munkhjin Enkhsaikhan
Zuletzt aktualisiert am

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Umschuldung bedeutet, einen laufenden Kredit durch einen neuen abzulösen.
  • Die Umschuldung ist besonders sinnvoll, wenn die aktuellen Zinsen niedriger sind, als die von Ihrem alten Kredit.
  • Außerdem können Laufzeit und Ratenhöhe angepasst werden.
  • Mehrere kleine Kredite können durch eine Umschuldung zusammengelegt werden.
  • Beachten Sie, dass die Bank eine Entschädigung verlangen kann, da Sie den aktuellen Kredit quasi „früher abbezahlen“.

Das erwartet Sie hier

Wann eine Umschuldung wirklich Sinn macht und welche Kredite umgeschuldet werden können.

Inhalt dieser Seite
  1. Wann ist eine Umschuldung sinnvoll?
  2. Rechenbeispiel
  3. Welche Kredite kann man umschulden?
  4. Schritt für Schritt: Kredit umschulden
  5. Was muss man beachten?

Wann ist eine Umschuldung des Kredits sinnvoll?

Umschuldung soll in erster Linie Zinsen sparen

Generell ist eine Umschuldung immer dann sinnvoll, wenn die Gesamtkosten des neuen Kredits niedriger ausfallen als der alte Kredit – das heißt niedriger als Restschuld, Zinslast und Vorfälligkeits­entschädigung. Ob sich eine Umschuldung lohnt, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:

  • Restschuld
  • Restliche Laufzeit
  • Höhe der Monatsraten
  • Aktueller Zinssatz
  • Festgelegter Zinssatz vom alten Kredit

Je größer der Zinsunterschied zwischen dem Zins, den Sie für Ihren alten Kredit zahlen und dem aktuellen Zins von neuen Krediten, desto größer ist das Sparpotenzial. Beachten Sie auch unser Rechenbeispiel im nächsten Kapitel.

Icon Daumen hoch

In diesen Situationen lohnt sich eine Umschuldung

  • Der alte Kredit ist teuer und hat noch eine lange Laufzeit.
  • Man hat mehrere kleine Kredite, deren Raten über den Monat verteilt abgebucht werden und man verliert den Überblick.
  • Der Dispokredit des Girokontos ist dauerhaft überzogen und man zahlt teure Dispozinsen.
  • Man will seine Bonität verbessern, da man später einen größeren Kredit für Haus oder Auto brauchen wird.

Was ist eine Umschuldung überhaupt genau?

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Umschuldung eines Kredits bedeutet, einen laufenden Kredit durch einen neuen Kredit zu ersetzen. Der neue Kredit sollte dabei bessere Konditionen aufweisen, wie etwa niedrigere Zinsen oder niedrigere Monatsraten.

Genauer gesagt bedeutet Umschuldung: Sie schließen einen neuen Kredit in Höhe von der verbleibenden Restschuld Ihres alten Kredits ab. Mit dieser Summe zahlen Sie Ihren alten Kredit auf einmal zurück. In Zukunft bezahlen Sie dann nur noch den neuen Kredit ab – im besten Fall jedoch mit besseren Konditionen.

Die Vorteile einer Umschuldung im Überblick

  • Sie sparen bares Geld: Durch einen neuen Kredit mit einem niedrigeren Zinssatz sparen Sie sich die Zinsen – die je nach Höhe der Kreditsumme mehrere hundert oder tausend Euro betragen können.
  • Sie können die Konditionen anpassen: Sie können bei einer Umschuldung die Kreditart, die Höhe der Kreditsumme, Laufzeit oder die Höhe der monatlichen Raten an Ihre aktuelle Situation anpassen.
  • Sie haben mehr Überblick über Ihre Finanzen: Gerade bei mehreren Krediten oder bei einer Überziehung von Girokonto oder Kreditkarte verliert man schnell den finanziellen Überblick.

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Rechenbeispiel: Das sparen Sie mit einer Umschuldung

555 Euro sparen durch Umschuldung

Alter KreditUmschuldungskredit
Restschuld6.700 €
Vorfälligkeits­entschädigung*67 €
Kreditsumme6.767 €6.767 €
Effektiver Jahreszins6,5 %4,3 %
Monatsrate450 €434,50 €
Laufzeit36 Monate (Restlaufzeit)36 Monate
Gesamtkredit16.200 €15.645 €
Ersparnis555 €
*1 % der Restschuld

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Welche Kredite lassen sich umschulden?

