Wintersport: Welche Versicherungen braucht man?
Beim Wintersport ist ein guter Versicherungsschutz wichtig. Allerdings ist es dafür nicht immer nötig, neue Versicherungen abzuschließen: Viele wichtige Risiken im Zusammenhang mit Wintersport sind durch Versicherungen abgesichert, welche Sie unter Umständen bereits haben.
Wintersport: Diese Versicherungen sind sinnvoll
Im In- und Ausland locken Skigebiete mit verschneiten Pisten und laden zu rasanten Abfahrten ein. Doch wer seinen Skiurlaub in vollen Zügen genießen möchte, sollte dabei einen ausreichenden Versicherungsschutz haben. Anderenfalls kann ein Sturz oder Zusammenstoß schnell zu einem finanziellen Desaster werden. Sinnvoll sind beispielsweise die folgenden Versicherungen:
- Haftpflichtversicherung
- Unfallversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Auslandskrankenversicherung
Außerdem können Sie über eine Reiserücktritts- oder Reiseabbruchversicherung nachdenken.
Prüfen Sie Ihre Versicherungsbedingungen
Da es sich bei vielen dieser Versicherungen um prinzipiell sinnvolle Versicherungen handelt, sind Sie wahrscheinlich bereits gegen mehrere wichtige Risiken abgesichert. Prüfen Sie jedoch, was genau die Versicherungsbedingungen besagen. Wichtig ist zum Beispiel, ob sich der Versicherungsschutz auch auf das Ausland erstreckt, falls Sie für den Wintersport verreisen.
Haftpflichtschutz beim Wintersport
Eine private Haftpflichtversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt und das nicht nur, wenn es um den Winterurlaub geht. Schnell passiert es auf der Piste, dass man als Skifahrer oder Snowboardfahrer einem anderen versehentlich Schaden zufügt, beispielsweise durch einen Zusammenstoß. Die Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten, wenn man selbst einen Unfall verursacht. Sie versichert Sach-, Personen- und Vermögensschäden und gilt weltweit, was bei einem Skiurlaub außerhalb von Deutschland besonders wichtig ist.
Pflicht in Italien
Wenn Sie in Italien Ski fahren möchten, ist eine Haftpflichtversicherung sogar Pflicht. Können Sie keine entsprechende Versicherung nachweisen, drohen Strafzahlungen oder ein Entzug des Skipasses. Aus diesem Grund sollten Sie sich von Ihrem Versicherer ein Nachweisdokument ausstellen lassen.
Welche Versicherung hilft bei einem Rechtsstreit?
Nicht immer ist bei einem Skiunfall klar, wer verantwortlich oder welche Schadenhöhe angemessen ist. Die private Haftpflichtversicherung bietet ihnen passiven Rechtsschutz, also wehrt unberechtigte Schadensansprüche an sie ab. Wenn Sie eigene Ansprüche durchsetzen möchten, hilft die Rechtsschutzversicherung.
Private Unfallversicherung bietet zusätzlichen Schutz
Auch die private Unfallversicherung ist für Wintersportler eine sinnvolle Zusatzversicherung, da das Verletzungsrisiko im Skigebiet groß ist. Die Unfallversicherung der gesetzlichen Krankenkassen greift nur bei Unfällen am Arbeitsplatz sowie Arbeitswegunfällen und ist als Wintersportversicherung damit nicht brauchbar. Die private Unfallversicherung übernimmt bei einem Unfall im Schnee die Bergungskosten, die sich bei einem Hubschraubereinsatz schnell auf mehrere tausend Euro belaufen. Darüber hinaus verspricht sie eine finanzielle Absicherung bei bleibender Invalidität des Unfallopfers.
Besonders hohes Unfallrisiko beim Wintersport
Etwa ein Fünftel der Sportunfälle, bei denen private Unfallversicherer leisten, ereignet sich auf der Skipiste. In der Regel fallen hier auch die Kosten höher aus als bei anderen Arten von Unfällen, da Verletzungen durch Skiunfälle häufig relativ komplex sind und lange brauchen, um zu heilen.
