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Das Nutzungsentgelt beim Immobilien-Teilverkauf

Foto von Swantje Niemann
Zuletzt aktualisiert am

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Immobilien-Teilverkauf zahlen Sie ein Entgelt für den Nießbrauch der gesamten Immobilie.
  • Wie hoch dieses ist, hängt vom Wert des verkauften Anteils, dem Anbieter und der Dauer der Festschreibung ab.
  • Ein Teilverkauf geht in der Regel immer mit einem Nutzungsentgelt einher. Wenn Sie in erster Linie mietfrei wohnen möchten, gibt es andere Optionen der Immobilien­verrentung.

Das erwartet Sie hier

Wie hoch das Nutzungsentgelt bei einem Immobilien-Teilverkauf ist und ob es sich vermeiden lässt.

Inhalt dieser Seite
  1. Wie hoch ist das Nutzungsentgelt?
  2. Entgelt bei verschiedenen Anbietern
  3. Teilverkauf ohne Nutzungsentgelt?

Wie hoch ist das Nutzungsentgelt beim Immobilien-Teilverkauf?

Was ist das Nutzungsentgelt?

Beim Immobilien-Teilverkauf verkaufen Sie einen Anteil an Ihrer Immobilie, behalten jedoch ein Nießbrauchrecht für die gesamte Immobilie. Dafür, dass Sie auch den verkauften Anteil bewohnen oder anderweitig wirtschaftlich für sich nutzen können, zahlen Sie ein monatliches Nutzungsentgelt. Die Höhe des Nutzungsentgelts wird auf der Grundlage des Werts des verkauften Anteils berechnet.

Immobilien-Teilverkauf: Alle Kosten


Icon Taschenrechner

Beispielrechnung

Bei unserem Kooperationspartner Engel & Völkers Liquidhome zahlen Sie aktuell ein für zehn Jahre fixiertes jährliches Nutzungsentgelt von 4,95 Prozent des Preises für den verkauften Anteil. Verkaufen Sie einen Immobilienanteil im Wert von 100.000 Euro, zahlen Sie also 4.950 Euro pro Jahr. Daraus ergibt sich ein monatliches Nutzungsentgelt von 412,50 Euro.


Anpassung

Läuft die Fixierung des Nutzungsentgelts aus, wird dieses regelmäßig angepasst. Dabei richten sich die Anbieter des Teilverkaufs nach verschiedenen Indizes. Einige orientieren sich beispielsweise am EURIBOR, andere am Verbraucherpreisindex oder an der Bundesrendite.

Icon Balkendiagramm

Davon hängt die Höhe des Nutzungsentgelts ab

  • Wert des verkauften Anteils, also die Summe, die Sie beim Verkauf erhalten haben
  • Auswahl des Anbieters
  • Dauer der Festschreibung
  • Entwicklung der wirtschaftlichen Gegebenheiten, an die das Entgelt später angepasst wird

Steigen die Zinsen, steigen auch die Kosten für Immobilienkredite und Nutzungsentgelte. Das gilt für Nutzungsentgelte, die flexibel angepasst werden, aber auch für die Nutzungsentgelte, die potenziellen Teilverkäufern für die ersten Jahre nach dem Verkauf angeboten werden.

Icon Achtung

Rechnen Sie vor dem Verkauf nach

Vor einem Immobilien-Teilverkauf sollten Sie unbedingt nachrechnen, welche Kosten Ihnen auf Dauer durch das Nutzungsentgelt entstehen und ob Sie diese auch langfristig tragen können. Beachten Sie dabei auch, dass das Entgelt nach dem Ende der Festschreibung steigen kann. Wenn Sie das Nutzungsentgelt nicht mehr zahlen können, müssen Sie die Immobilie verlassen.

Das zahlen Sie bei verschiedenen Anbietern

Nutzungsentgelt bei verschiedenen Teilverkauf-Firmen

Anbieter1 Jahr / VariabelFestschreibung für 5 JahreFestschreibung für 10 JahreFestschreibung für 15 JahreUnbegrenzte FestschreibungAnpassung an …
Deutsche Teilkauf5,3 – 6,0 %EURIBOR
Engel & Völkers Liquidhome4,95 %10-Jahres-SWAP
Hausvorsorge5,5 %3-Monats-EURIBOR
Hausvorteil5,69 %Zehnjährige Bundesrendite
Heimkapital4,99 – 5,5 %Verbraucherpreisindex
Realwertpartner4,9 – 5,85 %Verbraucherpreisindex
Verkaufen aber bleiben4,9 %5,9 %Verbraucherpreisindex
Vobahomeab 5,5 %Verbraucherpreisindex
Wertfaktor5,5 – 6,18 %6,86 – 7,58 %12-Monats-EURIBOR / zehnjährige Bundesrendite
Wohnwert5,7 %5,7 %5,7 %6,2 %Verbraucherpreisindex
Quelle: Seiten der Anbieter, immo.info, Stand: 17.01.2024

Ist ein Immobilien-Teilverkauf ohne Nutzungsentgelt möglich?