Icon Person mit Liste

In der Regel lassen sich verschiedene Verbraucherkredite sowie Immobilienkredite umschulden – es gelten jedoch Besonderheiten. Wir erläutern Ihnen im Folgenden alle Fälle im Detail:


Ratenkredite umschulden

Hierunter fallen jegliche Verbraucherkredite, neben normalen Ratenkrediten auch Konsumenten­kredite oder Autokredite. Ein Autokredit ist nichts anderes als ein zweckgebundener Ratenkredit. Auch Finanzierungen von Möbelhäusern oder Elektrohändlern sind reguläre Ratenkredite. Sie sollten regelmäßig die derzeitigen Zinsen im Auge behalten und prüfen, ob sich eine Umschuldung lohnt. Schauen Sie dazu auch in Ihren aktuellen Kreditvertrag:

Rechnen Sie das Ganze sorgfältig für Ihren Fall durch. Mit unserem Online-Kreditrechner können Sie aktuelle Konditionen einer Umschuldung vergleichen. Eine Orientierung bietet Ihnen unser Rechenbeispiel!


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Dispo umschulden

Wer regelmäßig sein Girokonto überzieht, sollte über eine Umschuldung nachdenken. Denn die Zinsen eines Ratenkredits sind oftmals deutlich niedriger als die teuren Zinsen für den Dispokredit. Wird der Disporahmen überzogen, werden dazu noch hohe Überziehungszinsen fällig. Im schlimmsten Fall wird der Dispo von der Bank gekündigt und man muss die Summe schnellstmöglich tilgen. Sinnvoller ist es, einen neuen Kredit in Höhe der Disposchulden aufzunehmen, um den Dispokredit damit abzubezahlen. Achtung: Danach sollte das Girokonto aber nicht mehr überzogen werden.

Kredit für den Dispo beantragen


Icon Kreditkarte

Kreditkarte umschulden

Hat man bei der Rückzahlung der Gelder bei einer Kreditkarte die Ratenoption ausgewählt, kann sich eine größere Summe Schulden ansammeln. Auf diese Summe zahlt man je nach Anbieter bis zu 18 Prozent Zinsen! Je nach Höhe der Schulden kann es sich lohnen, zur Umschuldung einen Ratenkredit abzuschließen, um die Kreditkartenkosten schnell zu tilgen und fortan nur noch einen Kredit mit geringeren Zinsen abzubezahlen.


Kredite mit Restschuld­versicherung umschulden

Wer eine Restschuld­versicherung mit seinem Kredit abgeschlossen hat, kann besonders von einer Umschuldung profitieren. Eine solche Restschuld­versicherung springt ein, falls man seine Kreditraten nicht mehr zahlen kann oder bewahrt die Familie davor, im Todesfall auf hohen Kreditschulden sitzenzubleiben. Durch diese Risikoabsicherung wird der eigentliche Kredit natürlich teurer. Kündigen kann man eine solche Restschuld­versicherung in der Regel nicht – außer bei einer Umschuldung. In diesem Fall erstattet einem die Bank die zukünftigen Versicherungsbeiträge, die bis zum Ende der Laufzeit angefallen wären.

Icon Hand mit Haus

Immobilienfinanzierung umschulden

Besonderheiten gibt es bei der Umschuldung eines Immobilienkredits. Die Zinsen bei einer Immobilienfinanzierung werden für mehrere Jahre festgeschrieben. Zum Ende dieser Sollzinsbindung oder nach einer Laufzeit von zehn Jahren haben Sie die Möglichkeit, den Kredit abzulösen. Dies lohnt sich jedoch nur, wenn die aktuellen Immobilienzinsen niedriger sind als die des alten Kredits.

Achtung: Möchten Sie den Kredit vor Ende der Sollzinsbindung umschulden, fällt unter Umständen eine Vorfälligkeits­entschädigung an, da Sie den Kredit früher „abbezahlen“ als die Bank geplant hat. Es kommt jedoch auch auf die Bedingungen Ihres Kreditvertrages an.