Vor allem Kinder müssen abgesichert werden
Besonders wichtig ist die private Unfallversicherung für Kinder, da diese noch keinen Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherungen haben. Aus diesem Grund ist eine Absicherung für den Fall dauerhafter Invalidität besonders wichtig.
Absicherung von Berufsunfähigkeit
Neben der bereits erwähnten privaten Haftpflichtversicherung gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung zu den wichtigsten überhaupt und ist gerade für Ski- und Snowboardfahrer unabdingbar. Kann man aufgrund eines Unfalls im Winterurlaub seinen Beruf nicht länger ausführen, zahlt die Versicherung eine Berufsunfähigkeitsrente.
Sicher in den Wintersporturlaub mit der Auslandskrankenversicherung
Wenn Sie für den Wintersport ins Ausland verreisen, ist eine Auslandskrankenversicherung sinnvoll. Diese Versicherung verhindert, dass Sie im Fall eines Unfalls oder einer Erkrankung im Ausland auf hohen Behandlungs- oder Rücktransportkosten sitzen bleiben. Sie ist eine wichtige Ergänzung zur gesetzlichen Krankenversicherung.
Wann brauche ich keine Auslandskrankenversicherung?
Falls Sie eine private Krankenversicherung haben, prüfen Sie, welchen Schutz diese im Ausland vorsieht. Das Gleiche gilt für Kreditkarten mit inkludierter Reisekrankenversicherung. Unter Umständen sind Sie bereits ausreichend abgesichert, aber es ist auch möglich, dass Ihr bestehender Versicherungsschutz Lücken aufweist, die Sie mit einer Auslands- oder Reisekrankenversicherung schließen sollten.
Reiseabbruch und Reiserücktritt versichern
Eine Reiseabbruchversicherung oder eine Reiserücktrittversicherung gehören nicht zu den unverzichtbaren Absicherungen für den Wintersporturlaub. Allerdings können solche Versicherungen die Enttäuschung über einen ausfallenden oder unfreiwillig verkürzten Urlaub mildern, weil Sie so zumindest das Geld zurückbekommen.
Reiseversicherungen im Überblick
Wintersportgeräte versichern
Die Wintersportgerätversicherung erscheint im ersten Moment sinnvoll, da Skier und Snowboards oftmals sehr teuer sind. Wer sich während des Skifahrens eine Pause gönnt und seine Skier unbeaufsichtigt vor der Hütte abstellt, geht das Risiko ein, dass diese entwendet werden. Besonders die teuersten und neusten Modelle ziehen dabei Diebe an. Werden die Skier geklaut oder beschädigt, so kommt die Wintersportgerätversicherung für den Schaden auf.
Laut Verbraucherverbänden eher unnötig
Bei Verbraucherverbänden steht die Wintersportgerätversicherung in der Kritik, da ein Großteil des Risikos bereits durch die normale Hausratversicherung abgedeckt wird. Wird ein Wintersportgerät durch Raub oder Einbruchdiebstahl entwendet, so übernimmt diese die Kosten. Einfacher Diebstahl ist jedoch in der Regel nicht versichert.
Spezielle Wintersportversicherungen bieten Komplettpakete
Wer sich rundum absichern möchte, ohne eine riskante Versicherungslücke, kann bei verschiedenen Versicherungsanbietern eine komplette Wintersportversicherung abschließen. Die Versicherungspakete enthalten neben der Wintersportgerät-, Unfall- und Haftpflichtversicherung je nach Anbieter und Tarif auch die Krankenversicherung. Darüber hinaus ist eine Rechtschutzversicherung mitinbegriffen. Es besteht sowohl die Möglichkeit der Einzelversicherung als auch einer Familienversicherung.
Wer im Alltag gut abgesichert ist, ist klar im Vorteil
Ein Komplettpaket zu buchen bietet natürlich viele Vorteile, ist jedoch oftmals gar nicht notwendig. Wer im Alltag bereits gut abgesichert ist und über die wichtigsten Grundversicherungen verfügt, muss keine zusätzliche Wintersportversicherung abschließen. Ein doppelt abgeschlossener Versicherungsschutz verursacht ausschließlich zusätzliche Kosten und schützt den Versicherungsnehmer nicht zusätzlich.