Das Wichtigste in Kürze
Das erwartet Sie hier
Was die teuersten Berufsrisiken für Influencer, YouTuber, Blogger und Streamer sind, wie wenig Influencer in Deutschland eigentlich verdienen und wie sich Influencer und Co. am besten absichern.
Inhalt dieser SeiteTeure Risiken für Influencer und Co.
Influencer, Blogger, YouTuber, TikToker oder Streamer: Sobald Personen in Deutschland Einkünfte aus einer Online-Tätigkeit erzielen, gelten sie als selbständig. Selbständige haften bei Schäden mit ihrem eigenen Vermögen. Private Haftpflicht- oder Rechtsschutzversicherungen greifen in solchen Fällen in der Regel nicht.
Hohe Influencer-Strafen in den deutschen Medien
Die Medien berichten regelmäßig von hohen Strafen für Influencer:
- 480.000 Euro Strafe soll ein Influencer zahlen, der an in Deutschland verbotenen Online-Casino-Spielen teilgenommen, dies gefilmt und sie beworben haben soll (Quelle: Bild).
- Ein deutscher Influencer zerstört bei einer Party in einer italienischen Villa eine 150 Jahre alte Statue im Wert von mindestens 200.000 Euro (Quelle: Tagesspiegel).
- Eine Influencerin beschimpft einen Verkäufer im Internet und wird zu mehr als 10.000 Euro verurteilt, da sie seine Persönlichkeitsrechte und Ehre verletzt hat (Quelle: Landesgericht Düsseldorf, 12 O 168/18).
- Ein Selfie im Rapsfeld könnte eine deutsche Influencerin 10.000 Euro Bußgeld kosten (Quelle: butenundbinnen).
Die Angst vor Abmahnungen
Die meisten Durchschnittsinfluencer in Deutschland sind aber im Alltag mit anderen Risiken konfrontiert. Viele Influencer und Co. haben zum Beispiel Angst vor Abmahnungen, also Aufforderungen, einen vermuteten oder tatsächlichen Verstoß gegen deutsches Recht zu unterlassen. Verstoßen wird zum Beispiel häufig gegen das Urheberrecht, das Markenrecht, das Wettbewerbsrecht oder auch Datenschutzbestimmungen. Folgendes kann beispielsweise abgemahnt werden:
Abmahnungen können auch Schadensersatzforderungen enthalten. Im schlimmsten Fall und ohne Versicherung müssen Influencer, Blogger, Streamer und YouTuber diese Kosten selbst tragen. Wie teuer das werden kann, zeigen die folgenden zwei Beispiele.
Verstoß gegen das Urheberrecht
Musik in Instagram-Reels
Anfang 2023 erhielten viele gewerbliche Instagram-Nutzer eine Abmahnung, da sie Reels mit Musik unterlegt hatten, für die sie keine Lizenz besaßen. Für diese Urheberrechtsverletzung soll in manchen Fällen bis zu 25.000 Euro gefordert worden sein (Quelle: DerStandard).
Bildrechte
Ein Gericht verurteilte einen Mann zur Zahlung von 771,44 Euro, da er unerlaubt ein Bild einer Privatperson gewerblich genutzt hatte. Er hatte das Bild eines Sportwagens von Facebook kopiert und verwendet, um für eine Veranstaltung zu werben (Quelle: Bundesgerichtshof, I ZR 187/17). In einem anderen Fall wurde bei der Nutzung eines Bildes eines professionellen Fotografen ohne Lizenz der Streitwert auf 6.000 Euro pro Bild festgesetzt (Quelle: Oberlandesgericht Frankfurt am Main, 11 W 8/20). Bei schweren gewerblichen Urheberrechtsverletzungen kann sogar eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren drohen (Quelle: UrhG § 108a).
Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht: Nicht-gekennzeichnete Werbung
Eine Influencerin soll 15.300 Euro Strafe zahlen, da sie auf ihrem Account Produkte zeigt, positiv bewertet und zu den Webseiten dieser Produkte verlinkt. Dies kennzeichnete sie allerdings nicht als Werbung. Unterlässt die Influencerin dies in Zukunft nicht, drohen ihr ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro (Quelle: Saarbrücker Zeitung; Landgericht Koblenz 1 HK O 45/17). Prinzipiell kann bei schweren und wiederholten Fällen von Schleichwerbung eine Geldbuße von bis zu 500.000 Euro drohen (Quelle: 0711; UWG).
So wenig verdienen Influencer in Deutschland
Der Traum: Als Influencer reich werden
Beim Thema Influencer denken viele in Deutschland gleich an Pamela Reif, Bibi Claßen, Julien Bam oder Dagi Bee – Influencer mit mehreren Millionen Followern. Sie verdienen ihr Geld beispielsweise mit Sponsored Posts, Affiliate-Marketing, Werbung, Kooperationen mit Marken oder auch dem Verkauf eigener Produkte. Unternehmen lassen sich etwa einen Post dieser Internet-Celebrities oft mehrere 10.000 Euro, wenn nicht 100.000 Euro kosten.
Kein Wunder, dass viele Menschen in Deutschland ihr Geld auch mit Content-Creation verdienen wollen. Bereits 2018 wäre jeder dritte Social-Media-Nutzer (35 Prozent) gerne Influencer (Quelle: Bitcom). Die starke mediale Präsenz dieser Mega-Influencer täuscht jedoch darüber hinweg, dass sie eigentlich nur einen verschwindend geringen Anteil ausmachen: Nur 0,22 Prozent der Influencer in Deutschland zählten 2020 zu dieser Gruppe (Quelle: Hype-Journal).
Die Realität: Das verdienen die meisten Influencer in Deutschland
Nano- und Micro-Influencer
Die Realität der meisten Influencer in Deutschland sieht anders aus: Rund 76 Prozent haben oft “nur” mehrere 1.000 Follower. Am häufigsten in Deutschland sind also Nano- und Micro-Influencer:
Influencer | Follower-Anzahl | Anteil |
---|---|---|
Nano-Influencer | 1.000 – 5.000 | 32,4 % |
Micro-Influencer | 5.000 – 20.000 | 43,3 % |
Mid-Tier-Influencer | 20.000 – 100.000 | 19,7 % |
Macro-Influencer | 100.000 – 1.000.000 | 4,4 % |
Mega-Influencer | über 1.000.000 | 0,22 % |
Das Einkommen von Nano- und Micro-Influencern
Wie viel Influencer weltweit verdienen, wurde bis jetzt wenig erforscht. Für Deutschland sieht die Datenlage noch schlechter aus. Einige Zahlen liegen jedoch schon vor. Den größten Teil ihres Umsatzes erzielen Influencer in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit YouTube oder Instagram (Quelle: Goldmedia). Viele der Angaben zum Verdienst beziehen sich daher auf Instagram.
Durchschnittliches Monatseinkommen unter 2.000 Euro?
In einer Studie aus dem Jahr 2021 wurden weltweit Influencer nach ihren Einkünften durch Instagram befragt. Auch wenn diese Zahlen sich nicht ausschließlich auf den deutschen Markt beziehen, werden sie in den Medien für Influencer in Deutschland herangezogen (Quelle: accountable; DerStandard):
Nano-Influencer | Micro-Influencer | Influencer (Durchschnitt aller Gruppen) | |
---|---|---|---|
Follower-Anzahl | 1.000 – 10.000 | 10.000 – 50.000 | 1.000 – 1.000.000 |
Durchschnittliches Einkommen / Monat in $ | 1.420 | 2.061 | 2.970 |
Durchschnittliches Einkommen / Monat in €** | 1.191 | 1.728 | 2.490 |
Durchschnittliches Monatseinkommen unter 1.000 Euro?
