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Was Präsentismus am Arbeitsplatz ist, welche Ursachen es hat und wie Sie sich gegen die Folgen optimal absichern.
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Was Präsentismus am Arbeitsplatz ist, welche Ursachen es hat und wie Sie sich gegen die Folgen optimal absichern.
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Präsentismus: Ein gefährlicher Trend in Deutschland
Laut Gesundheitsreport der TK ist der Krankenstand unter deutschen Beschäftigten während der Pandemiejahre 2019 und 2021 auf ein Rekordtief gesunken. Um eine erfreuliche Entwicklung handelt es sich jedoch nicht. Denn Beschäftigte waren nicht etwa seltener krank, sondern gingen lediglich vermehrt krank zur Arbeit. Dieses Verhalten wird in der Arbeitswelt als Präsentismus bezeichnet – ein Phänomen, dass in deutschen Unternehmen mittlerweile sehr verbreitet ist. Präsentismus wird als Gegenteil zum Absentismus verstanden, bei dem Mitarbeiter trotz gutem Gesundheitszustand dem Arbeitsplatz fernbleiben. Auch wenn Absentismus und Präsentismus von unterschiedlichen Motivationen geprägt sind, verursachen beide Phänomene schwerwiegende wirtschaftliche Folgen.
Welche Berufsgruppen sind vom Präsentismus betroffen?
Am stärksten ist das Phänomen des Präsentismus in den Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitsberufen vertreten. Aber auch unter den Gebäudetechnikern und Logistikmitarbeitern gibt es überdurchschnittlich viele Personen, die häufig krank bei der Arbeit erscheinen. Beschäftigte in der IT-Branche sowie im Hotelgewerbe gehen erkrankt am seltensten in die Arbeit.
Präsentismus und Homeoffice
Im Zuge der Corona-Pandemie wurden viele Arbeitsplätze ins Homeoffice verlagert. Ziel der Homeoffice-Regelungen ist es, die Ansteckungsgefahr unter den Angestellten zu reduzieren, um den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten zu können. Doch Homeoffice hat negative Auswirkungen auf die Einstellung von Arbeitnehmern zum Arbeiten im Krankheitsfall. Denn trotz Erkrankung empfinden viele Arbeitnehmer das Arbeiten im häuslichen Umfeld als machbar. Als Gründe dafür gelten der Wegfall des Arbeitsweges sowie die Anonymität, welche es möglich macht, den Krankheitszustand vor den Kollegen zu verheimlichen. Doch auch im Homeoffice kann die Gefahr einer Verschleppung der Krankheit drohen – daher gilt auch hier: Lieber richtig auskurieren, anstatt durch falschen Ehrgeiz die eigene Gesundheit zu riskieren.
Wie Sie sich das Arbeiten im Homeoffice erleichtern
Präsentismus und Geschlecht
Im Allgemeinen neigen Frauen eher zu Präsentismus als ihre männlichen Kollegen, obwohl sie öfter krankgeschrieben werden. Besonders junge Frauen zwischen 29 und 40 Jahren gehen regelmäßig krank zur Arbeit. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Hauptgrund sind jedoch kranke Kinder, die Frauen dazu zwingen, sich selbst krankschreiben zu lassen. Sind sie dann selber erkrankt, wird oftmals auf eine Krankschreibung verzichtet. Besonders Schuldgefühle sind dafür ausschlaggebend, denn schließlich sollen Kollegen durch eigene Abwesenheiten nicht übermäßig belastet werden.
Die Gründe und Folgen des Präsentismus
Gründe des Präsentismus
Die Gründe, warum ein Arbeitnehmer krank zur Arbeit geht, können vielfältig sein. Sie können mit der Person selbst zu tun haben, aber auch mit der Arbeit an sich bzw. dem Unternehmen. Auch wirtschaftliche Gründe können den Präsentismus befeuern, zumal der Krankenstand in Unternehmen besonders in konjunkturschwachen Zeiten sinkt.