Aktuelle Baufinanzierungen vergleichen

Mehrere Kredite zusammenlegen und umschulden

Hat man mehrere kleine Kredite, so werden deren Raten meist stückweise über den Monat gezahlt. Dies sorgt nicht nur für einen höheren Verwaltungsaufwand – immerhin muss man dabei verschiedene Gläubiger und Zahlungstermine im Blick behalten – sondern erschwert den Überblick über seine Finanzen zu behalten. Gerade bei mehreren kleinen Krediten kann sich eine Umschuldung lohnen: Man schließt einen neuen Kredit in Höhe aller verbliebenen Kreditsummen seiner kleinen Kredite ab, tilgt diese vorzeitig und zahlt zukünftig nur noch einen großen Ratenkredit mit nur einer einzigen monatlichen Rate ab.

Kredit umschulden: So gehen Sie vor

1. Neue Kreditsumme festlegen

Ermitteln Sie erst einmal, wie hoch Ihre Restschuld Ihres aktuellen Kredits (oder Ihrer aktuellen Kredite inklusive überzogenem Dispo oder Kreditkartenschulden) ist. Die Restschuld eines Ratenkredits entnehmen Sie Ihrem Tilgungsplan oder Sie fragen direkt bei Ihrer Bank nach. Dazu zählen Sie nun die Vorfälligkeits­entschädigung, falls eine fällig ist. Diese beträgt je nach verbleibender Kreditlaufzeit 0,5 bis ein Prozent. Die Restschuld summiert mit der Vorfälligkeits­entschädigung ergibt Ihre neue Kreditsumme.

Icon Lupe

2. Online-Kreditvergleich nutzen

Anstatt direkt zu Ihrer Hausbank oder einer einzelnen Bank zu gehen, sollten Sie mehrere Kreditangebote miteinander vergleichen. Nutzen Sie dafür gern unseren kostenfreien Online-Kreditrechner, um einen ersten Überblick zu erhalten. Achtung: Geben Sie als Verwendungszweck „Umschuldung“ an.

Bei dieser Gelegenheit können Sie mit Kreditlaufzeit und Ratenhöhe etwas herumspielen: Da der Zins niedriger ist, können Sie sich eine kürzere Laufzeit leisten und sparen sich so im Endeffekt Zinskosten. Verdienen Sie mittlerweile mehr, können Sie die Kreditraten hochschrauben und sind mit dem Abbezahlen des Kredits schneller durch.

4. Angebote vergleichen

Vergleichen Sie nun die Konditionen der verschiedenen Kreditangebote und entscheiden Sie sich für eines. Achten Sie dabei auf den 2/3-Zins oder lassen Sie sich Ihren individuellen Zinssatz berechnen. Sie können versuchen, mit diesem Kreditangebot zu Ihrer aktuellen Bank zu gehen und Ihre derzeitigen Konditionen zu verbessern. Lässt sich die Bank nicht darauf ein, dann kündigen Sie eine Umschuldung an.


Icon Geldscheine wechseln

5. Neuen Kredit abschließen und Umschuldung durchführen

Anschließend schließen Sie den neuen Kredit beim neuen Kreditgeber ab. Nachdem Sie die Kreditzusage erhalten haben, kündigen Sie Ihren aktuellen Kreditvertrag. Wie dies geht, ist in Ihrem Darlehensvertrag geregelt. Erkundigen Sie sich, ob die neue Bank einen Kreditwechselservice anbietet, um das Umschulden zu erleichtern. In einem solchen Fall müssen Sie dann nur eine Vollmacht ausfüllen und die neue Bank kümmert sich um die Ablösung Ihres Kredits. Hatten Sie eine Restschuld­versicherung, müssen Sie diese jedoch selbst kündigen.


Vergleichen Sie mit unserem Online-Kreditrechner aktuelle Kredite zum umschulden! Wählen Sie dazu als Verwendungszweck „Umschuldung“ aus.

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Was muss man bei der Umschuldung von Krediten beachten?

Icon Info

Achtung: Vorfälligkeits­entschädigung beachten!

Dadurch, dass Sie einen Kredit schneller zurückzahlen, als die Bank es geplant hat, entgehen ihr Zinsgewinne. Dies lassen sich Banken in der Regel durch die sogenannte Vorfälligkeits­entschädigung bezahlen. Die Höhe dieser Entschädigung ist abhängig von der Höhe Ihrer Restschuld. Bei einer Laufzeit von über einem Jahr darf diese jedoch nur bei maximal einem Prozent liegen. Läuft der Kredit nur noch weniger als ein Jahr, beträgt die Entschädigung maximal 0,5 Prozent der Restschuld.