Influencer werden oft pro Sponsored-Instagram-Post bezahlt. So viel konnten Influencer in Deutschland dabei im Durschnitt für einen Post verlangen:
Follower-Anzahl | von | bis |
---|---|---|
1.000 bis 5.000 | *** 10 $ | 9 € | 60 $ | 52 € |
5.000 bis 20.000 | 30 $ | 26 € | 270 $ | 233 € |
20.000 bis 100.000 | 200 $ | 173 € | 2.300 $ | 1.986 € |
100.000 bis 1 Million | 1.500 $ | 1.295 € | 10.500 $ | 9.065 € |
über 1 Million | 15.000 $ | 12.951 € | unbegrenzt |
Aber wie viele Sponsored-Posts veröffentlichen Influencer überhaupt im Jahr? Für Deutschland liegen hierzu keine Zahlen vor. In einer Studie für die USA und Kanada gaben 25 Prozent der Online-Content-Creator 2022 an, 10 bis 20 Sponsored-Posts in 2021 veröffentlicht zu haben. 40 Prozent posteten in diesem Zeitraum bis zu 10 Sponsored-Posts (Quelle: Statista). Für 2021 ermittelte auch eine andere Studie, dass die meisten Content-Creator 16 oder mehr Posts pro Jahr bezahlt bekommen (Quelle: neoreach). Nehmen wir an, diese Zahlen lassen sich auf Deutschland und das Jahr 2023 übertragen, dann würde das bei einer Berechnung mit optimistischen Werten Folgendes bedeuten:
- Ein Nano-Influencer mit 1.000 bis 5.000 Followern würde durchschnittlich 20 sehr gut bezahlte (je 52 Euro) Sponsored-Posts veröffentlichen und damit im Jahr 1.040 Euro verdienen.
- Ein Micro-Influencer mit 5.000 bis 20.000 Followern würde mit durchschnittlich 20 sehr gut bezahlten (je 233 Euro) Sponsored-Posts 4.660 Euro jährlich einnehmen.
Sicher: Influencer verdienen ihre Einkommen nicht zu 100 Prozent mit Sponsored-Posts, aber Studien belegen, dass Instagram im deutschsprachigen Raum die Haupteinnahmequelle darstellt (Quelle: Goldmedia). Alle weiteren Einnahmen müssten also unter den 1.040 beziehungsweise 4.660 Euro pro Jahr liegen. Das Jahreseinkommen von Nano-Influencern würde somit unter 2.080 Euro und das von Micro-Influencern unter 9.320 Euro liegen. Pro Monat würde damit ein Nano-Influencer nach dieser Rechnung durchschnittlich unter 173 Euro verdienen, ein Micro-Influencer durchschnittlich unter 777 Euro.
Einnahmen reichen kaum zum Leben
Diese Berechnungen sind natürlich sehr pauschal und vereinfachend. Es handelt sich zudem immer um Durchschnittswerte. Natürlich gibt es Influencer, deren Einkommen stark davon abweicht. Die beiden Ergebnisse liegen auch weit auseinander, sie zeigen trotzdem: Für die meisten Influencer in Deutschland dürften die Einnahmen allein kaum zum Leben reichen. Erst ein Influencer mit mehr als 20.000 Followern könnte – nach dieser Rechnung – ein Jahresgehalt von 39.720 Euro erzielen (Quelle: accountable).
Das Einkommen von Nano- und Mikro-Influencern im Vergleich
Weniger Einkommen als das durchschnittliche Bruttogehalt in Deutschland
Das durchschnittliche Bruttogehalt von Vollzeitbeschäftigten lag im April 2022 in Deutschland bei 4.105 Euro pro Monat (Quelle: Destatis). Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiteten 2022 im Durchschnitt 40,4 Stunden pro Woche (Quelle: Destatis). Influencer arbeiten durchschnittlich weniger. Eine weltweite Studie fand heraus: Influencer investieren rund 28,7 Stunden pro Woche für ihren Account (Quelle: Hype-Journal).
Selbst wenn für Nano- und Micro-Influencer von der gleichen Wochenarbeitszeit ausgegangen und die Gehälter entsprechend angepasst würden, lägen Nano-Influencer mit 1.541,57 Euro und Micro-Influencer mit 2.236 Euro noch deutlich unter dem durchschnittlichen Bruttogehalt in Deutschland.