Personenbezogene Gründe
Menschen mit starkem Verantwortungsgefühl neigen am häufigsten dazu, krank am Arbeitsplatz zu erscheinen. Sie empfinden es als eine Selbstverständlichkeit, Arbeitsaufgaben trotz Erkrankung zu erledigen. Weitere personenbezogene Gründe können sein:
Übermotivation
Arbeitnehmer, die großen Spaß an der Arbeit empfinden, lassen sich auch durch eine Erkrankung nicht ausbremsen.
Falscher Ehrgeiz
Arbeitnehmer, die auf eine höhere Position hoffen, melden sich nicht krank aus Angst, den zukünftigen Posten zu riskieren.
Soziale Bewertung
Manche Krankheiten wie etwa psychische Leiden treffen in der Arbeitskultur auf wenig Verständnis. Aus Angst vor Ausgrenzung gehen Menschen daher lieber krank zur Arbeit.
Private Probleme
Menschen, die wenig Freude zuhause empfinden, flüchten sich oftmals in die Arbeit. Erkältungen oder gar schwerwiegende Erkrankungen gelten für diese Menschen nicht als Grund, die Arbeit ruhen zu lassen.
Arbeitsbezogene Gründe
Auch können bestimmte Arbeitsbedingungen Präsentismus hervorrufen. Sind Arbeitnehmer beispielsweise mit hohen Arbeitsbelastungen wie Zeitdruck oder einer zu großen Arbeitsmenge konfrontiert, gehen sie häufiger krank zur Arbeit. Neben dem Arbeitspensum gilt auch die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes als wichtige Ursache. Besonders Arbeitnehmer mit befristeten Arbeitsverträgen neigen dazu, trotz Krankschreibung in die Arbeit zu gehen.
Organisationsbezogene Gründe
Die Unternehmenskultur hat einen großen Einfluss auf den Präsentismus in der Belegschaft. So kann sich die Anwesenheitsquote im Unternehmen erhöhen, wenn intern eine strikte betriebliche Anwesenheitspolitik zelebriert wird. Diese kann sich zum Beispiel in Form von Krankenrückkehrgesprächen oder Prämien für wenige Krankschreibungen äußern. Die Mitarbeiter geraten hierdurch vermehrt unter Druck, die Krankheitstage konsequent gering zu halten.
Folgen des Präsentismus
Trotz Krankheit in die Arbeit zu gehen, lohnt sich in den meisten Fällen weder für den Angestellten noch das Unternehmen. Oftmals kann Präsentismus gar große gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen mit sich bringen. Natürlich muss Präsentismus nicht immer negativ sein. Besonders in Bezug auf chronische Muskel-Skelett-Erkrankungen kann sich Präsentismus – sofern ärztlich genehmigt – positiv auf den Gesundheitszustand des Mitarbeiters auswirken. Geht der Arbeitnehmer jedoch entgegen ärztlicher Verordnung arbeiten, steigt das Risiko für:
Stressbewältigung am Arbeitsplatz
Was Unternehmen tun können
Auch wenn ein Arbeiten trotz Krankschreibung grundsätzlich erlaubt ist, sollten Beschäftigte zum Schutze aller konsequent darauf verzichten. Auf diese Weise können Arbeitnehmer bereits einen großen Beitrag zum Abbau des Präsentismus leisten. Neben persönlichen Maßnahmen sollten aber auch Betriebe bestimmte Maßnahmen ergreifen, um das Ausmaß von Präsentismus zu reduzieren:
Anwesenheitsanreize abschaffen
An Bonuszahlungen ist im Grunde nichts auszusetzen – erfolgen diese jedoch aufgrund geringer Fehltage, erhalten Mitarbeiter ein falsches Signal, dass sich letztlich in einem geringen Krankenstand widerspiegelt.
Betriebliches Gesundheitsmanagement etablieren
Unternehmen die Präventionsmaßnahmen in Form von Gesundheitstagen, Sportangeboten oder Stressbewältigungskursen anbieten, sind insgesamt deutlich weniger von Präsentismus betroffen. Grund dafür ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter auf die eigene Gesundheit.