Entschädigung beim Ausgleich des Dispokredits

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Beim Ausgleich des Dispos durch einen Kredit fällt grundsätzlich keine Vorfälligkeits­entschädigung an.

Entschädigung bei Baufinanzierungen

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Bei der Umschuldung eines Immobilienkredits gibt es bei der Entschädigung keine gesetzliche Begrenzung – Banken können die Vorfälligkeits­entschädigung individuell berechnen. Lassen Sie sich daher eine genaue Aufstellung der anfallenden Kosten erstellen. Zudem können Immobilienfinanzierungen in der Regel nach Ende der Sollzinsbindung oder spätestens nach zehn Jahren gebührenfrei umgeschuldet werden. Es kann jedoch eine Kündigungsfrist geben – schauen Sie daher genau in Ihren Kreditvertrag.

Icon Finger wischt nach rechts

Als Verwendungszweck unbedingt „Umschuldung“ angeben

Es ist wichtig, dass Sie bereits beim Online-Kreditvergleich den Verwendungszweck „Umschuldung“ angeben. So wissen Banken, dass Sie lediglich einen laufenden Kredit begleichen und keinen neuen Kredit aufnehmen wollen. Dadurch werden Ihnen nur Angebote von Banken angezeigt, die auch einen Umschuldungskredit anbieten. Weiterer Pluspunkt: Eine Umschuldung wirkt sich positiv auf die Bonität aus.

Wann keine Umschuldung möglich ist

Beträgt die Kreditlaufzeit weniger als zwölf Monate oder liegt die Restschuld inklusive Vorfälligkeits­entschädigung unter 1.000 Euro, kann es sein, dass keine Umschuldung möglich ist. Schauen Sie auch immer in Ihren Kreditvertrag und prüfen Sie genau, welche Regelungen zur vorzeitigen Rückzahlung oder Umschuldung festgelegt sind.

Die häufigsten Fragen zum Thema Kredit umschulden

Wie sinnvoll ist eine Umschuldung?

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Eine Umschuldung ist vor allem sinnvoll, wenn der neue Kredit einen geringeren Zinssatz hat als der bestehende Altkredit. Zudem sollten die Gesamtkosten des neuen Kredits geringer als der alte sein – inklusive Vorfälligkeits­entschädigung. Eine Umschuldung lohnt sich auch, wenn Sie mehrere kleine Kredite haben. Mit einer Umschuldung können Sie diese zu einem großen Ratenkredit zusammenfassen und behalten so besser den Überblick.

Wann ist eine Umschuldung möglich?

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Ratenkredite lassen sich jederzeit umschulden. Einzige Voraussetzungen: Die Restschuld muss über 1.000 Euro und die restliche Laufzeit bei über zwölf Monaten liegen. Baufinanzierungen lassen sich in der Regel erst nach zehn Jahren oder nach Ende der Sollzinsbindung umschulden.

Kann die Bank eine Umschuldung ablehnen?

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Die alte Bank kann eine Umschuldung ablehnen, wenn es sich um einen Immobilienkredit handelt und dieser vor Ablauf der ersten zehn Jahre umgeschuldet werden soll. Reguläre Ratenkredite oder ältere Immobilienkredite können in der Regel jederzeit umgeschuldet werden. Für Ratenkredite gilt, dass die Restschuld über 1.000 Euro und die Restlaufzeit über zwölf Monate liegen muss – andernfalls kann eine Umschuldung abgelehnt werden.

Was braucht man für eine Umschuldung?

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Um einen Umschuldungskredit zu beantragen, müssen Sie die gleichen Voraussetzungen erfüllen und die gleichen Unterlagen einreichen wie bei einem Erstkredit. Das heißt, Sie müssen unter anderem volljährig sein, einen Wohnsitz und ein Bankkonto in Deutschland haben sowie kreditwürdig sein. Für eine Umschuldung reichen Sie Personaldokumente und Gehaltsnachweise ein.

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Foto von Katharina Burnus
Katharina Burnus
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