Weniger Einkommen ohne Berufsausbildung
Für Influencen gibt es weder Berufsausbildung noch Studium. In Deutschland erhielten Beschäftigte in Vollzeit ohne einen beruflichen Ausbildungsabschluss im April 2022 durchschnittlich 2.817 Euro brutto pro Monat (Quelle: Destatis). Der durchschnittliche Monatsverdienst von Nano- und Micro-Influencern in Vollzeit liegt also auch unter dieser Marke.
Nano-Influencer: Unter der Armutsgrenze
Das durchschnittliche Monatseinkommen von 1.191 Euro eines Nano-Influencers liegt unter dem Schwellenwert für Armutsgefährdung, der 2023 für Alleinlebende durchschnittlich bei 1.250 Euro pro Monat lag (Quelle: Destatis).
Auch Influencer müssen Abgaben zahlen
Was viele vergessen: Auch Influencer müssen von ihrem Einkommen ihre Steuern (Einkommenssteuer oder Gewerbesteuer, Versteuerung auch von Gratisprodukte und Dienstleistungen), Krankenkasse und im besten Fall noch Altersvorsorge bezahlen. Bei geringem jährlichen Einkommen können sich Influencer von der Einkommens-, Gewerbe und Umsatzsteuer befreien lassen.
Wie können sich Influencer und Co. versichern?
Mit Leistungsbausteinen zum passgenauen Versicherungsschutz
Influencer, Blogger, Streamer und YouTuber können sich gegen teure Berufsrisiken absichern. Aktuell gibt es jedoch nicht die eine “Influencer-Versicherung”. Vielmehr kommen mehrere Versicherungen für Influencer, Blogger, YouTuber oder auch Streamer infrage. Viele Versicherer bieten aktuell Kombi-Produkte oder auch modulare Angebote an. Das bedeutet: Sie wählen eine oder mehrere Versicherungen bei einem Versicherer aus und schließen sie dort ab.
Diese Berufe profitieren
Von sogenannten „Influencer-Versicherungen“ können folgende Personen profitieren, egal ob selbständig oder als Betrieb:
- Influencer
- YouTuber
- TikToker
- Blogger
- (Twitch-)Streamer
- Podcaster
- Video-Creator
- Vlogger
- Content-Creator
- Instagrammer
Wichtige Versicherungen
Weitere Versicherungsmöglichkeiten
Welche Versicherungen brauche ich?
Ob Fitness-Influencer, Reise-Blogger oder YouTuber mit Schwerpunkt Aktien – die Geschäftsmodelle von Influencern, Bloggern, YouTubern und Co. können sehr unterschiedlich sein. Umso wichtiger ist es, ein Versicherungspaket zu schnüren, das Sie in Ihrer speziellen beruflichen Situation schützt. Um die passenden Versicherungen abzuschließen, ist daher eine solide Bestandsaufnahme wichtig: Welche Risiken habe ich als Streamer, YouTuber, Influencer oder Blogger? Folgende Fragen können Ihnen helfen, Ihr Risiko realistisch einzuschätzen. Sind Sie sich dennoch nicht ganz sicher, welche Versicherung Sie wirklich brauchen, dann lassen Sie sich gerne von unseren Experten beraten.