Teilverkauf-Anbieter sehen Nutzungsentgelt vor

Wenn Sie einem spezialisierten Unternehmen einen Anteil an Ihrer Immobilie verkaufen, verlangt dieses im Gegenzug für die Nutzung ein Nutzungsentgelt. Unter Umständen haben Sie bei einem privaten Käufer, falls sich ein solcher finden lässt, mehr Verhandlungsspielraum. Ein Teilverkauf geht jedoch in der Regel mit der Zahlung eines Nutzungsentgelts einher.


Immobilien­verrentung ohne Nutzungsentgelt oder Miete

Wenn Ihnen im Alter die Mittel fehlen, Ihren Alltag so zu gestalten, wie Sie es sich eigentlich wünschen, weil viel von Ihrem Kapital in Ihrer Immobilie gebunden ist, ist ein Immobilien-Teilverkauf nicht die einzige Option. Es gibt andere Varianten der Immobilienrente, bei denen Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus weiterhin mietfrei nutzen können:

Diese verschiedenen Arten der Immobilien­verrentung haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile. Teilweise kommt es auch auf Ihr Alter und Ihre Situation an, ob sie für Sie infrage kommen.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten


Icon Lupe

Wohnrecht oder Nießbrauch?

Achten Sie beim Vergleich der Optionen auf den Unterschied zwischen Wohnrecht und Nießbrauch. Bei ersterem können Sie für den vereinbarten Zeitraum in Ihrer Immobilie bleiben. Bei Nießbrauch auch, aber zusätzlich sind Sie in der Nutzung der Immobilie flexibler und können sich beispielsweise entscheiden, auszuziehen und die Immobilie zu vermieten.


Übertragung an Familienmitglieder

Wenn Sie Familienmitglieder oder Freunde haben, an die Sie die Immobilie ohnehin vererben möchten, können Sie darüber nachdenken, ihnen diese schon zu Lebzeiten durch einen Verkauf oder eine gemischte Schenkung zu übertragen. Sie können für die Übertragung eine Gegenleistung fordern oder sich bestimmte Rechte vorbehalten, zum Beispiel:

  • Nießbrauch und Auszahlung einer Rente oder des (reduzierten) Verkaufspreises der Immobilie
  • Übernahme der Instandhaltungskosten der Immobilie durch den Käufer beziehungsweise Begünstigten
  • Pflegeleistungen

Immobilienübertragung in der Familie


Die häufigsten Fragen zum Nutzungsentgelt beim Immobilien-Teilverkauf

Was versteht man unter Nutzungsentgelt?

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Das Nutzungsentgelt beim Immobilien-Teilverkauf sind die monatlichen Zahlungen, die der Teilverkäufer dafür leistet, dass er ein Nießbrauchrecht für die gesamte Immobilie inklusive des verkauften Teils behält. Sie funktionieren wie eine Art Miete für den verkauften Anteil. Da es sich aber um ein Geschäft zwischen zwei Miteigentümern handelt, ist nicht von einer Miete, sondern von einer Nutzungsentschädigung die Rede. Ein Nutzungsentgelt kann nicht nur beim Immobilien-Teilverkauf zum Einsatz kommen, sondern auch in anderen Konstellationen, in denen jemand mehr als den Anteil einer Immobilie nutzt, der ihm gehört.

Wie berechnet man das Nutzungsentgelt?

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Das monatliche Nutzungsentgelt können Sie berechnen, indem Sie den Wert des verkauften Immobilienanteils mit dem von dem Anbieter festgelegten Prozentsatz multiplizieren und dann durch zwölf teilen.

Welche Nachteile gibt es beim Teilverkauf?

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Bei einem Immobilien-Teilverkauf zahlen Sie für die Nutzung der Immobilie ein Nutzungsentgelt. Zusätzlich entstehen Ihnen noch weitere Kosten (zum Beispiel die Gebühren für den Gesamtverkauf) und Sie gehen ein finanzielles Risiko ein. Argumente gegen einen Teilverkauf finden Sie auf unserer Seite zu Kritikpunkten und Risiken des Teilverkaufs.

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Katharina Burnus
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