Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Wie die englische Lebensversicherung funktioniert, wie sie steuerlich behandelt wird und was sich durch den Brexit verändert hat.
Inhalt dieser SeiteVor- und Nachteile der englischen/britischen Lebensversicherung
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Höhere Rendite, höhere Risiken
Bei der englischen Lebensversicherung werden in der Regel 50 – 80 Prozent der Beiträge in Aktien investiert. Die kann für den Versicherten ein Vorteil aber auch ein Nachteil sein. Denn einerseits ist damit das Risiko höher, dass alles verloren wird, eine Kapitalgarantie wie in Deutschland gibt es hierbei nicht. Der Vorteil dieses Modells ist natürlich, dass eine höhere Rendite erzielt werden kann als mit einer klassischen Lebensversicherung in Deutschland. Wer zudem über einen langen Zeitraum hinweg in den Vertrag einzahlt, kann eventuelle Kursschwankungen gut ausgleichen. Erfahrungswerte zeigen, dass englische Lebensversicherungen in der Regel höhere Erträge liefern als die deutschen Versicherungen.
Rendite im Vergleich
In einem alten Test von Stiftung Warentest zeigte sich, dass die Rendite englischer Lebensversicherungen weitaus höher war als die der deutschen. Die internationalen Ratingagenturen wie Standard & Poor´s oder Moody´s testeten die britischen Anbieter regelmäßig. Clerical Medical erhielt in vergangenen Jahren von Standard & Poor´s, Moody´s und Fitch Ratings gute Bewertungen.
Weitere solide Anbieter waren die Royal London, Prudential, Canada Life, Standard Life oder MGM International. Kandidaten wie Canada Life oder Standard Life haben auch in Deutschland Dependancen und sind mit eigenen Produkten bereits am Markt vertreten. Zur Zeit liegen uns jedoch leider keine aktuellen Testergebnisse zu diesem Versicherungsprodukt vor.
Vorteile
Nachteile
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So funktioniert die britische Lebensversicherung
Smoothing: Ein besonderes Verfahren zur Absicherung
Britische Lebensversicherungen setzen auf das sogenannte Smoothing. Dies ist ein spezielles Glätteverfahren, das Schwankungen am Aktienmarkt ausgleichen soll. Die Gewinne aus Aktien werden letztlich einbehalten und als Reserven verwendet. Sollte der Kurs der Aktien drastisch fallen und sich der Wert der Lebensversicherung dadurch massiv verringern, kann das einbehaltene Geld zum Ausgleich verwendet werden. Bei positiver Entwicklung der Aktienmärkte häuft der Versicherte dadurch ein erhebliches Kapital an, das einerseits die Rendite in die Höhe treibt und andererseits der Kursabsicherung dient. Hinzu kommt die Kontrolle durch die staatliche Finanzaufsicht.
Gleiche steuerliche Behandlung wie deutsche Lebensversicherungen
Auch bei britischen Lebensversicherungen gilt nur eine Besteuerung von 50 Prozent des Ertrags, wenn die Versicherung bestimmten Anforderungen genügt. Somit ist sie mit der deutschen Lebensversicherung durchaus vergleichbar. Somit profitieren die Versicherten bei beiden Versicherungslösungen von interessanten Steuervorteilen, die sich nicht nach dem Herkunftsland unterscheiden.
Gebrauchte englische Lebensversicherung kaufen
Wer seine Lebensversicherung verkaufen möchte oder sich eine gebrauchte zulegen will, der wird auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen fündig. In England ist es normal, dass der Versicherte seinen Vertrag nicht kündigt, sondern ihn an Dritte verkauft. Ziel ist hierbei, einen höheren Rückkaufswert zu erlangen als bei einer Kündigung. In Deutschland können nur kapitalbildende Lebensversicherungen gekauft oder verkauft werden.
So wirkt sich der Brexit auf englische Lebensversicherungen aus
Verträge gehen auf europäische Niederlassungen über
Viele britische Lebensversicherer haben nach dem Brexit ihre Verträge mit deutschen Kunden auf Niederlassungen in europäischen Ländern wie Irland oder Luxemburg übertragen. Der Insolvenzschutz ist nun weniger stark, da die Versicherungsverträge nicht mehr durch das Financial Services Compensation Scheme geschützt werden. Trotzdem sehen die Experten von Stiftung Warentest keinen dringenden Handlungsbedarf (Quelle). Nun unterliegen die Verträge der Finanzaufsicht der Länder, in denen sich die Niederlassungen befinden.
Probleme gab es durch den Brexit für Personen, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine Rente bezogen. Diese mussten sich, statt weiterhin ihre Rente zu erhalten, mit einer Kapitalabfindung begnügen.
Diese Optionen haben Kunden
Kunden konnten und können sich entscheiden, ob sie ihren Vertrag
- fortführen
- verkürzen
- kündigen
- beitragsfrei stellen
- rückabwickeln
- verkaufen
wollen. Eine Rückabwicklung aufgrund von fehlerhaften Widerspruchsbelehrungen ist bei einigen Verträgen von 1994 bis 2007 möglich. Bei der Kündigung ist die Möglichkeit finanzieller Einbußen zu beachten – unter Umständen erhalten Sie mehr Geld, wenn Sie den Vertrag stattdessen beitragsfrei stellen oder verkaufen.
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