Fragen | Versicherung | |
---|---|---|
1. | Könnte es Ihnen passieren, dass Sie abgemahnt werden, weil Sie z. B. Werbung nicht ausreichend gekennzeichnet oder unwissentlich ein urheberrechtsgeschütztes Bild verwendet haben? | Vermögensschadenshaftpflichtversicherung/Berufshaftpflichtversicherung |
2. | Haben Sie ein Büro, ein Studio etc. mit Kundenverkehr? Könnte es hier zu Unfällen von Kunden kommen? Ist es denkbar, dass durch Ihre Arbeit oder die Ihrer Angestellten, Schäden am Eigentum anderer Personen entstehen? | Betriebshaftpflichtversicherung |
3. | Sind Angriffe aus dem Internet z. B. ein Virus, ein Hackerangriff oder Cybermobbing wahrscheinlich für Sie? Besitzen Sie sensible Firmen- oder Kundendaten, die geklaut werden könnten? | Cyber-Versicherung |
4. | Benötigen Sie viele teure elektronische Geräte und Systeme wie z. B. Kameras etc., um richtig arbeiten zu können? Arbeiten Sie oft mobil am Laptop? | Elektronikversicherung |
5. | Haben Sie teure Büroausstattung oder fertig produzierte Waren, die gestohlen oder zerstört werden können? | Geschäftsinhaltsversicherung |
Vermögensschadenhaftpflichtversicherung / Berufshaftpflichtversicherung
Lassen Sie sich nicht verwirren: Manche Versicherer bieten eine Berufshaftpflichtversicherung für Influencer, Blogger, Streamer und YouTuber an, anderen sprechen von einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Eine Berufshaftpflichtversicherung ist im Prinzip das gleiche wie eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Beide Versicherung sichern Influencer, Blogger, YouTuber oder auch Streamer gegen echte Vermögensschäden ab, also gegen gerechtfertigte Ansprüche Dritter, denen sie durch ihre Tätigkeit einen finanziellen Nachteil zugefügt haben.
Echte Vermögensschäden entstehen beispielsweise, wenn Influencer und Co. gegen Urheber-, Marken- oder Wettbewerbsrecht verstoßen und geschädigte Personen Schadenersatz fordern. Das unterscheidet die beiden Versicherungen von der Betriebshaftpflichtversicherung: Sie sichert nur gegen Vermögensschäden als Folge von Sach- und Personenschäden ab.
Betriebshaftpflichtversicherung
Schutz bei Sach- und Personenschäden
Eine Betriebshaftpflichtversicherung benötigen Sie als Blogger, Influencer, Streamer oder auch YouTuber, wenn in Ihrem Berufsalltag Sachen oder Personen zu Schaden kommen können. Empfangen Sie als YouTuber zum Beispiel regelmäßig Besucher in Ihrem Büro oder Studio und könnte diesen dort ein Unfall passieren (Personenschaden)? Oder ist es realistisch, dass Sie als Influencer teuer ausgeliehenes, technisches Equipment beschädigen könnten?
Vermögensschäden als Folge
Anders als eine Vermögensschadenhaftpflicht- und Berufshaftpflichtversicherung, deckt eine Betriebshaftpflichtversicherung nur sogenannte unechte Vermögensschäden ab. Das sind Vermögensschäden, die als Folge eines Sach- oder Personenschadens auftreten. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn der Besucher Ihres Büros oder Studios durch den Unfall so geschädigt wird, dass er eine Zeit lang nicht arbeiten kann und finanzielle Einbußen erleidet. Echte Vermögensschäden sind hingegen durch eine Betriebshaftpflichtversicherung nicht abgedeckt. Doch gerade diese treten bei YouTubern, Streamern, Bloggern oder Influencern vorrangig auf. Egal, ob unechter oder echter Vermögensschaden: Eine Versicherung leistet nur, wenn Sie für diese Schäden überhaupt haftbar gemacht werden können. Eine wichtige Leistung ist auch, dass die Versicherung unberechtigte Ansprüche abwehrt. Prüfen Sie daher für sich genau, ob Sie ausreichend gegen finanzielle Folgen von Vermögensschäden abgesichert sind.
