Englische Lebens­versicherung Vergleich, aktuelle Testergebnisse und Ratgeber (2024)

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die englische Lebens­versicherung wirbt mit einer hohen Rendite und dem Ausgleich von Kursschwankungen durch das sogenannte Smoothing.
  • Die steuerliche Behandlung der englischen Lebens­versicherung entspricht der steuerlichen Behandlung deutscher Lebens­versicherungen.
  • Nach dem Brexit haben britische Lebens­versicherer die Verträge auf ihre europäischen Niederlassungen übertragen.

Das erwartet Sie hier

Wie die englische Lebens­versicherung funktioniert, wie sie steuerlich behandelt wird und was sich durch den Brexit verändert hat.

Inhalt dieser Seite
  1. Vorteile, Nachteile, Testergebnisse
  2. So funktioniert die Versicherung
  3. Auswirkungen des Brexit
Foto von Swantje Niemann
Zuletzt aktualisiert am

Vor- und Nachteile der englischen/britischen Lebens­versicherung

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Höhere Rendite, höhere Risiken

Bei der englischen Lebens­versicherung werden in der Regel 50 – 80 Prozent der Beiträge in Aktien investiert. Die kann für den Versicherten ein Vorteil aber auch ein Nachteil sein. Denn einerseits ist damit das Risiko höher, dass alles verloren wird, eine Kapitalgarantie wie in Deutschland gibt es hierbei nicht. Der Vorteil dieses Modells ist natürlich, dass eine höhere Rendite erzielt werden kann als mit einer klassischen Lebens­versicherung in Deutschland. Wer zudem über einen langen Zeitraum hinweg in den Vertrag einzahlt, kann eventuelle Kursschwankungen gut ausgleichen. Erfahrungswerte zeigen, dass englische Lebens­versicherungen in der Regel höhere Erträge liefern als die deutschen Versicherungen.

Rendite im Vergleich

In einem alten Test von Stiftung Warentest zeigte sich, dass die Rendite englischer Lebens­versicherungen weitaus höher war als die der deutschen. Die internationalen Ratingagenturen wie Standard & Poor´s oder Moody´s testeten die britischen Anbieter regelmäßig. Clerical Medical erhielt in vergangenen Jahren von Standard & Poor´s, Moody´s und Fitch Ratings gute Bewertungen.

Weitere solide Anbieter waren die Royal London, Prudential, Canada Life, Standard Life oder MGM International. Kandidaten wie Canada Life oder Standard Life haben auch in Deutschland Dependancen und sind mit eigenen Produkten bereits am Markt vertreten. Zur Zeit liegen uns jedoch leider keine aktuellen Testergebnisse zu diesem Versicherungsprodukt vor.

Testsieger der Lebens­versicherung (allgemein)

Vorteile

  • sehr gute Ertragschancen
  • rürupfähig
  • lange Erfahrung der britischen Versicherer
  • „Smoothing“ gleicht Kursschwankungen aus
  • Ansparen von Kapital in Verbindung mit Todesfallabsicherung

Nachteile

  • Keine Ertrags- und Kapitalgarantie, höheres Risiko
  • nicht riesterfähig
  • schwächerer Insolvenzschutz nach dem Brexit

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So funktioniert die britische Lebens­versicherung

Smoothing: Ein besonderes Verfahren zur Absicherung

Britische Lebens­versicherungen setzen auf das sogenannte Smoothing. Dies ist ein spezielles Glätteverfahren, das Schwankungen am Aktienmarkt ausgleichen soll. Die Gewinne aus Aktien werden letztlich einbehalten und als Reserven verwendet. Sollte der Kurs der Aktien drastisch fallen und sich der Wert der Lebens­versicherung dadurch massiv verringern, kann das einbehaltene Geld zum Ausgleich verwendet werden. Bei positiver Entwicklung der Aktienmärkte häuft der Versicherte dadurch ein erhebliches Kapital an, das einerseits die Rendite in die Höhe treibt und andererseits der Kursabsicherung dient. Hinzu kommt die Kontrolle durch die staatliche Finanzaufsicht.

Gleiche steuerliche Behandlung wie deutsche Lebens­versicherungen

Auch bei britischen Lebens­versicherungen gilt nur eine Besteuerung von 50 Prozent des Ertrags, wenn die Versicherung bestimmten Anforderungen genügt. Somit ist sie mit der deutschen Lebens­versicherung durchaus vergleichbar. Somit profitieren die Versicherten bei beiden Versicherungs­lösungen von interessanten Steuervorteilen, die sich nicht nach dem Herkunftsland unterscheiden.

Mehr zur Lebens­versicherung in der Steuer

Gebrauchte englische Lebens­versicherung kaufen

Wer seine Lebens­versicherung verkaufen möchte oder sich eine gebrauchte zulegen will, der wird auf dem Zweitmarkt für Lebens­versicherungen fündig. In England ist es normal, dass der Versicherte seinen Vertrag nicht kündigt, sondern ihn an Dritte verkauft. Ziel ist hierbei, einen höheren Rückkaufswert zu erlangen als bei einer Kündigung. In Deutschland können nur kapitalbildende Lebens­versicherungen gekauft oder verkauft werden.

So wirkt sich der Brexit auf englische Lebens­versicherungen aus

Verträge gehen auf europäische Niederlassungen über

Viele britische Lebens­versicherer haben nach dem Brexit ihre Verträge mit deutschen Kunden auf Niederlassungen in europäischen Ländern wie Irland oder Luxemburg übertragen. Der Insolvenzschutz ist nun weniger stark, da die Versicherungsverträge nicht mehr durch das Financial Services Compensation Scheme geschützt werden. Trotzdem sehen die Experten von Stiftung Warentest keinen dringenden Handlungsbedarf (Quelle). Nun unterliegen die Verträge der Finanzaufsicht der Länder, in denen sich die Niederlassungen befinden.

Probleme gab es durch den Brexit für Personen, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine Rente bezogen. Diese mussten sich, statt weiterhin ihre Rente zu erhalten, mit einer Kapitalabfindung begnügen.

Diese Optionen haben Kunden

Kunden konnten und können sich entscheiden, ob sie ihren Vertrag

  • fortführen
  • verkürzen
  • kündigen
  • beitragsfrei stellen
  • rückabwickeln
  • verkaufen

wollen. Eine Rückabwicklung aufgrund von fehlerhaften Widerspruchsbelehrungen ist bei einigen Verträgen von 1994 bis 2007 möglich. Bei der Kündigung ist die Möglichkeit finanzieller Einbußen zu beachten – unter Umständen erhalten Sie mehr Geld, wenn Sie den Vertrag stattdessen beitragsfrei stellen oder verkaufen.

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Foto von Katharina Burnus
Katharina Burnus
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