Unbefristete Arbeitsverträge anbieten
Faire Arbeitsverträge vermitteln Arbeitnehmern Sicherheit. Wenn sich der Arbeitnehmer keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen muss, sinkt wiederum die Wahrscheinlichkeit von Präsentismus.
Sensibilisierter Führungsstil
Vorgesetzte sollten ihrer Belegschaft deutlich machen, dass sie keine Sanktionen zu erwarten haben, wenn sie bei Krankheit zuhause bleiben. Gleichzeitig sollte kommuniziert werden, dass der Feierabend strikt einzuhalten ist. Überstunden dürften ebenfalls nur im absoluten Notfall erlaubt sein.
Die Folgen von Präsentismus richtig versichern
Berufsunfähigkeitsversicherung bei Krankheit
Wer sich trotz Krankheit zur Arbeit zwingt, stört nicht nur seinen Heilungsprozess, sondern sorgt sogar für eine Verschlimmerung der Krankheitssymptome. Wird die Krankheitsursache nicht rechtzeitig beseitigt, kann es zu einer Chronifizierung kommen, die im schlimmsten Fall zu einer längerfristigen Arbeitsunfähigkeit führt. Um im Krankheitsfall finanziell abgesichert zu sein, empfehlen wir den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese bietet Ihnen besten Schutz, wenn Sie mindestens sechs Monate lang Ihren Beruf nicht ausüben können.
Private Krankenversicherung bei Arbeitsunfällen
Gehen Mitarbeiter krank zur Arbeit, sind sie nicht nur weniger produktiv sondern neigen auch vermehrt zu Fehlern. Doch Verhaltensfehler wie die falsche Bedienung von Maschinen, bergen große Gefahren und sind nicht selten die Ursache für Arbeitsunfälle. Damit Sie für den Fall der Fälle abgesichert sind, ist der Abschluss einer privaten Krankenversicherung sinnvoll. Sie ist eine perfekte Ergänzung zur gesetzlichen Unfallversicherung und übernimmt, neben anerkannten Behandlungsmethoden, auch die Kosten für Medikamente sowie Heil- und Hilfsmittel wie Hörgeräte oder Massagen.
Risikolebensversicherung bei Unfällen mit Todesfolge
Kranke und gleichzeitig überarbeitete Kollegen stellen ein enormes Sicherheitsrisiko im Unternehmen dar. Denn sie provozieren durch ihre Unachtsamkeit Arbeitsunfälle, die häufig sogar den Tod zur Folge haben. Damit Ihre Familie im Falle Ihres Todes finanziell abgesichert ist, sollten Sie über den Abschluss einer Risikolebensversicherung nachdenken. Je größer Ihre Familie ist, desto höher sollte auch die Versicherungssumme sein, denn schließlich sollen alle Erben vom Versicherungsschutz profitieren können.
Fazit
Das Phänomen des Präsentismus ist auch in deutschen Betrieben immer häufiger anzutreffen. Auch wenn es gesetzlich nicht verboten ist, trotz Krankschreibung in die Arbeit zu gehen, spricht doch einiges dagegen. Gerade in Zeiten von Corona sollten erkrankte Arbeitnehmer dann besser zuhause bleiben, um die Kollegen vor einer Ansteckung zu bewahren.
Die Gründe für Präsentismus sind vielfältig und können sowohl personen-, arbeits- als auch organisationsbezogen sein. Häufig lässt sich Präsentismus auf Arbeit jedoch nur abbauen, wenn das Unternehmen bestimmte Maßnahmen ergreift. Vorgesetzte sollten daher im Krankheitsfall Vorbild sein und zu Hause bleiben. Auf diese Weise erkennen die Mitarbeiter, dass Präsentismus auf Arbeit weder gewollt noch zielführend ist. Mittlerweile existiert eine Vielzahl an Versicherungslösungen, die die Folgen von Präsentismus abfedern können. Kontaktieren Sie dazu gerne unser unabhängiges Beraterteam, um mehr über Ihr ideales Versicherungsprodukt zu erfahren.
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