Cyber-Versicherung
Streamer, YouTuber, Blogger oder auch Influencer sind täglich beruflich im Internet unterwegs. Die Online-Welt bringt dabei spezifische Risiken mit sich, zum Beispiel:
- Ein Cloud-Ausfall
- Verstöße gegen Datenschutz- und Geheimhaltungspflichten
- Ein Hacker-Angriff samt Cyber-Erpressung
- Phishing
- Ein E‑Mail-Anhang mit verstecktem Trojaner
Eine Cyber-Versicherung bietet dann beispielsweise:
Elektronikversicherung
Mikro, Vlog-Kamera, Fotokamera, Ringlicht, Handy oder Laptop? Personen mit einer Online-Tätigkeit müssen sich bei ihrer Arbeit auf ihre technische Ausrüstung verlassen können. Eine Elektronikversicherung kann hier Sicherheit bieten. Die Versicherung zahlt im Schadensfall zum Beispiel den Wiederbeschaffungswert und Reparaturkosten. Achten Sie bei Ihrem Vertrag darauf, dass Schäden an mobilen Geräte auch wirklich mitversichert sind. Besitzen Sie bereits eine Geschäftsinhalts- oder Cyber-Versicherung, können Sie meist die Elektronikversicherung als Zusatzbaustein abschließen und so Geld sparen.
Rechtsschutzversicherung
Sie haben aus Versehen einen geschützten Farbton für die Verpackung Ihres neuesten Produkts verwendet? Oder Sie haben auf Ihrem Blog ein Foto genutzt, dessen Nutzung oder Veröffentlichung doch nicht erlaubt war? Marken- und Urheberrechtsverletzungen sind häufige Risiken für YouTuber, Streamer, Blogger und Influencer. Rechtsschutzversicherung schließen jedoch oft Urheber- oder Markenrechtsverletzungen aus dem Leistungsumfang aus. Oft enthält der Vertrag Formulierungen wie im Folgenden: “Kein Versicherungsschutz haben Sie bei Streitigkeiten in ursächlichem Zusammenhang mit Patent-, Urheber-, Marken-, Geschmacksmuster-/Gebrauchsmusterrechten oder sonstigen Rechten aus geistigem Eigentum” (Quelle: GDV, S. 18).
Schutz vor Verletzungen des Marken-, Urheber-, Patent-, Geschmacks- und Gebrauchsmusterrecht
Dennoch sollten Blogger, Influencer, Streamer und YouTuber nicht auf eine Rechtsschutzversicherung verzichten. Prüfen Sie vielmehr vor Abschluss einer Rechtsschutzversicherung genau, ob diese Ihre individuellen beruflichen Rechtsrisiken, ausreichend abdeckt oder lassen Sie sich beraten. Außerdem umfasst eine gesonderte Patentrechtsschutzversicherung Verletzungen von Marken-, Urheber-, Patent-, Geschmacks- und Gebrauchsmusterrecht und kann daher sinnvoll für Sie sein.
Geschäftsinhaltsversicherung
Falls Ihre Büroausstattung, zum Beispiel Computer, aber auch Maschinen oder Waren zerstört oder gestohlen werden, übernimmt eine Geschäftsinhaltsversicherung die Kosten. Nicht alle Geschäftsinhaltsversicherungen decken jedoch Computersoftware und -daten ab. Wenn dieser Schutz für Sie wichtig ist, prüfen Sie vor Abschluss Ihren Vertrag. Im Schadensfall bekommen Sie in der Regel entweder den Wert erstattet, den Sie bei einer Wiederbeschaffung zahlen müssen (Neuwert). Oder Sie erhalten den Wert, den Sie beim Verkauf der Gegenstände erhalten hätten (Zeitwert).
Versicherungen an das individuelle Geschäftsmodell anpassen
Je nach Geschäftsmodell können für Sie als Influencer, Blogger, Streamer oder YouTuber noch weitere Versicherung wichtig sein. Reisen Sie als Reise-Influencerin an abgelegene Orte, dann können Sie von einer Reiserücktrittsversicherung oder Auslandskrankenversicherung profitieren. Probieren Sie als Fitness-Influencer oft neue, spektakuläre Sport-Trends aus, kann sich eine private Unfallversicherung lohnen. Diese zahlt, wenn Sie einen bleibenden Gesundheitsschaden durch einen Unfall davontragen.
Nicht vergessen: Krankenkasse und Altersvorsorge
Selbständige müssen selbst aktiv werden, um im Alter oder Krankheitsfall abgesichert zu sein. Sie können in den meisten Fällen nicht von der gesetzlichen Rente oder gesetzlichen Krankenkasse profitieren. Selbständige Blogger, Influencer oder auch YouTuber können jedoch unter bestimmten Umständen einen ähnlichen Schutz wie Arbeitnehmer genießen. Die Künstlersozialkasse (KSK) bietet Personen mit künstlerischer oder publizistischer Tätigkeit die Versicherung in der gesetzlichen Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung an. KSK-Mitglieder zahlen dann die Hälfte der Beiträge. Welche Voraussetzungen Sie für eine Aufnahme genau erfüllen müssen, können Sie auf der Seite der KSK nachlesen.
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Können sich Influencer und Co. überhaupt eine Versicherung leisten?
Nur 4 Prozent der Influencer weltweit geben an, dass sie sich über den Instagram-Account vollständig finanzieren können (Quelle: Hype-Journal). Die Zahlen für Deutschland lassen vermuten, dass für die meisten Influencer ihr Einkommen allein nicht zum Leben reicht. Deutsche Durchschnittsinfluencer verdienen zudem so wenig, dass sie sich davon kaum eine für ihren Beruf passende Versicherung leisten können. Gleichzeitig sind Versicherungen wichtig, denn es drohen teure Risiken in diesem Berufsfeld. Was also tun?
Was kostet eine Influencer-Versicherung?
Der Versicherungsschutz für Influencer, Blogger, Streamer oder YouTuber besteht in der Regel aus einer individuellen Kombination von Versicherungsbausteinen. Daher lässt sich nicht pauschal beantworten, wie viel solch eine Versicherung kostet. Der Versicherungsbeitrag ist zudem abhängig vom Umsatz, Alter oder auch der Versicherungssumme. Der Vorteil ist, dass Kombi-Produkte und modulare Angebote von einem Anbieter günstiger sind als der Erwerb von Einzelversicherungen.
Wie Influencer und Co. trotzdem sparen können
Auch wenn Sie als Influencer und Co. bei der Versicherung sparen müssen, empfehlen wir Ihnen auf Folgendes zu achten: Sichern Sie sich gegen sogenannte echte oder auch richtige Vermögensschäden ab. Das Risiko für echte Vermögensschäden ist in Ihrer Branche sehr hoch und solch ein Schaden kann sehr teuer werden. Prüfen Sie die Versicherung zudem auf eine ausreichende Höhe der Versicherungssumme, auch Deckungssumme genannt. Diese sollte so hoch sein, dass im Schadensfall die entstandenen Kosten abgedeckt sind.
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Die häufigsten Fragen zum Thema Versicherungen für Influencer
Müssen sich Influencer versichern?
Es ist wichtig, als Blogger, Influencer, Streamer oder YouTuber für ausreichenden Versicherungsschutz zu sorgen, da Sie zum Beispiel bei Schäden oder Schadensersatzforderungen sonst mit ihrem privaten Vermögen haften. Hohe Schadensersatzforderungen sind in diesem Bereich keine Seltenheit
Welche Versicherungen benötige ich als Influencer?
Welche Versicherungen Sie als Influencer, Streamer, Blogger oder YouTuber konkret benötigen, hängt von Ihrem Geschäftsmodell ab. Wichtige Versicherungen sind meist Vermögensschadenshaftpflichtversicherung/ Berufshaftpflichtversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung, Cyber-Versicherung und Elektronikversicherung. Versicherer bieten diese Versicherungen als Kombi-Pakete für Influencer, Streamer, Blogger und YouTuber an. Eine Rechtsschutz- oder Geschäftsinhaltsversicherung kann ebenso sinnvoll sein.
Sind Influencer krankenversichert?
Selbständige YouTuber, Blogger oder Influencer sind in der Regel nicht gesetzlich krankenversichert. Sie müssen sich selbst um eine Absicherung im Krankheitsfall kümmern. Wenn sie aber wie Angestellte abgesichert sein wollen, können Sie unter Umständen in die Künstlersozialkasse aufgenommen werden. Diese organisiert, dass künstlerisch und publizistisch Tätige in die gesetzliche Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung einzahlen können.
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